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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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nicht. Anscheinend war es dem jungen Reiter gelungen, auf die Androne einzuwirken. Die stetigen Schläge mit den eng gefassten Zügeln auf die Fühler des Tieres zeigten endlich Erfolg.
    Auch der ältere der beiden Andronenreiter ließ sein Tier jetzt landen. In wenigen Metern Abstand verharrten die beiden Gespanne. Die Tiere waren immer noch sehr unruhig, zischten nervös und raschelten aufgeregt mit den Flügeln.
    »Was ist nur los mit ihnen, Signore?«, rief der Jüngere dem anderen Reiter zu. »Sie sind kaum zu halten! Irgendetwas scheint sie zu reizen!«
    Der Ältere nickte bedächtig und hieb noch einmal kräftig gegen den Schädel seines Tieres, das sich daraufhin versteifte und nur noch mit den Fühlern wackelte.
    Erstaunlich gut dressiert , ging es Matt durch den Kopf.
    »Ihr habt etwas an euch, das den Andronen nicht gefällt!«, rief der Andronenreiter herüber. »Ihr riecht nicht gut. Sie halten euch für Feinde aus einem anderen Nest.«
    Matt überlegte einen Augenblick. Dann fiel endlich der Cent. »Die Säure!«, entfuhr es ihm. Er sah Aruula an. »Sie riechen die Säure, mit der ihr die Yacht eingerieben habt!«
    Aruula warf den Kopf herum. Ihr Gesicht zeigte Verblüffung - und Erkenntnis. »Natürlich! Meerdu! Darum also haben die Andronen das Schiff angegriffen! Wir haben sie angelockt!«
    Es musste sich um Ameisensäure gehandelt haben. Und das Zeug haftete immer noch an ihnen. Schließlich hatten sie den gestrigen Tag und die ganze Nacht auf der behandelten Bordwand verbracht.
    »Wir müssen das Zeug von uns abwaschen.« Matt zog sich rückwärts gehend weiter auf den Strand zurück, und Aruula folgte ihm. Die Andronen reagierten auf die Bewegung und fingen wieder an, nervös vor und zurück zu trippeln. Die Reiter droschen mit den Zügeln auf die Tiere ein, bis sie wieder zur Ruhe kamen.
    Matt schnüffelte an seinem Jackenärmel. Er roch nur Salz und Sand, aber wer konnte schon wissen, bis zu welcher Verdünnung Andronen in der Lage waren, das Sekret zu wittern? »Wir müssen uns waschen!«, rief er den Männern in der Barbarensprache zu. »An unseren Sachen haftet Andronensäure!«
    Bei der Wasserlinie angekommen, legte Aruula ihr Schwert im Sand ab, und auch Matt entledigte sich seines Drillers und des Kombacters. Sie zogen sich aus bis auf den Slip und nahmen ihre Kleidung mit ins Wasser. Als sich Aruula aus dem ohnehin schon enganliegenden Spinnenseidenanzug schälte, fielen dem jungen Andronenreiter fast die Augen aus dem Kopf.
    »Olivo!«, hörten sie den Signore tadelnd rufen. »Das ist unhöflich! Wende dich gefälligst ab!« Während er das sagte, lenkte er seine Androne im Kreis und wandte ihnen so den Rücken zu. Die Ameise war jetzt wieder ruhig und reagierte ohne Probleme auf die Zügelkommandos. Der Jüngere tat es Signore gleich, wenn auch widerwillig, wie Matt amüsiert bemerkte. Aus seiner Sicht war es eine unnötige Aktion, denn Aruulas blanken Busen kannte eh schon die halbe nördliche Hemisphäre.
    Etwa zehn Minuten schrubbten sie sich mit den flachen Kieseln des Strandes gegenseitig ab und wuschen ihre Sachen durch. Danach stiegen sie aus den Wellen und zwängten sich zurück in die klammen Klamotten, die schon bald wieder trocken sein würden.
    Die beiden Andronenreiter saßen immer noch in den Sätteln und machten keine Anstalten abzusteigen.
    »So ist es besser«, meinte Signore, nachdem er die Zügel gelockert hatte und sein Tier ruhig blieb. Er wandte sich an den Jüngeren, an Olivo. »Merke dir, was du heute gelernt hast, Junge. So etwas passiert, wenn zwei Andronen verschiedener Abstammung aufeinander treffen. Oder zwei Reiter, die auf Tieren verschiedener Nester sitzen.« Er schaute Matt und Aruula an. »Wo sind eure Tiere? Ich habe sie aus der Luft nicht gesehen.«
    »Wir haben keine«, entgegnete Matt. »Ich bin Maddrax, und das ist meine Gefährtin Aruula von den Dreizehn Inseln. Wir kamen mit einem Boot über das Meer, aber es wurde von Flugandronen angegriffen und sank. Gestern Nacht sind wir hier gestrandet.«
    »Die Ausreißer!«, rief Olivo aufgeregt. »Das waren bestimmt die fünf Ausreißer!«
    »Stimmt, das kann sein.« Signore beugte sich im Sattel vor. »Ich bin Signore Peedro, und das ist mein Schüler Olivo. Wir sind auf der Suche nach ein paar ausgerissenen Tieren, die gestern bei einer Gruppenübung aufs offene Meer hinaus geflogen sind. Ein Signore wurde abgeworfen, fand aber unverletzt zurück zur Farm. Die anderen Tiere, die lernen sollten, im

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