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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Ärmel zupfte. Blinzelnd öffnete er die Augen und schaute auf einen großen Vogel, der versuchte, eine an seiner Jacke klebende Alge mit dem Schnabel zu fassen. Offenbar gelang ihm das nicht richtig, denn die Alge besaß Widerhaken, die sich in den Stoff gekrallt hatten. Erneut zupfte das möwenartige Tier an der Pflanze und krächzte protestierend.
    »Hey!«, rief Matthew. »Lass das!« Während er sich aufrichtete, hüpfte der Vogel einen Meter nach hinten und beäugte ihn misstrauisch.
    Der Mann aus der Vergangenheit blickte sich um. In seinen Rachen war feiner Sand gedrungen und machte ihm das Atmen schwer. Geräuschvoll zog er die Nase hoch und spuckte aus. Sein gesamter Körper tat ihm weh. Insbesondere seine Arme schmerzten. Das Rudern hatte einen Muskelkater sondergleichen hinterlassen.
    Neben ihm schnarchte leise Aruula. Sie lag noch in derselben zusammengekauerten Haltung, in der sie eingeschlafen war.
    Der Vogel wurde wieder mutiger und näherte sich Matt. Er ließ das Tier herankommen. »Ich bin sicher, du gibst ein ordentliches Frühstück ab«, murmelte er leise. Behutsam löste er die Algenpflanze vom Stoff seines Hemdes und hielt sie dem Vogel hin.
    Die Möwe, oder was auch immer es sein mochte, stakste einen Schritt auf Matt zu und reckte vorsichtig den Schnabel.
    Hab ich dich!
    Matt stieß mit der anderen Hand vor und packte den Vogel am Hals. Panisch krächzte das Tier los und hackte nach Matts Arm. Au, verdammt! Er ließ den Vogel los, der daraufhin laut protestierend das Weite suchte.
    Das Krächzen hatte Aruula geweckt, die mit einem genuschelten »Wasnlos?« nicht gerade den Eindruck erweckte, ihre gesamte Kampfkraft wiedererlangt zu haben.
    Matt hielt sich den Arm und winkte ab. »Es ist nichts. Guten Morgen und willkommen auf Sardinien!«
    Die schöne Kriegerin richtete sich gähnend auf, schmatzte und spuckte ebenfalls die Sandkörner aus, die sich des Nachts in ihrem Mund gesammelt hatten. Matt grinste. Was gibt es Schöneres, als morgens gemeinsam aufzuwachen?
    Aruula verzog das Gesicht. »Durst!«, sagte sie einsilbig.
    Matt nickte. Auch er war völlig ausgetrocknet. Doch bevor er etwas erwidern konnte, erklang jenseits der Senke ein bedrohliches Sirren.
    Mit einem Mal war Aruula hellwach. »O nein, nicht schon wieder!«
    Auch Matthew Drax hatte das Geräusch sofort erkannt. Er schnellte hoch, um über den Rand des kleinen Sandkraters zu schauen -
    - und zuckte zurück, als nur wenige Zentimeter vor und über ihm mächtige Kauscheren mit einem satten Klatschen zusammenklappten! Matt fiel vor Schreck hintenüber und landete auf dem Rücken. Entsetzt starrte er auf die Androne, die mit einem schrillen Zirpen auf ihn herabstoßen wollte. Da spürte er den Griff Aruulas.
    Die Barbarin hatte ihr Schwert gezogen und hielt es jetzt vor sich wie einen Schild. Mit der anderen Hand packte sie Maddrax am Kragen und zog ihn aus der Sandkuhle, zurück in Richtung Strand.
    Die Androne machte Anstalten, den beiden Menschen zu folgen - doch dann schrie jemand »Hoo! Ganz ruhig!« in der Sprache der Wandernden Völker.
    Jetzt sahen sie es: Auf dem Rücken der Androne saß ein Mann, ganz in Leder gekleidet. Er war noch relativ jung, vielleicht achtzehn Winter, und er bemühte sich sichtlich, das riesige Insekt unter Kontrolle zu bekommen. Er riss an den Zügeln und brüllte Kommandos. Schweiß stand ihm auf der Stirn und zahlreiche Dreadlocks wirbelten um seinen Kopf, als er versuchte, die Androne zu zügeln.
    Weiter hinten erkannte Matt einen weiteren Andronenreiter, der ebenfalls Probleme mit seinem Reittier hatte. Es gebärdete sich wie toll, pendelte mit ruckartigen Bewegungen hin und her und reagierte auf kein Kommando. Der Reiter wirkte ebenso ratlos, wenn auch ruhiger als sein jüngerer Kollege.
    Nach der Attacke auf die MOTHER NATURE hatten Matt und Aruula vorerst genug von Riesenameisen und wollten kein Risiko eingehen. Aruula hielt ihr Schwert weiter angriffsbereit, während Matt in die Hocke ging, um seinen Driller zu ziehen. Gerade als er ihn aus dem Holster hatte, schnellte die vordere Androne vor, genau auf die Gefährten zu. Eines ihrer Beine steifte Matts Arm. Der brennende Schmerz ließ ihn die Waffe verlieren.
    Aruula schlug zu, aber das Schwert ging ins Leere - weil die Androne sich aufbäumte und widerwillig einige Schritte zurück trippelte. Matt hielt sich den verletzten Arm und langte nach dem Driller, bekam ihn zu fassen und richtete die Mündung auf das Tier.
    Doch er schoss

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