Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2894 - Niemand stribt für sich allein

2894 - Niemand stribt für sich allein

Titel: 2894 - Niemand stribt für sich allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
die jetzt wieder in Mode waren. Nachdem sie auch das Prachtformat ihrer Kehrseite wirkungsvoll dargeboten hatte, blieb sie draußen stehen und hielt die Tür für mich auf.
    »Oh, Ihr Kollege!«, strahlte sie, als Phil sich von meinem Jaguar abstieß und herüberkam. Er lächelte ebenfalls und war drauf und dran, mir bei der blonden Schönen den Rang abzulaufen.
    Aber obwohl wir uns nicht im Wettstreit um ihre Gunst befanden, sollte ich die Oberhand behalten. Das Blatt wendete sich zu meinen Gunsten. Phil und unsere neue Bekanntschaft tauschten weiter glühende Blicke aus, während meine Sinne jähen Alarm schrillten. Der Achtzylinder, den ich hörte, grummelte noch harmlos. Doch ich vernahm bereits den Ansatz zu einem wilden, aggressiven Hochdrehen.
    Und tatsächlich.
    Der Achtzylinder brüllte so plötzlich auf, dass Phil zusammenzuckte und die Blondine erschrocken aufschrie. Sie war näher bei mir, also packte ich sie und riss sie zu Boden. Phil lag im selben Moment flach. Der brüllende Achtzylinder war schräg hinter mir, schoss mit kreischend durchdrehenden Reifen in die Einfahrt und auf den Hof.
    Als schwarzer Schatten raste er an uns vorbei – ein riesiger Geländewagen.
    ***
    Phil warf sich bereits herum. Bis zum Jaguar hatte er es nicht weit, nur zwei, höchstens drei Yards. So leid es mir tat, musste ich mich doch von meinem Schützling und ihren angenehm weichen Rundungen trennen. Ich packte sie erneut, zog sie robbend mit mir, in Richtung auf ihren Arbeitsplatz. Sie begriff. Hastig kroch sie auf die noch angelehnte Tür des Containerbüros zu und verschwand. Der Achtzylinder röhrte über die kurze Distanz auf die Betriebshallen zu.
    Ich robbte weiter, erreichte den Jaguar und umrundete die Motorhaube. Drei Yards weiter parkte ein schwarzer Chrysler 300, schräg dahinter ein silbergrauer Chevrolet Tahoe. Phil tauchte an der Beifahrerseite aus dem Jaguar hervor und schob mir meine Maschinenpistole herüber, dazu zwei Doppelmagazine als Reserve.
    Er ließ sich sofort wieder zu Boden sinken, hielt seine eigene MPi in der rechten Armbeuge und schob seine Reservemagazine unter den Hosenbund auf dem Rücken.
    Die Reifen des schwarzen Geländewagens kreischten erneut, diesmal als er herumgerissen wurde. Phil und ich konnten es nicht sehen, doch wir hörten, was geschah. Der schwarze Riesenschlitten radierte mit seiner Breitseite auf die Maschinenhalle zu. Mehr als Zehntelsekunden blieben uns nicht.
    Ich hob die rechte Hand, spreizte Zeigefinger und Mittelfinger und wies damit die Richtung. Phil robbte nach rechts, in Deckung hinter dem kantigen Heck des Chrysler. Ich glitt an der Kühlerhaube der Limousine vorbei und machte die bullige Front des Tahoe zu meiner Deckung. Ich spähte über die Haubenrundung – gerade rechtzeitig, um zu sehen, was lief.
    Der schwarze Geländewagen kam schaukelnd zum Stehen – in der Position zur Halle hin, wie ich vermutet hatte. Es war ein Ford Expedition.
    Ich riss die MPi in den Schulteranschlag, stieß sie über die Haubenkante hinweg.
    Im selben Sekundenbruchteil hämmerten drüben die Waffen los.
    Auf der uns abgewandten Seite des Ford Expedition feuerten sie, was das Zeug hielt.
    Ich stieß einen Pfiff aus, das Zeichen für Phil, mir Feuerschutz zu geben. Ich schnellte los, hinter der Chevy-Haube hervor, auf den Ford zu. Ich schaffte vier Schritte ohne Gegenwehr. Dann bemerkte mich der Fahrer des schwarzen SUV. Seine Fensterscheibe surrte herunter. Er brachte eine MPi hoch und schrie etwas, was seinen Komplizen galt.
    Ich tötete ihn mit einem einzigen Feuerstoß. Seine Waffe blieb stumm. Er sackte zurück in Richtung Beifahrersitz.
    Die Schüsse aus dem Ford gerieten ins Stocken.
    Ich machte zwei schnelle Schritte vorwärts, hatte die MPi nach wie vor im Schulteranschlag. Ich richtete mich auf. Von rechts, im Augenwinkel, sah ich Phil hakenschlagend herbeistürmen.
    Wir feuerten gleichzeitig. Ich konzentrierte mich auf die Gestalten, die ich durch die getönten Fensterscheiben des Ford nur schattenhaft sah. Sie waren zu viert. Zwei von ihnen tauchten weg, während meine Kugeln die Scheiben in Granulat verwandelten und die beiden anderen Kerle wie mit gewaltigen Hieben aus dem Wagen schleuderten.
    Phils MPi hämmerte, als meine Schüsse noch verklangen. Die zwei Gangster, die hinter dem Ford im Freien auftauchten, schafften es noch, das Feuer zu eröffnen. Doch Phil war um einen Sekundenbruchteil schneller – und zielsicherer. Seine Kugeln trafen präzise und ließen

Weitere Kostenlose Bücher