Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
273 - Die Wandlung

273 - Die Wandlung

Titel: 273 - Die Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
einen Blick zurück. Die Izeekepirs gaben nicht auf. Sie hingen unter ihnen in der Wand. Der Hinterste war abgestürzt, rappelte sich aber bereits wieder auf die Beine und wagte einen neuen Versuch, die Beute nicht entkommen zu lassen.
    »Sie holen uns ein!«, rief Aruula mit gezogenem Schwert.
    Tumaara stützte sich bleich an die Felswand. »Lasst sie kommen. Wir werden ihnen einen blutigen Empfang bereiten.«
    »Ich übernehme das!« Matt zog seinen Driller. Jetzt, mit festem Stand, würde es ein Leichtes sein, die Tiere abzuschießen.
    Grao stieß ein knurrendes Geräusch aus. »Wir müssen sie nicht töten. Sie haben Jungtiere. Mefju'drex, gib mir dein Seil. Ich klettere die Steilwand hinauf und lasse es euch herab.«
    Matt zögerte kurz, vor allem verblüfft über Graos Vorschlag. Hatte er Mitleid mit den Tieren? Undenkbar! Sofort erwachte sein Misstrauen. Was plante der Daa'mure wirklich?
    Grao'sil'aana reckte ihm die Echsenklaue entgegen. Immer noch skeptisch, nahm Matt das Seil vom Gürtel und warf es ihm zu. Grao legte sich die Rolle um den Hals und sprang an die Felswand. Mit Krallenhänden und -füßen arbeitete er sich Stück um Stück nach oben.
    Matt hatte nicht vor, sich allein auf den Daa'muren zu verlassen. Er ging mit dem Driller in Stellung, und als sich die erste Eisbestie über den Rand des Plateaus stemmte, schoss er. Mit einem lauten Brüllen verlor der Izeekepir den Halt und stürzte ab.
    »Maddrax!« Aruula wies auf die Steilwand, die Grao erklommen hatte. Eben warf er das Seilende herab.
    »Ihr zuerst! Ich gebe euch Deckung!« Die anderen beiden Eisbestien hatten längst noch nicht aufgegeben.
    Tumaara hangelte sich als Erste hinauf. Sie wurde von Grao unterstützt, der das Seil nach oben zog.
    Eine zweite schmutzig gelbe Schnauze schob sich über den Rand des Plateaus. Matt schoss, doch die Bestie duckte sich weg. Das Geschoss riss ihr das halbe Ohr weg, explodierte aber erst, als es weit unten eine Felswand traf. Der Knall und das Brüllen des verletzten Tieres hallten von den Bergen wider.
    Das Seil kam erneut herab und Aruula machte sich daran, die sechs Meter nach oben zu überwinden.
    Der getroffene Izeekepir - ein Weibchen - lugte über die Kante des Plateaus. Blut lief ihm über die Seite des Kopfes. Er schien begriffen zu haben, was die Waffe des Gegners anrichten konnte, denn er zögerte, sich ganz heraufzuziehen.
    Matt musste nicht lange warten, bis das Seil zu ihm herab flog. Als er sich halb umwandte, um danach zu greifen, siegte die Gier des Izeekepirs: Mit einem Brüllen überwand er die Kante und spannte die mächtigen Muskeln zum Sprung. Matt blieb keine Wahl: Er feuerte den Driller ab. Das Explosivgeschoss detonierte dicht vor der Eisbestie auf dem Fels des Plateaus und verwandelte ihn in Tausende von Splittern. Der Izeekepir zuckte zurück, verlor den Halt und rutschte ab. Mit einem letzten Brüllen verschwand er in der Tiefe.
    Matt steckte den Driller ins Holster und zog kurz an dem Seil. Aruula, Grao und Tumaara zogen ihn zu dritt hoch. Oben angekommen, packte er Aruulas Hand und ließ sich auf den breiten Vorsprung ziehen, auf dem sie und die anderen standen. »In Sicherheit«, keuchte er erleichtert.
    Alle vier blickten sie nach unten. Der letzte Izeekepir hatte sich auf das Plateau gezogen und ließ seinem Frust über die entwischte Beute freie Bahn, indem er sich auf die Hinterbeine stellte und ihnen hinterherbrüllte. Doch plötzlich hielt er inne. Hatte er eine Witterung aufgenommen?
    Matt sah beunruhigt, wie er zielstrebig das Plateau überquerte. Über ihm stieg ein weißer Gerfalke in die Luft und stieß einen hohen Schrei aus.
    »Ludmeela«, keuchte Tumaara. »Ludmeela muss da unten sein!«
    Der Izeekepir tappte auf die zerklüftete Seitenwand des Felsens zu, in der sich mehrere Höhlen zu befinden schienen. Matt legte sich auf den Bauch und blickte über den überhängenden Rand. In diesem Moment zerriss der helle Schrei einer Frau die Stille. Der Gerfalke stieß herab, auf den Izeekepir zu.
    Matt fluchte. Seine Hand fuhr zum Holster. »Haltet meine Füße fest!«, rief er nach hinten. »Wenn ich mich weit genug nach vorn beuge, kann ich ihn von hier aus erwischen!«
    »Nein!« Tumaara sprang auf. »Das ist eine Prüfung der Götter! Ich muss es tun!« Sie hielt Aruula die offene Hand entgegen. »Gib mir dein Schwert!«
    »Aber…«, begann Matt, verstummte aber, als Aruula den Kopf schüttelte.
    »Sie hat recht.« Aruula zog ihr Schwert aus der Rückenkralle

Weitere Kostenlose Bücher