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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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North End zu erledigen, wahrscheinlich hat er sich mit einem von Lombardos Bossen getroffen.«
    »Wahrscheinlich?«
    »Ich habe ihn für eine Stunde verloren.«
    »Schade. Wäre nett zu wissen, mit wem er sich getroffen hat.«
    »Was ist mit dir, wie läuft’s mit Brown?«
    »Na ja.« Maguire wischte sich mit einer Hand über die Stirn, der Schweiß ließ sein Haar aufrecht stehen. »Donnerstagabend hat ein Lieferwagen kurz vor seinem Haus gehalten, ist dann aber gleich weggefahren. Die Fenster waren verdunkelt, also konnte ich nicht reingucken, aber ich vermute, sie sind nur weitergefahren, weil sie mich gesehen haben.«
    »Kennzeichen?«
    »Ja. Der Wagen gehört einer Reinigung in der Forrest Street. Der russische Besitzer sah verängstigt aus, als ich mit ihm gesprochen habe. Er behauptet, der Wagen sei gestohlen worden.«
    Resnick schüttelte den Kopf. »Sie wollten Brown entführen.«
    »Wahrscheinlich, aber wir können es nicht beweisen.« Maguire zog eine Augenbraue hoch. »Petrenko ist schon über zehn Minuten da drin. Meinst du, einer von uns sollte reingehen und nach ihm sehen?«
    »Petrenko wird schon nichts anstellen. Er weiß, dass wir beide hier draußen sind.« Resnick schaute nachdenklich, während er einen weiteren Schluck Kaffee nahm. »Es sei denn, er verliert die Geduld.«
    Maguire guckte nervös. Er wischte sich wieder mit der Hand über die Stirn, dann durch die Haare. »Ich werde richtig Ärger kriegen, wenn Brown etwas zustößt. Ich gehe besser rein.«
    »Entspann dich. Petrenko ist ein Kunde der Bank. Er hat das Recht, da drin zu sein. Und wer weiß, vielleicht haben wir Glück und können ihm eine Tätlichkeit vorwerfen. Geben wir ihm noch zehn Minuten.«
    Maguire lehnte sich wieder zurück. »Wie du meinst. Du bist der Senior Detective.«
    Resnick trank den Kaffee aus, zerquetschte den Styroporbecher und schob ihn in seine Hosentasche. »Weißt du, wie lange man nach Greenwich, Connecticut, braucht?«, fragte er.
    »Über drei Stunden. Warum?«
    »Ich überlege, auf eine Beerdigung zu gehen.«
    Shrinis Fuß tat sauweh. Er nahm eine weitere Codein-Tablette – die vierte, seit er aufgewacht war, wobei er nicht wirklich schlief, vielmehr ließen ihn die Tabletten ohnmächtig werden.
    Wie vermutet, hatte die Kugel seinen Knöchel und drei weitere Knochen gebrochen. In der Notaufnahme hatte er erzählt, dass er sich während einer Jagd in New Hampshire versehentlich selbst in den Fuß geschossen hatte. Der Arzt wirkte skeptisch, fragte aber nicht weiter nach und verständigte auch nicht die Polizei. Er wollte nicht einmal wissen, warum er zurück nach Massachusetts gefahren war, bevor er zum Arzt ging. Nachdem er die Wunde gesäubert und einen Gips vom Schienbein bis zum Zeh angelegt hatte, entließ er ihn und gab ihm den Namen eines Spezialisten, an den er sich wenden sollte. Wenn die Knochen nicht richtig zusammenwuchsen, würde er operiert werden müssen. Außerdem bestand das Risiko, dass er Arthritis bekam und den Rest seines Lebens hinken würde.
    Er hatte Durst und wollte eine Cola, aber dafür hätte er zum Kühlschrank humpeln müssen. Er hatte sein Bein auf dem Sofa hochgelegt, und während er dasaß und den Fiberglasgips um seinen Fuß herum anstarrte, überlegte er, wie er sich an diesem arroganten Pfau rächen konnte. Eine Idee gefiel ihm ganz besonders. So mies er sich auch fühlte, so sehr der dumpfe Schmerz aus seinem Fuß seinen ganzen Körper zu durchdringen schien, er lächelte jedes Mal, wenn er an diese spezielle Idee dachte.
    Craig Brown legte ein Bein über das andere und lächelte arrogant, während er umständlich erklärte, warum die Bank Petrenkos Verlust nicht ersetzen konnte. Petrenko hatte sich bereits eine blödsinnige Erklärung nach der anderen anhören müssen, warum die Alarmanlage nicht ordentlich funktioniert hatte, und jetzt das. Als er das Büro des Filialleiters betreten hatte, war ein Anflug von Angst im Blick des Mannes auszumachen gewesen. Aber da Brown Petrenkos scheinbar geduldiges, beinahe passives Verhalten als Billigung missverstand, nahm seine Angst ab und wurde ersetzt durch Hochnäsigkeit. Je länger er redete, desto frecher wurde er, er glaubte offenbar, Petrenko würde sich an die Regeln halten. Dieser Wurm von Mann glaubte tatsächlich, die Oberhand zu haben.
    »In dem Vertrag, den Sie unterschrieben haben, steht eindeutig, dass wir für keinerlei Gegenstände, die aus den Schließfächern entwendet wurden, haftbar gemacht werden

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