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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Million Dollar Guthaben darauf.«
    Miss Benassi verschränkte ihre Arme vor der Brust und taxierte uns ernst. »Das Geld wurde noch am selben Tag abgehoben. In bar. Von ihr und einem Mann, den wir als Patrick Hallburn identifizieren konnten. Das war insofern erstaunlich, weil diese und viele andere Überweisungen von einem bestimmten Konto auf den Cayman Islands stammen. Ein Konto übrigens, von dem wir stark annehmen können, dass es Patrick Hallburn gehört und über das er die Finanzbehörden selbstverständlich bisher nicht informiert hat.«
    Also hatte unsere Vermutung, es handele sich um Schwarzgeld, wohl nicht getrogen.
    »Was schlussfolgern Sie daraus?«, fragte Phil und erntete einen vernichtenden Blick.
    »Wir schlussfolgern, dass Miss Berenson und Mister Hallburn gemeinsame Sache machen. Unsaubere Geschäfte, die mit seinen Reisen zusammenhängen dürften.«
    Ich nickte bestätigend. »Will Thornton, der junge Mann, der erschossen wurde, war kein Einbrecher, da sind wir uns sicher. Thornton arbeitete für Kriminelle, er erledigte Jobs als Bote. Momentan glauben wir, dass das Geld für ihn bestimmt war, er es für einen seiner Auftraggeber abholen sollte. Bevor es zur Geldübergabe kam, hat Hallburn aus irgendeinem Grund auf ihn geschossen und das Ganze als Einbruch dargestellt, um den wahren Grund für Thorntons Anwesenheit auf seinem Grundstück zu verschleiern.«
    Marina Benassis Augen zogen sich zusammen wie bei einer gereizten Katze. »Das heißt, es steckt mehr hinter der Sache als eine simple Steuerhinterziehung oder gar Geldwäsche?«
    »Nach der momentanen Lage der Dinge müssen wir davon ausgehen, dass es mehrere Beteiligte gibt, die wir noch nicht kennen.« Ich blickte leicht entschuldigend zu Mr High hinüber, der sich bei dieser für ihn neuen Information nachdenklich über sein Haar strich.
    »Wie gedenken Sie in der Angelegenheit weiter vorzugehen?«
    Die Lady legte ein ganz schönes Tempo vor. »Miss Benassi, ich bin mir sicher, dass die Agents Cotton und Decker eine Strategie in diesem Fall verfolgen. Der, wenn ich noch einmal darauf hinweisen darf, mit äußerster Diskretion abgewickelt werden muss. Wir haben tatsächlich nicht viel in der Hand und müssen behutsam vorgehen. Es wäre gut, wenn Sie nun zu dem Punkt kommen, der Sie hierhergeführt hat.«
    »Selbstverständlich.« Marina Benassi nahm die Schärfe aus ihrer Stimme und erklärte uns nun, warum sie hier war.
    »Nachdem ich Ihnen nun gesagt habe, woher das Geld stammt, möchte ich im Gegenzug Sie um einen Gefallen bitten.«
    Phil und ich murmelten verhaltene Zustimmung.
    »Clarice Berenson ist keine Amerikanerin. Wir als Finanzbehörde haben zwar einen Verdacht gegen sie, der reicht aber nicht aus, um tätig zu werden.«
    Jetzt verstand ich, worum es ging, und die nächsten Worte der attraktiven Beamtin bestätigten mich.
    »Wir möchten, dass Sie Miss Berenson im Zuge Ihrer Untersuchung einer Befragung unterziehen und die Erkenntnisse dieses Gesprächs mit uns teilen.«
    AD High nickte fast unmerklich. Obwohl mir bei der Sache nicht ganz wohl war, blieb Phil und mir nichts anderes übrig, als Marina Benassi unsere Unterstützung zuzusagen.
    »Sie wissen, wo Sie sie finden?«
    »Sie wird heute Nachmittag im Waldorf Astoria erwartet.«
    Nun huschte ein leichtes Lächeln über Marina Benassis attraktives Gesicht. Dann war der Augenblick auch schon vorbei, unsere Besucherin verabschiedete sich kühl und wurde von Mr High ins Vorzimmer geleitet. Wir warteten, bis er zurückkam.
    »Eine unschöne Geschichte. Hoffen wir, dass die Sache bald geklärt ist. Und wenn sich der Verdacht gegen Patrick Hallburn erhärtet, will ich der Erste sein, der es erfährt. Sie wissen ja, Sie können mich jederzeit erreichen, egal wie früh oder spät es auch sein mag.«
    »Natürlich, Sir«, betätigten wir unisono.
    ***
    Kaum zurück in unserem Büro, erwartete mich die zweite Überraschung des Tages. Eine Empfangsmitarbeiterin meldete zwei Besucher: Jamie und seinen Freund Caspar, wie sich herausstellte, als ich die beiden unten abholte und mit ihnen in einen kleinen Besprechungsraum ging. Jamies Freund konnte den Mann identifizieren, der nach Rosie gefragt hatte. Bereits nach einem kurzen Blick auf das Bild, das aus Adam Smiths’ Führerschein stammte, nickte Caspar mit dem Kopf. Sein Oberkörper schaukelte dabei leicht vor und zurück, die dunklen Augen huschten misstrauisch und voller Unbehagen durch den Raum. Er wirkte mürrisch und

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