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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nacken her ausbreitete und in pulsierenden Wellen kam. »Ja. Gib mir eine Sekunde.«
    Sie fühlte die Anspannung der anderen, fing sich und tauchte wieder in die Replika.
    Sofort war der mentale Angriff wieder da. Es war, als würde jemand auf sie einschlagen. Shanda stöhnte, hielt aber stand. Nach und nach ließ die Intensität nach, und Shanda begriff instinktiv, dass es kein Angriff, sondern der Versuch einer Kontaktaufnahme war. Sie öffnete sich zaghaft.
    »Ku ... o ... s«, empfing sie eine Form von mentalem Gestammel. Sie wartete ab, hörte zu, versuchte sich ganz auf den anderen einzulassen.
    Die Sekunden zogen sich wie Sirup. Dann endlich wurde es klarer.
    »Kustos.«
    War das ein Name? Nein, eine Funktion. Ein Kustos. Ein Wächter.
    »Shanda«, dachte sie, obwohl sie das Gefühl hatte, dass ihr Gegenüber das längst wusste. Seine mentalen Fähigkeiten überragten die ihren wie ein Hochhaus eine primitive Holzhütte.
    Sie wusste, dass der Kustos sie telepathisch abtastete.
    »Ich bin der Kustos«, teilte er nun deutlich vorsichtiger mit. Gleichzeitig schwappte eine Welle der Arroganz über Shanda – oder etwas, das sich so anfühlte. Das Wesen ging felsenfest davon aus, ihr überlegen zu sein. Es war gut möglich, dass es damit schlicht recht hatte.
    »Ich verstehe«, dachte Shanda. »Gehörst du zu den Erbauern des Gevierts?«
    Das Wesen gab ihr das deutliche Gefühl, etwas Dummes gedacht zu haben. »Ich bin Kustos. Nicht Erbauer. Sachverwalter. Meine Gebieter sind die, die du in Gedanken Gravo-Architekten nennst.«
    Er wusste tatsächlich weit mehr als sie. Das machte es Shanda einfacher.
    »Ich verstehe.«
    »Nein«, sagte der Chi. Es war eine Feststellung. »Dein Verstand ist begrenzt. Warum bist du gekommen? Greift ihr die Herren an?«
    Das Pulsieren in Shandas Kopf nahm zu. »Angreifen? Nein. Unser Auftauchen in diesem System ist ein Unglück. Wir wissen nicht einmal, wo wir sind.«
    Der Chi überlegte. Einige Sekunden empfing Shanda keine klaren Impulse, dann meldete er sich umso deutlicher zurück. »Das, was du als Dhalaam-System bezeichnest, befindet sich in den Alten Sternenlanden. In dem Gebiet, das du in deinen Gedanken Southside der Milchstraße nennst. Alles andere ist das Imperium der Empörer.«
    »Imperium der Empörer?« Der Begriff war Shanda neu. Was für eine verrückte Aufteilung der Galaxis war das denn? Was sollte das werden? Die Southside gegen den Rest der Milchstraße?
    »Ich kenne diese Begriffe nicht. Wie ich schon übermittelte, sind wir durch einen Zufall an diesen Ort gekommen. Wir möchten ihn wieder verlassen.«
    »Dann geht.«
    »Das können wir nicht.« Shanda öffnete sich ein Stück weiter und ließ das fremde Geschöpf an ihrem Innenleben teilhaben. Es war eine enorme Herausforderung für sie. Normalerweise verriet sie einem Fremden nicht einmal die Uhrzeit, und nun musste sie sich aufgrund der hoffnungslosen Situation quasi nackt vor einem Geschöpf ausziehen, das sowohl Freund als auch Feind sein konnte.
    »Meine Gebieter wünschen keinen Kontakt mit dem Imperium der Empörer und dessen Repräsentanten. Also auch nicht mit Luna. Brecht euern Angriff ab.«
    »Angriff?« Shanda zweifelte kurz an ihren telepathischen Fähigkeiten. »Du siehst den Absturz Lunas als Angriff?«
    »Was sonst?«
    »Es ist ein Unfall! Der Mond hat nicht in dieses System eindringen wollen. Er wird zerstört werden, wenn er sich weiter annähert. Jedes Lebewesen auf ihm wird sterben!«
    »Na und?«
    Die Frage brachte Shanda aus dem Konzept. Meinte der Chi ernst, was er da fragte? Sie dachte an Kemenys Worte, dass die Erbauer des Systems ihnen vielleicht so fremd waren wie Eisbären Glühwürmchen. Ein niedlicher Vergleich, wenn man bedachte, wie grausam die Realität war.
    »Warum sollten die Bewohner Lunas das freiwillig auf sich nehmen und sterben?«
    »Deine Argumentation ist mangelhaft. Ich bin nicht überzeugt. Ich selbst lebe zwar nicht, aber ich kenne die Kategorie des Lebens. Ein irrwitziges Konzept. Es macht logisches Agieren unmöglich.«
    »Erkläre das.« Shanda wünschte, sie hätte mehr von Kemenys Logik. So, wie der Wissenschaftler den maschinell denkenden Lampionkopf verstand, so begriff er vielleicht auch diesen Chi. Aber sie, Shanda, tat das nicht. Und in diesem Augenblick spürte sie die Schwere der Verantwortung, die sie für Luna hatte, als verlange man von ihr, den Neutronenstern zu stemmen.
    Die Gedanken des Chi bohrten sich in ihr Gehirn. »Nun, wer im vollen

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