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2893 - Madison Avenue Mörder

2893 - Madison Avenue Mörder

Titel: 2893 - Madison Avenue Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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beworben. Und tatsächlich habe ich schon eine Zusage von BBDO . Anfang des übernächsten Monats geht es dort los. Ich wollte nur noch das laufende Projekt bei PP&V abschließen, dann meine Kündigung bekannt geben und mir ein paar freie Tage gönnen.«
    Jetzt war ich überrascht. Bishop hatte bereits einen Job bei einer anderen Agentur angenommen. Wenn das stimmte, war dieses Motiv, Foreman zu töten, hinfällig.
    »Und warum weiß in Ihrer Agentur niemand etwas davon?«, fragte Phil.
    »Ich wollte den neuen Vertrag erst unter Dach und Fach haben, bevor ich etwas sage. Und das ist erst seit drei Tagen der Fall. Hinzu kommt, dass die soziale Struktur einer Werbeagentur, die sich mit vielen kreativen Aktivitäten beschäftigt, ziemlich fragil ist«, antwortete Bishop. »Ich verlasse PP&V ja nicht, weil es mir dort nicht gefällt, will der Agentur daher auch keinen Schaden zufügen. Meine Absicht ist, die Sache mit dem Wechsel zu BBDO zum richtigen Zeitpunkt mitzuteilen, und zwar einer Person nach der anderen, sodass alle verstehen, warum ich gehe, und keine Schockreaktion entsteht. Ich hatte geplant, mit Daniel Lewisham, dem Creative Director anzufangen, dann wollte ich es Maurice sagen und so weiter. Der Tod von Maurice hat meine Planung jetzt völlig durcheinandergebracht. Keine Ahnung, was ich mache. Aber: Der Vertrag mit BBDO steht und den werde ich auch antreten. Nur wie sich der Wechsel jetzt vollziehen wird, das weiß ich noch nicht.«
    Das machte alles Sinn. Aber ich war noch nicht ganz von seiner Unschuld überzeugt. Also verhörten wir ihn weiter, geschlagene vier Stunden. Das Ergebnis: Kein Geständnis! Er blieb bei seiner Version der Geschichte und gab auch keine Äußerungen von sich, die uns daran zweifeln ließen.
    Phil und ich verließen das Verhörzimmer, um uns zu beraten.
    »Was meinst du?«, fragte ich meinen Partner.
    »Ganz ehrlich?«, fragte Phil. »Ich glaube, er war’s nicht. Da sich seiner Aussage nach Mistress Foreman um die Getränke gekümmert hat, kommt sie viel eher in Frage. Vielleicht hätte er die Gelegenheit gehabt, Foreman das Morphin unterzumischen, aber das wird schwer nachzuweisen sein. Außerdem: Wenn wir keine neuen Beweise finden, die auf ihn hindeuten, werden wir ihn freilassen müssen.«
    Ich nickte. »Ja, wir sollten das mit seinem neuen Job nachprüfen. Wenn das stimmt, stimme ich dir zu. Dann lassen wir ihn ziehen – unter der Auflage, dass er diesmal erreichbar bleibt.«
    »Gut, machen wir es so«, sagte Phil zustimmend.
    Ein Anruf bei seinem neuen Arbeitgeber bestätigte, dass Bishop uns die Wahrheit gesagt hatte. Den Vertrag für seinen Job in der neuen Agentur hatte er bereits unterzeichnet, alle Details waren geregelt worden. Und dort erhielt er auch einen Job als Art Director.
    Wir ließen ihn gehen.
    »Aber lassen Sie Ihr Handy eingeschaltet und verlassen Sie vorerst nicht die Stadt«, sagte Phil zu ihm, als er sich auf den Weg machte.
    »Geht klar«, sagte er. »Ich muss jetzt erst mal wieder einen klaren Kopf kriegen. Morgen wartet ein harter Arbeitstag auf mich. Aber das lenkt immerhin ab.«
    ***
    »Wenn Bishop nicht der Täter war, dann kommen nur noch drei Personen in Frage«, sagte Mr High.
    »Das ist korrekt«, sagte Phil.
    Wir saßen im Büro unseres Chefs und besprachen den Fall.
    »Mistress Foreman ist dabei die Hauptverdächtige. Sie hat sich um die Getränke gekümmert, hatte somit die Gelegenheit, das Gift gezielt ihrem Mann zu verabreichen«, sagte ich. »Des Weiteren lief es mit der Ehe nicht so gut. Das ist zwar noch etwas dünn, aber wenn wir weitergraben, finden wir bestimmt noch mehr Details, die sie belasten.«
    »Vielleicht ist Foreman fremdgegangen und sie hat es herausgefunden«, meinte Phil. »Eifersucht ist ein gutes Motiv für einen Mord.«
    »Wenn wir in diesem Fall weder hinreichende Beweise noch ein Geständnis bekommen, wird das auf ein Indizienverfahren hinauslaufen«, sagte Mr High. »Das ist nicht optimal, aber besser als nichts. Vernehmen Sie die Frau und versuchen Sie ein Geständnis zu erhalten. Das wäre optimal.«
    Wir verabschiedeten uns von unserem Chef und verließen sein Büro.
    »Läuft nicht so gut, oder?«, fragte Helen, als wir an ihrem Schreibtisch vorbeikamen.
    »Könnte besser sein«, antwortete Phil. »Aber noch sind unsere Ermittlungen ja nicht abgeschlossen.«
    Wir nahmen uns ein paar Minuten Zeit für eine Tasse Kaffee und gingen dann in unser Büro.
    »Zuerst Mistress Foreman«, sagte ich. »Wir müssen sie

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