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253 - Das Terror-Gen

253 - Das Terror-Gen

Titel: 253 - Das Terror-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Breedy lauschte, hätte sie am liebsten selbst von den beruhigenden Tropfen genommen. Denn der Tod Sams blieb nicht das einzige Unheil, das der Prime über die Technos gebracht hatte: Diese verfluchte Breedy hatte inzwischen Cinderella Loomer über die halbe Insel gejagt. Bei der Bucht unterhalb der Klippen konnte sich Cinderella zwar in ein Boot retten, allerdings wurde sie von Breedys Wurfmesser am Hals verletzt. So jedenfalls lautete der Bericht der Halb-Nosfera, den sie in diesen Augenblicken dem Prime erstattete.
    Diese Nachricht war niederschmetternd. Sarah Kucholsky hoffte inständig, dass Cinderella überlebt hatte.
    »Ja und? Wenn du sie getroffen hast, warum hast du sie dann nicht zurückgebracht?«, tobte jetzt Gabriel.
    »Weil das Boot bereits außer Reichweite war«, erklärte Breedy seelenruhig. Dabei goss sie sich Brabeelenwein in ihr Glas und nippte daran, als wäre sie auf einem Festbankett. »Ich frage mich sowieso, was es in der Bucht zu suchen hatte. Dort legt sonst nie jemand an.«
    »Es spielt doch überhaupt keine Rolle, warum es dort war«, brüllte Leonard. Ohne jede Vorwarnung schlug er Breedy das Glas aus der Hand. »Wesentlich ist doch nur, dass die Loomer entkommen konnte und es hier bald von den Soldaten des Lordkanzlers wimmeln wird.«
    Trotz seines Anfalls blieb Breedy völlig ruhig. Aus ihren dunklen Augen warf sie dem Prime einen merkwürdigen Blick zu. »Du kennst die Strömungen hier nicht und sorgst dich umsonst. Loomer war ohnmächtig oder schon tot, als ihr Boot in nördlicher Richtung abtrieb. Falls sie jemals wieder zu sich kommt, wird sie es in dieser Nussschale alleine niemals zurück nach Guunsay schaffen.«
    Als ob er für einen Moment abwesend wäre, strich Gabriel zärtlich über das Gesicht der Halb-Nosfera. »Das ist gut«, flüsterte er, »wie konnte ich nur an dir zweifeln.« Während er ein zweites Glas nahm und Breedy neuen Wein einschenkte, äußerte er in einem veränderten Tonfall seine Vermutung, dass es sich um Sams Boot gehandelt haben musste. »Er sagte zu Cinderella, dass er noch nicht in Sainpeert gewesen wäre. Wahrscheinlich hat er sich in einem Beiboot von dem Handelsschiff in der Nähe der Bucht absetzen lassen. Dieser Narr! Konnte es nicht abwarten, Loomer zu sehen. Werft seine Leiche über die Klippen!«
    »Falls man ihn findet, wird man glauben, er sei ertrunken«, bemerkte das Halbblut und warf Leonard einen bewundernden Blick zu.
    Mit kaltem Lächeln reichte Gabriel Breedy das Glas. »Jetzt steht uns nichts mehr im Weg: Bald schon werden wir die Herrscher von Guunsay sein.«
    Breedy erwiderte sein Lächeln. Auf Zehenspitzen stehend schmiegte sie ihre schlanke Gestalt an den Körper des Prime. Als ihre Lippen seinen Hals berührten, wandte sich Sarah Kucholsky angewidert ab. Sie war entsetzt über die Kaltblütigkeit Leonards und verstört über das Verhalten dieses ungleichen Paares. Gleich einer ungesunden Symbiose, schien der eine den anderen in seinen Absichten zu verstärken. Und für die Wissenschaftlerin war immer noch nicht ersichtlich, wer von den beiden die eigentlich treibende Kraft war.
    Doch sie befürchtete, dass es Gabriel sein musste. Wieder dachte sie an Breedys Blutprobe, die er ihr gebracht hatte. Vermutlich hatte er damals schon geplant, die Mächtigen der Insel unter seine Kontrolle zu bringen, und wollte wissen, ob das Blut der Halb-Nosfera dazu geeignet war und ob es sich reproduzieren ließe.
    Doch das alles spielte nun keine Rolle mehr. Was nur hatten die beiden als Nächstes vor? Und wie kann ich Schlimmeres verhindern? , überlegte Sarah Kucholsky verzweifelt.
    ***
    Ende September 2525
    »Ich habe Breedy gesagt, dass sie zu weit geht!«, wetterte Asyro, als er an dieser Stelle seiner Historie anlangt war. »Wir Nosfera töten keine Menschen. Doch meine Tochter wollte nicht hören. Wollte dieses Dorf. Wollte diesen Mann. Und wir brauchten das Blut.« Asyro regte sich furchtbar auf. Seine Stimme klang nun zwar kräftiger, doch Matt ahnte, dass es sich um das letzte Aufbäumen vor dem Tod handelte. Besorgt sah er den Alten an, der plötzlich keuchend nach Luft rang. »Wo ist Breedy jetzt, und was wurde aus den Technos?«, wollte er wissen. »Was hat sie versteinert?«
    Doch der Nosfera beantwortete Matthews Fragen nicht mehr. Er schien schon hinüber zu gehen in die Welt der Toten. Aus seinen aufgerissenen Augen fiel ein entrückter Blick auf Drax. »Die Schwarzen Schatten ! Ich habe ihr Kommen vorhergesehen, in jener Nacht,

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