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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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Bank gegangen waren. Der Gedanke an Gordon, der die beiden gefesselten, wehrlosen Frauen einfach abknallte, machte ihn richtig wütend. Sollte er in der Hölle verrotten! Hätte er noch einmal die Gelegenheit, er würde ihn wieder erschießen, mit Freude.
    Auch Eric tat ihm nicht leid. Der Wichser besaß doch tatsächlich die Frechheit, sich nicht an die Abmachung zu halten und ihm fünfzig Prozent abknöpfen zu wollen. Nur weil ein paar Dinge anders gelaufen sind, änderte sich doch nichts daran, was Eric zustand. Außerdem war die ganze Sache mit Gordon erst ausgelöst worden, weil Eric das Mädchen begrapscht hatte. Was er bekommen hatte, hatte er genauso verdient wie Gordon. Und dass er ihn darüber belogen hatte, wieso er im Knast gelandet war, machte Joel eine Gänsehaut. Sie kannten sich seit vielleicht fünfzehn Jahren, na und? Was hatten sie schon gemeinsam? Politik, Waffen, Bier trinken? Ha, auf Wiedersehen.
    Joel füllte die Diamanten zurück in die Seidensäckchen und stopfte das Geld in eine der Taschen. Die Diamanten waren bestimmt mindestens eine halbe Million wert. Mit zweieinhalb Millionen Dollar konnte er tun und lassen, was immer er wollte. Es gab da einiges an seinem Haus, das ihm fehlen würde – die Abgelegenheit, acht Hektar Wald, ein eigener Schießstand im Keller –, aber vielleicht war es an der Zeit, mal umzuziehen. Vielleicht sollte er einfach nach Florida gehen, sich von hier verpissen. Aber er musste die Entscheidung ja nicht übers Knie brechen. Er hatte Zeit, darüber nachzudenken. Jetzt würde er erst mal ein bisschen Geld ausgeben, ein paar Veränderungen an seinem Anwesen vornehmen, wie er es schon seit langem geplant hatte.
    Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihm klar wurde, wie das Schicksal sich gewendet hatte. Er schaute zur Decke und sein Grinsen wurde breiter. »Endlich lässt du mich Siebenen würfeln. Wurde verdammt noch mal auch höchste Zeit.«

18
    Stillwall und Hollings kamen, wenige Minuten nachdem Resnick sich die Aufnahme von Raymond Lombardo angesehen hatte, auf die Wache.
    »Habt Ihr unseren FBI -Freund abgehängt?«, fragte Resnick.
    »Um Punkt fünf war er verschwunden«, sagte Stillwall und kratzte sich am Kinn. »Die Vorzüge einer Bundesbehörde.«
    »Wie schade. Ich habe da ein paar Sachen, die ich ihm gern zeigen würde.«
    Stattdessen zeigte Resnick sie ihnen. Zuerst spielte er die Aufnahme des Überfalls ab, dann die, auf der Lombardo seine Skimütze abzog. Als das Standbild Raymond Lombardos Profil zeigte, glich Stillwalls Gesicht dem eines entgeisterten Hundes. »Willst du mich verarschen?«, beschwerte er sich. »Warum verschwenden wir die ganze Zeit mit Zeugenaussagen, wenn wir dieses Band haben?«
    »Manchmal hat man Glück«, sagte Hollings und schüttelte entgeistert den Kopf. »Das ist der Hammer, meine Freunde.«
    Resnick war klar, dass er sich hätte besser fühlen müssen, als es der Fall war, aber etwas an der Aufnahme störte ihn, er wusste nur noch nicht genau, was. Er spielte das Band Einzelbild für Einzelbild ab, als Maguire hereinkam.
    »Absolut unglaublich«, sagte Maguire.
    »Wir werden die ganze verdammte Nacht hier sein«, stöhnte Stillwall. »Ich habe nicht die leiseste Chance, auch nur die letzten paar Innings zu sehen.«
    Sie holten Hadley. Nach ein paar aufgeregten Anrufen beim Bundesstaatsanwalt, dem FBI und Lombardos Anwalt einigte man sich darauf, dass Lombardo sich am nächsten Morgen um zehn stellen würde. Darüber schien niemand glücklich zu sein.
    »Ein Doppelmord und eine Frau auf der Intensivstation, und wir lassen ihn hier gemütlich aufmarschieren, wann er will?«, fragte Stillwall.
    Hadleys weiches Gesicht wirkte erschöpft. »Ich kann es nicht ändern. Da hängt noch mehr dran, Tom. Wir müssen mit den Jungs vom Organisierten Verbrechen zusammenarbeiten, einer laufenden Bundesermittlung ...«
    »Es ist trotzdem Mist. Na ja, dann bis morgen früh.«
    »Aber nicht hier. Raymond Lombardo kommt ins FBI -Gebäude in Boston.«
    »Besser, die machen keinen Deal mit diesem Mörderschwein.« Stillwalls Stimme verklang, Wut rötete sein Gesicht. »Sie hätten sehen müssen, wie diese beiden Frauen erschossen wurden«, sagte er dann. »Alex, vielleicht solltest du dem Captain den Teil vorspielen.«
    »Ich muss das nicht sehen.«
    »Irgendwelche Hinweise zu dem Toten?«, fragte Hollings.
    Hadleys rundes Gesicht erschlaffte. Er schüttelte den Kopf. »Noch nichts«, sagte er, und man konnte seiner Stimme die

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