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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Countdown lief.
    Es blieben noch zwanzig Minuten bis zum Angriff.
     

8.
     
    »Angriff!«, befahl Rhodan über Funk.
    In der Zentrale von MIKRU-JON beobachtete er in der Holowiedergabe der Außenortung, wie sich

die Silberkugeln synchron in Bewegung setzten, ehe er seine volle Aufmerksamkeit seiner eigenen

Aufgabe widmete. Er musste sich blind darauf verlassen, dass die Piloten der anderen Schiffe

ihren Teil des Planes erfüllten.
    Nach wie vor im Tarnmodus, erreichten sie gleichzeitig ihre jeweiligen Ziele.
    »Sämtliche Silberkugeln nähern sich den ihnen zugewiesenen Pseudosonnen«, setzte Mikru ihn in

Kenntnis. »Die Schlachtlichter verhalten sich noch immer ruhig.«
    Rhodan selbst raste ebenfalls auf einen der Handelssterne zu. Er aktivierte den Controller,

ließ einige virtuelle Schaltflächen aufklappen. Seine Finger bedienten das multivariable

Bedienfeld des Steuergeräts mit traumwandlerischer Sicherheit.
    Er fand in den Bestandslisten des Polyport-Netzes schnell die einzelnen Handelssterne des

Forschungszentrums, doch wie zuvor konnte er keinen Zugriff finden. Also wählte er denjenigen

aus, auf den sein Schiff zuhielt, und ließ sich eine Bestandsanzeige geben.
    Eine weitere holografische Schaltfläche baute sich binnen eines Lidschlags auf.
    »Ich empfange und entschlüssele Funknachrichten«, teilte Mikru ihm mit. »Unsere Gegner wähnen

sich weiterhin in Sicherheit. Wir sind nach wie vor unentdeckt.«
    Wenigstens eine gute Nachricht. Der Terraner arbeitete sich tiefer in das System des

Handelssterns vor, das der Controller zwar anzeigte, aber auf das er keinen Zugriff erlaubte,

nicht einmal auf die einfachsten Funktionen.
    Das Schaltfeld zum generellen Neustart des Handelssterns war nur schwer zugänglich; kein

Wunder, handelte es sich doch um eine einschneidende Aktion, die nicht oft und keinesfalls aus

Versehen ausgelöst werden durfte. Dennoch verfluchte der Terraner die

Sicherheitsvorkehrungen.
    »Stehen alle auf Position?«
    Die Antwort erfolgte augenblicklich. »Alle unsere Einheiten warten in der Nähe ihrer

Handelssterne in Ruheposition. Tarnmodus aktiv, keine Reaktion der Schlachtlichter.«
    Der Terraner umging eine letzte automatisierte Warnung des Controllers und stellte eine

Funkverbindung zu den Kugeln her. »Ich löse den Neustart aus. Haltet euch bereit. Jetzt.«
    Nichts geschah.
    Niemand redete auch nur ein einziges Wort. Aus den Pilotensphären der Silberkugeln drang nur

Schweigen, das deutlicher als tausend Worte von Verblüffung und Enttäuschung sprach. Rhodan

verstand nur zu gut, wie sich seine Leute fühlten.
    »Ich versuche es erneut«, kündigte er an. Dabei war ihm bereits klar, wie zwecklos es war. Es

gab keinen Fehler, den er im zweiten Anlauf korrigieren konnte. »Bleibt im Tarnmodus!«, befahl er

deshalb. »Wir werden ... «
    Weiter kam er nicht.
    Etwas schnitt ihm das Wort ab.
    Was er schon lange befürchtet hatte, geschah. Vielleicht war der versuchte Zugriff auf die

Kontrollen des Handelssterns bemerkt worden, möglicherweise gab es eine völlig andere

Erklärung.
    Das Ergebnis blieb dasselbe:
    Offenbar waren ihre Gegner stets einsatzbereit. Dutzende Schlachtlichter formierten sich und

gingen augenblicklich zum Angriff über.
    *
    »Ruhig bleiben!«, befahl er. »Keine Reaktion!«
    Die ersten Schiffe feuerten ungezielt Salven ins All. Wahrscheinlich hoffte der gegnerische

Kommandant, dass sich die Angreifer durch eine Unachtsamkeit verrieten.
    »Genau wie ich vermutet habe«, teilte Rhodan den anderen mit. »Sie wissen lediglich, dass jemand hier ist, aber nicht, wo.«
    Mikru trat in sein Sichtfeld. »Zweifellos suchen sie nach uns.«
    »Sie können uns nicht orten.«
    »Vielleicht doch, wenn sie gründlich genug vorgehen. Selbst die Tarnschirme der Silberkugeln

sind nur nahezu perfekt - minimale Streustrahlung geht immer verloren.« Der Avatar der

Schiffsintelligenz zeigte ein feines, emotionsloses Lächeln. »Und sei es nur durch einen

Funkkontakt.«
    Rhodan verstand genau, worauf Mikru hinauswollte. Dennoch beendete er die Verbindung

nicht.
    »Ich werde möglichst nah heranfliegen und erneut versuchen, den Neustart aller Systeme aus

nächster Nähe auszulösen«, kündigte er an. »Sollte es nicht gelingen, gibt es hoffentlich bei

einem zweiten Handelsstern eine neue Chance. In diesem Fall tausche ich mit Captain Kush die

Position. Bestätigen.«
    »Bestätige«, erklang Eritreas Antwort. »Ich bin

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