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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwierig. Die beiden Männer mochten sich aus verständlichen Gründen nicht, wahrten aber bei den wenigen gesellschaftlichen Anlässen, bei denen sich ihre Wege kreuzten, das Gesicht.
    Wir hatten Hope angerufen, die uns ohne jegliche Gefühlsregung berichtet hatte, ihr Mann habe am Vortag den geplanten Flug verpasst und sie erwarte ihn nun an diesem Nachmittag.
    Jane bestätigte die Flugdaten und teilte uns mit, dass in der Maschine auch für Clarice Berenson ein Platz reserviert war.
    »Hallburn wird es wohl kaum wagen, seine Frau und den Rest der Familie über Thanksgiving allein zu lassen.« Phil sprach aus, was ich dachte. »Und eine schnelle, heimliche Fahrt von den Hamptons in die Stadt kann man getrost vergessen. Ich habe schon fast zwei Stunden dorthin gebraucht, und um die Feiertage herum muss man leicht die doppelte Zeit einplanen.«
    »Vielleicht bleibt sie gar nicht hier und reist sofort weiter?«, spekulierte ich.
    Jane schüttelte den Kopf. »Sie hat wieder ihre Suite im Waldorf Astoria gemietet. Dieses Mal für eine ganze Woche.«
    Aber die gute Jane hatte noch mehr für uns herausgefunden. Hallburn war in den vergangenen zwei Jahren insgesamt elf Mal nach Afrika gereist, jedes Mal in offizieller Mission für das Wirtschaftsministerium.
    »Und ob ihr es glaubt oder nicht, für fast jede dieser Reisen konnte ich Hinweise auf Clarice Berenson finden. Manchmal flog sie in derselben Maschine, meistens aber einen Tag früher.«
    »Woher hast du all diese Informationen?«, wollte ich wissen. Wie sich herausstellte, war es kein Geheimnis, wann Hallburn wohin gereist war.
    »Sein Büro in Washington hat mir die Daten ohne große Heimlichtuerei genannt. Alle Reisen sind ja offizieller Natur gewesen. Der separate Abgleich mit den Fluggastlisten, den ich danach gemacht habe, ergab die Hinweise auf die Berenson.«
    Erstaunlich bei all diesen vielen Informationen, die Jane uns lieferte, war nur, dass sie immer noch nicht herausgefunden hatte, woher die Million stammte.
    »Vielleicht von seiner Geliebten?«, mutmaßte Phil.
    »Über die Berenson konnte ich noch nicht viel herausfinden. Sie hat vielleicht gar keine Konten hierzulande. Offiziell lebt sie seit ein paar Jahren in Puerto Rico. Hat dort ein Wahnsinnsanwesen. Pool mit künstlichem Wasserfall und so.« In Janes Augen trat so etwas wie ein schwärmerischer Glanz.
    ***
    In diese Situation hinein platzte ein Anruf von Helen, die uns beide kurzfristig ins Büro des Assistant Director rief. Als wir dort ankamen, winkte sie uns mit einem aufmunternden Lächeln direkt durch. Mr High war nicht allein. Er und seine Besucherin standen, in ein halblautes Gespräch vertieft, am Fenster seines Büros. Als wir eintraten, drehten die beiden sich zu uns um. Einen Moment lang war ich wirklich sprachlos. Perfekt geformte Beine, eine beachtenswert schmale Taille und weibliche Rundungen an den richtigen Stellen, selbst die schlichte graue Bluse und das einfache dunkelblaue Kostüm konnten der Attraktivität der Unbekannten keinen Abbruch tun. Sie war mittelgroß und sah aus bernsteinfarbenen Augen zu uns herüber, während sie mit einer eleganten Handbewegung ihr espressobraunes Haar nach hinten strich.
    »Jerry, Phil, das ist Marina Benassi. Finanzbehörde. Bitte geben Sie Ihr einen Überblick über den Stand der Dinge im Fall Hallburn.«
    Wir stellten uns ebenfalls vor. Sie begrüßte uns mit einem festen Händedruck, aber ohne Lächeln und kam sofort zur Sache.
    »Wir haben Kenntnis davon, dass Sie an den Konten von Patrick Hallburn Interesse gezeigt haben.« Harter New Yorker Akzent.
    »Das ist richtig. Wir ermitteln in einem Fall, bei dem ein junger Mann erschossen wurde. Im Haus der Hallburns auf Long Island wurde eine Million Dollar in bar gefunden. Wir können uns momentan nicht erklären, wofür das Geld gedacht war und woher es stammt. Von den uns bekannten Konten Patrick Hallburns wurde ein solcher Betrag nicht abgehoben. Seine Erklärung, was damit geplant war, erschien uns fadenscheinig.«
    Ich sah, wie eine ihrer Augenbrauen sich hob und wieder senkte, während ich sprach. »Nun, meine Herren, da kann ich Ihnen vermutlich behilflich sein. Wir verfolgen schon seit einiger Zeit finanzielle Transaktionen auf dem New Yorker Konto einer Person, die Mister Hallburn nahesteht. Es handelt sich um eine gewisse Clarice Berenson. Vor einigen Tagen erhielt sie auf dieses fragliche Konto in New York eine größere Überweisung, insgesamt befand sich danach etwas mehr als

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