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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Das ist ein Problem, das uns zu einem Umdenken unserer

Gesellschaftsform zwingen wird. Doch zurück zu dir.«
    Usenba legte die Fingerspitzen aneinander.
    »Die Veränderung verbreitet sich exponentiell, was bedeuten wird, dass eines Tages alle Frauen dazu in der Lage sein werden, Gedanken zu lesen. Wobei die Gabe unterschiedlich ausgeprägt

sein wird. Und bei dir, sei es durch die Raumfahrt begünstigt oder nicht, haben wir enorme

Kapazitäten festgestellt, die den unseren in nichts nachstehen.«
    »Also sammelt ihr alle Frauen ein, bei denen die Gabe auffällig wird?«, fragte Cagra.
    »Allerdings. Unser Ziel ist es, diese Kräfte zu fördern, auszubilden und weiterzuentwickeln.

Nicht alle schaffen das. Aber du hast sämtliche Voraussetzungen bestens erfüllt, um unserem Orden

beizutreten und uns zu unterstützen.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt«, bemerkte Cagra trocken. »Nach der Schinderei der vergangenen

Wochen scheint mir das auch angemessen. Aber offen gestanden..«
    »Ja?«
    »Ich bin mit ganzem Herzen Raumfahrerin, und mir ist die Entwicklung der überlichtschnellen

Raumfahrt bedeutend wichtiger. Es mag eine schöne Erfahrung sein, seine Gedanken aktiv mit

anderen Frauen teilen zu können, aber das bringt uns keinen Schritt weiter ins All hinaus.«
    »Noch nicht«, räumte Usenba ein. »Doch es steckt viel, viel mehr dahinter, als du ahnen

kannst. Zu diesem Zeitpunkt eröffnen wir dir selbstverständlich noch nicht alles. Das wird sich

erst ändern, wenn du als unsere Ordensschwester ein Teil von uns bist.«
    »Ich halte dieses Angebot für einen Köder«, erwiderte Cagra. »Ihr setzt mich damit unter

Druck.«
    »Es wäre zum Nutzen aller.«
    »Ein einzelnes Opfer kann das ganze Volk verändern?«
    »Du müsstest gar nicht so viel aufgeben.«
    Da war sich Cagra nicht so sicher. Als Kommandantin eines Schiffes hatte sie eine exponierte

Position, in der sie sich nur den Vorgesetzten in der Raumfahrtbehörde unterwerfen musste.

Ansonsten war sie sich selbst gegenüber verantwortlich und konnte frei entscheiden. Gerade darauf

legte sie Wert - und ihr gesamter Ehrgeiz hatte sich seit früher Jugend darauf konzentriert, das

All zu erobern.
    »Was geschieht, wenn ich ablehne?«
    »Nichts«, antwortete Usenba. »Du unterschreibst eine Geheimhaltungs- und Verzichtserklärung,

fährst mit dem Aufzug nach unten und verlässt das Gebäude, ohne es je wieder betreten zu dürfen.

Bislang bist du keine Geheimnisträgerin, und worüber solltest du auch berichten? Man würde

annehmen, dass du dich wegen des Vorfalls draußen am Rand des Systems einer Behandlung

unterziehen musstest. Ich denke, es würde eher negativ auf dich zurückfallen.«
    »Ist das jetzt etwa anders? Hat die Raumfahrtbehörde mich etwa noch nicht offiziell

entlassen?«
    »Nein. Du könntest tun, was du bisher auch getan hast.«
    »Plus Gedankenlesen.«
    Usenbas Stirnfalten wölbten sich über ihre gelborangenen Augen. »Wir werden dich überwachen.

Und entsprechend handeln.«
    Cagra wollte nicht wissen, was genau das bedeutete. Sie hatte die Drohung verstanden und nahm

sie ernst.
    Also dann. Ihr wurde angeboten, einem Orden beizutreten, über den sie nichts wusste, außer

dass die höchsten Regierungskreise zu ihm gehörten. Damit würde sie womöglich an der größten

Verschwörung aller Zeiten beteiligt, die das gesamte Volk der Vatrox betraf.
    Doch konnte dieser Schritt auch zum Guten dienen. Sie hatte ebenso die Möglichkeit, zu

beobachten und zu handeln, wenn sie es geschickt anstellte.
    Oder sie kehrte zu ihrem Leben zurück und konzentrierte sich auf das bisher gesteckte Ziel.

Und führte das Volk auf diese Weise in eine neue Ära, wenn sie half, die Raumfahrttechnologie zu

verbessern, was sicherlich eine Lebensaufgabe darstellte.
    Die Frauen ließen sie in Ruhe nachdenken. Niemand kramte in ihren Gedanken, das konnte nicht

mehr unbemerkt geschehen. So gut war keine Anwesende, dass sie sich einfach in ihren Verstand

schleichen konnte, um ihn auszuhorchen.
    Also bin ich doch kein verkappter Mann, dachte sie selbstironisch, nachdem die

Männer auf dieser Ebene offenbar taub sind.
    »Ihr erwartet meine Entscheidung sofort?«
    »Jetzt und hier«, bestätigte Usenba. »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, aber du wirst

den Raum vorher nicht verlassen und wir auch nicht.«
    Cagra Honovoch hatte niemals in ihren Entscheidungen gezögert, immer gewusst, was das Richtige

war. Das hatte

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