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2720 – Im Stern von Apsuma

2720 – Im Stern von Apsuma

Titel: 2720 – Im Stern von Apsuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzunehmen.
    Der Hohe Tamrat Vetris-Molaud residierte in einem der nach oben weisenden seitlichen Zacken, die VEKTOR: Der Spitzkegel von 400 Metern Länge konnte vom Stern abgetrennt werden und war ein technisches Schmuckstück, energetisch autonom und flugfähig. Es war mit einem kleinen, aber leistungsfähigen Transitionstriebwerk ausgestattet und verfügte über eine beträchtliche Defensiv- und Offensivbewaffnung.
    Schon längst waren die eigentlichen Gebäude der Stadt in Sicht gekommen. Vorherrschend war die Pilzbauweise. Die Stadtplaner hatten darauf geachtet, dass sich ein einheitliches Bild bot. 100 bis 200 Meter hohe, elegante, gerade Türme wurden von ausladenden Plattformen gekrönt, auf denen sich terrassierte Gärten befanden, kleine Seen, ganze Landschaften unter transparenten, flach gewölbten Kuppeln von bis zu 200 Metern Durchmesser. Diese Pilztürme bildeten kleine Städte für sich, deren Plattformen als Naherholungszentren für die Bewohner, zum Teil aber auch für die Besucher der Stadt dienten. Es gab Einkaufs- und Verwaltungszentren, Wohntürme und Vergnügungspaläste.
    Der Händler zoomte mit den Sensoren in der Bahn ein Gebäude näher heran, bei dem er glaubte, eine Bewegung gesehen zu haben.
    Er hatte sich nicht getäuscht: Eine ganze Kolonne von kugelrunden Robotern putzte, in der Luft schwebend, die Fenster der Fassade, und oben am Aussichtsturm stand eng umschlungen ein Liebespaar.
    Seine Mitpassagiere schmälerten den Genuss ein wenig, den der beeindruckende Anblick ihm verschaffte. Zwei junge Unither ihm gegenüber schmusten ungeniert und schienen sich jeden Augenblick gegenseitig mit den Rüsseln die Kleider vom Leib reißen zu wollen. Zwei Reihen weiter stritten zwei Ara-Kinder lautstark darüber, ob der Superheld Wimmi-Thon nun mächtiger war als Chrissi-Thon oder genau andersherum. Blumencron kannte weder die eine noch die andere Ikone der populären Kultur Tefors. Oder vielleicht auch Aralons.
    Er sah die Gläserne Insel, die sich in Apsuma-Mitte befand, dort, wo der Fluss Styru in den Styrpas-See mündet, über drei Kilometer vom Ufer entfernt. Der Thorm, eine 500 Meter breite, s-förmige Landbrücke, verband die Gläserne Insel mit dem Festland.
    Der Thorm täuschte eine Idylle vor, die es in der Wirklichkeit dieser Megastadt nicht gab. Sanfte Hügel waren von kleinen Wäldchen und weiten Grünflächen bedeckt und boten friedlich äsenden Tieren Schutz, vor allem den Chindors, die wolligen Riesenenten ähnelten und gegen Abend glockenähnliche Stimmen hören ließen. Ihr gemeinsamer Gesang klang wie ein magischer Chor.
    Der Thorm war eine der Attraktionen von Apsuma, aber als Naturschutzgebiet für die Öffentlichkeit gesperrt. So war der Chor für Touristen nur aus der Ferne zu hören. Der See um die Gläserne Insel war für alle Fluggeräte Sperrgebiet, das Gebäude selbst nur über eine Untergrundbahn, die unter dem Thorn verlief, und über Transmitter erreichbar.
    Aus gutem Grund. Auf der Gläsernen Insel beherbergte ein Turm mit einer weit ausladenden Pilzkrempe den Geheimdienst des Neuen Tamaniums. Sämtliche Objekte dort waren künstlich und transparent, die Bäume, die Tiere, die Felslandschaft. Der offizielle Name des Dienstes lautete schlicht »Tamanischer Nachrichtendienst«, doch der Volksmund nannte das Hauptquartier der transparenten Konstruktion wegen Gläserne Insel, und diese Bezeichnung hatte sich für die gesamte Organisation durchgesetzt.
    Blumencron fragte sich, warum ein Geheimdienst ausgerechnet ein so auffälliges Gebäude mitten in einer berühmten Sehenswürdigkeit als Hauptquartier bezogen hatte. Nachrichtendienste arbeiteten normalerweise so unauffällig wie möglich und vermieden es, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Er stieg im Stadtzentrum aus und hielt nach einem der viel gerühmten Vergnügungszentren Ausschau.
    Auf dem weitläufigen Platz wurden einige kleinere Versammlungen abgehalten. Blumencron fielen viele Tefroder auf, deren Straßenkleidung mit scharlachroten Schärpen einen uniformähnlichen Anstrich bekam. Sie scharten sich um Männer und Frauen in voller Uniform, bei denen es sich um Angehörige der offiziellen Streitkräfte zu handeln schien.



Blumencron bemerkte zahlreiche Holos der Sorgfaltsministerin Ashya Thosso, die von praktisch allen Werbeflächen zu ihren Zuhörern sprach, und verzog geringschätzig den Mund. Die Propaganda lief anscheinend auf Hochtouren. Wer sich ein wenig mit diesen Mechanismen auskannte, durchschaute

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