2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges
fällt dir auf, dass es immer häufiger vorkommt, dass du deinen eigenen
Ansprüchen nicht mehr genügst.
Du fragst dich wieder: Was geschieht mit mir?
*
Saedelaere schüttelte missmutig den Kopf.
Er hatte sich fest vorgenommen, die Stadt so gründlich wie möglich zu untersuchen. Deshalb
würde er nicht auf einmal zurückschrecken, nur weil rein hypothetisch die Gefahr eines
Ortswechsels bestand.
Er musste die Spur der Sternjuwelen aufnehmen! Alles andere war nebensächlich - selbst wenn
der unwahrscheinliche Fall eintreten und die Stadt ihn mitnehmen würde.
Die Sternjuwelen!
Der Maskenträger kontrollierte die Ortungsanzeigen seines SERUNS. Er veränderte die
Einstellungen, indem er eine Filterfunktion auswählte, deren Algorithmus er sich in der
LEUCHTKRAFT hatte überspielen lassen.
Mit milder Enttäuschung ließ er den Arm sinken. Entweder befanden sich Samburi Yuras
Sternjuwelen nicht in Reichweite der Ortungsgeräte oder Letztere hatten mit dem Herausfiltern der
charakteristischen Strahlung der Juwelen ebensolche Mühe wie mit biologischen
Ortungsimpulsen.
Saedelaere schloss erneut die Augen, fühlte in sich hinein.
Er spürte die Anwesenheit des Bösen in Form von innerer Kälte. Der Maskenträger vermochte
sogar die ungefähre Richtung zu deuten, aus der die Kälte strahlte.
Wachsam ging er die halb verfallene Straße entlang. Leere Fenster starrten ihn an. Immer
wieder tauchten huschende Schatten auf, die er nur am Rande seines durch die Maske eng begrenzten
Sichtfeldes wahrnahm. Sobald er den Kopf umwandte, waren sie verschwunden.
Die Sensoren maßen weiterhin keine eindeutigen biologischen Signale an.
Gefahr ging von den in düsterem Dämmerlicht getauchten Gassen und Straßen aus. Saedelaere
konnte sie körperlich spüren.
Ein Geräusch ließ den Maskenträger herumfahren.
Aus einem offenen Hauseingang sprang ein katzenartiges Wesen, vielleicht zwei Meter groß. Es
prallte gegen einen halb abgebrochenen Pfosten, der wahrscheinlich einmal als Wegweiser gedient
hatte. Ein dumpfes Geräusch erklang, das keinen Schluss zuließ, ob es von dem Pfosten oder dem
Lebewesen stammte.
Schmerzerfüllt schrie die Katzenartige auf. Sie ließ sich über eine Schulter abrollen, kam mit
einem geschmeidig wirkenden Sprung wieder auf die Beine. Kurz raffte sie den dreckigen Lumpen, in
den sie sich gehüllt hatte, enger um den Körper. Dann rannte die Felidin an Saedelaere vorbei die
Straße entlang.
Saedelaere stufte das Wesen wegen seines grazilen Körperbaus instinktiv als feminin ein -
obwohl er wusste, dass diese Assoziation geradezu prädestiniert dafür war, falsche
Schlussfolgerungen zuzulassen.
Das Trampeln von schwerem Schuhwerk erklang. Gleich darauf stürzten vier bullige Gestalten aus
dem Hauseingang. Der vorderste von ihnen riss den Pfosten, der zuvor dem Katzenwesen noch
erfolgreich Widerstand geleistet hatte, mit seiner Körpermasse einfach um.
Die Fremden hatten helmartige Kugelköpfe mit zwei eckigen Augen und einem riesigen
Raubtiergebiss. Aus einer Art Lederpanzer ragten zwei kurze Beine und insgesamt vier Arme. In den
kürzeren und zierlicheren Armpaaren hielten sie Stangen und grobe Wurfnetze.
Eines der Wesen deutete in die Richtung, in der die Felide verschwunden war, und stieß ein
wütendes Brüllen aus. Dann warf es die beiden klobig wirkenden Arme nach vorne. Sie dehnten sich
wie Gummizüge.
Saedelaere trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
Die Arme erreichten gut und gerne eine Reichweite von fünfzehn Metern, bis ihre tellerförmigen
Hände auf den Boden und eine Hauswand klatschten und kleben blieben.
Das Wesen schnellte nach vorne, an dem staunenden Terraner vorbei, und verschwand in der vor
ihm liegenden Düsternis. Kurz darauf folgten ihm seine drei Kumpane auf dieselbe Weise.
Saedelaere startete den Gravo-Pak des SERUNS und folgte ihnen ohne Hast.
Je länger es dauerte, desto deutlicher wurde der Eindruck von Aggression und Gewalt. Weitere
Fremdlebewesen tauchten auf, die in wütendem Konflikt miteinander standen.
Inmitten der halb verfallenen Straßen, beleuchtet durch ein unstetes blaues Zwielicht, wirkten
die Szenen auf eine postapokalyptische Art und Weise erschreckend.
Kurz darauf traf Saedelaere wieder auf die Katzenartige und deren Verfolger. Ein Wurfnetz
hatte sich um den Oberkörper der Felidin gewickelt. Hilflos torkelte sie an einer Hausmauer
entlang. Die bulligen Typen stießen
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