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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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können. Um seine Reaktion zu sehen, hätte ich sogar Eintrittsgeld bezahlt. Und ich wette, du hattest viel mehr Spaß als ich hier.«
    Resnick schaute weg, denn er wusste, was sein Partner ihm jetzt berichten würde.
    »Margaret Williams’ Eltern sind auf die Wache gekommen. Hadley, dieser verdammte Feigling, hat es mir überlassen, ihnen die schlechte Nachricht zu überbringen. Ich schätze, ich kann noch dankbar dafür sein, dass ich sie nicht ins Leichenschauhaus begleiten musste.«
    Eine Sache, mit der Resnick immer noch nicht umgehen konnte, war, Eltern vom Tod eines Kindes in Kenntnis zu setzen. Unterbewusst war das wohl einer der Gründe dafür gewesen, wieso er losgezogen war, um Petrenko zu finden, und wahrscheinlich auch dafür, wieso er so lange gebraucht hatte, um Petrenko aufzustöbern. Wäre er auf der Wache geewesen, hätte Hadley ihn dazu verdonnert, mit den Eltern des toten Mädchens zu sprechen.
    »Muss schlimm gewesen sein«, sagte Resnick.
    »Ja, das war es, aber es gehört nun mal zum Job. Wie auch immer, während du deinen Spaß hattest, habe ich gearbeitet. Und weißt du was? Es gibt eine Überwachungskamera, die den Schrank filmt, in dem sich die Alarmanlage befindet. Ich habe die Bänder durchgesehen. Von gestern Nacht null Uhr bis nach dem Banküberfall hat niemand den Schrank geöffnet.«
    »Die Alarmanlage könnte schon vor Tagen ausgeschaltet worden sein.«
    »Vielleicht, aber sieh dir das mal an.«
    Maguire warf das Band aus, das sich in der Maschine befand, und steckte eines hinein, das er vorher beiseitegelegt hatte. Er schaute in sein Notizbuch, spulte bis zu der Position vor, die er sich notiert hatte und drückte den Abspielknopf. Das Band zeigte den Filialleiter Craig Brown, der, das Klebeband noch an den Handgelenken, zum Schrank lief. Er schien außer Atem zu sein, während er mit den Schlüsseln herumfummelte, ein dünner Schweißfilm bedeckte Hals und Stirn. Nachdem er den Schrank geöffnet hatte, erstarrte er für eine ganze Weile und glotzte völlig entgeistert hinein.
    »Hast du das gesehen?«, fragte Maguire. »Er hat nichts in dem Schrank angefasst. Er hat die Alarmanlage nicht eingeschaltet, weil sie schon eingeschaltet war. Das heißt, sie lief auch während des Überfalls.«
    »Und warum hat sie dann nicht funktioniert?«
    »Vielleicht hat keiner den Alarmknopf gedrückt.«
    »Brown behauptet, er habe das auf jeden Fall getan«, sagte Resnick.
    »Ich habe Tom angerufen. Drei weitere Mitarbeiter schwören ebenfalls, sie hätten es getan. Meinst du, die lügen alle?«
    »Vier Leute hinter den Kulissen?« Ein dumpfes Pochen breitete sich hinter Resnicks Stirn aus. Er kniff die Augen zu und versuchte, den Schmerz zu ignorieren. »Das sind zu viele. So was klappt nie. Einer von ihnen verquatscht sich. Wahrscheinlich wurde die Alarmanlage gehackt. Ach, Scheiße, das wird kompliziert.«
    »Wir werden sehen. Ich habe Tom angerufen und gebeten, alle Alarmknöpfe auf Fingerabdrücke untersuchen zu lassen.«
    Resnick begriff nicht, was das sollte, zumal die Mitarbeiter die Knöpfe wahrscheinlich häufig berührten, um auch sicherzugehen, dass sie wussten, wo sie waren. Aber er machte sich nicht die Mühe, Maguire das zu sagen, er war froh, dass sein Partner Initiative zeigte.
    Das Pochen in seinem Kopf war zu einem dumpfen Brummen geworden. Er hatte immer ein Fläschchen Aspirin bei sich und steckte sich jetzt zwei Tabletten in den Mund, die er langsam zerkaute. Er hätte sich gewünscht, die Alarmanlage sei ausgeschaltet worden, das wäre eine einfache Erklärung gewesen. Die Vorstellung, herausfinden zu müssen, wie sich jemand Zugriff auf das Computersystem hatte verschaffen können, verschlimmerte seine Kopfschmerzen nur.
    »Hast du dir den Überfall selbst schon angesehen?«, fragte Resnick.
    »Ja, ich zeig’s dir.«
    Maguire legte ein zweites Band ein, das er ebenfalls bei Seite gelegt hatte, und spulte bis zu der Stelle vor, kurz bevor die Diebe auftauchten. Die Überwachungskamera war so eingestellt, dass sie den Großteil der Lobby erfasste, aber nicht die Tür. Resnick beobachtete, wie mehrere Männer in die Bank gelaufen kamen, zwei von ihnen trugen Sturmgewehre, die anderen Pistolen. Er streckte den Arm aus und hielt das Band an.
    »Ich zähle fünf Männer«, sagte Resnick.
    »Ich auch.«
    »Glaubst du, es könnten noch mehr reingelaufen sein, ohne dass die Kamera sie bemerkt hat?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht.«
    Von den fünf Männern trugen vier rote Overalls

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