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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dinge schieflaufen«, sagte ich. »Die Kunst besteht darin, herauszufinden, um wen es sich dabei konkret handelt und wie sie es anstellen. Also, lass den Kopf nicht hängen, auch wenn es aktuell nicht gut aussieht.«
    Er nickte. »Ja, gut, ich versuch’s.«
    »Du hast doch nicht etwa ein Geständnis oder etwas Derartiges unterschrieben?«, fragte ich.
    »Nein, ich war aber kurz davor«, sagte er.
    »Mach das nicht«, sagte ich. »Ich versuche hier rauszukommen und mich um die Sache zu kümmern.«
    »Solange sie mich nicht foltern, werde ich mich standhaft weigern«, sagte Chambers und zwang sich ein Lächeln ab.
    Ich wechselte das Thema und unterhielt mich mit ihm über belanglose Dinge, einfach, um ihn abzulenken. Solange wir eingesperrt waren, konnten wir ohnehin nichts unternehmen.
    Eine gute Stunde später tauchte der Sheriff wieder zusammen mit seinem Deputy auf. Er war nicht gut drauf.
    »Los, Cotton, Sie kommen mit, wir lassen Sie frei!«, stieß er mürrisch aus.
    Es war nicht schwer zu erkennen, dass er das nicht gern tat. Er hatte aber wohl meine Alibis überprüft und eingesehen, dass ihm nichts anderes übrig blieb.
    »Und was ist mit Mister Chambers?«, fragte ich.
    Der Sheriff fixierte mich mit drohendem Blick. »Übertreiben Sie es nicht! Chambers bleibt hier. Er hat kein Alibi und wir werden ihn überführen. Und keine Macht der Welt wird daran etwas ändern können.«
    Ich warf Chambers einen aufmunternden Blick zu, sagte aber nichts weiter. Dann verließ ich den Zellentrakt zusammen mit dem Sheriff und seinem Deputy.
    Im vorderen Büro erhielt ich mein Handy zurück – das man, wie erwartet, im Haus von Chambers’ Tante sichergestellt hatte. Ebenso meine Brieftasche, die man mir nach der Verhaftung abgenommen hatte.
    »Mein Deputy bringt Sie nach Franklin oder wo auch immer Sie hier in der Gegend hinwollen«, sagte der Sheriff. »Diesmal haben Sie Glück gehabt, aber ich rate Ihnen, nie wieder einen Fuß in unsere schöne Stadt zu setzen.«
    Ich würdigte seine Aussage mit keinem Wort, sondern drehte ihm den Rücken zu und verließ das Gebäude zusammen mit seinem Deputy.
    Wir gingen zu dessen Wagen und stiegen ein.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte er und ließ den Motor an.
    Ich nannte ihm als Ziel das Restaurant außerhalb von Medway, auf dessen Parkplatz mein Jaguar stand. Er nickte wortlos und gab Gas. Während der Fahrt sagte er kein Wort. Ich behielt ihn im Auge, um sicherzustellen, dass er nicht etwa plante, mich irgendwo loszuwerden. Aber nichts dergleichen geschah.
    Wir verließen die Stadt und erreichten schließlich den Platz, auf dem der Jaguar stand.
    »Schöner Wagen«, war alles, was er von sich gab, dann fuhr er weg und ließ mich allein.
    Ich stieg in den Jaguar und nahm mein Handy heraus. Was ich jetzt brauchte, war Unterstützung.
    ***
    Zur Sicherheit nahm ich mein Handy erst mal auseinander, um sicherzustellen, dass keine Wanze eingebaut worden war. Ich fand nichts dergleichen. Also konnte ich Phil anrufen, ohne befürchten zu müssen, dass der Sheriff mithörte.
    Das Telefon klingelte ungewöhnlich lange. Doch dann ging er endlich ans Telefon.
    »Habe mich schon gefragt, wann du endlich anrufst«, sagte Phil. »Hast du die langweilige Landluft satt und kommst zurück nach New York, um endlich wieder etwas zu erleben?«
    »Nachdem ich fast gegrillt und dann verhaftet und fast wegen Mordes angeklagt worden bin, kann ich mich über fehlende Unterhaltung eigentlich nicht beschweren«, erwiderte ich. »Und was die Luft hier angeht, die ist nicht zu verachten.«
    »Gegrillt? Verhaftet? Mord?«, wiederholte Phil ungläubig. »Kann man dich nicht mal ein paar Tage allein lassen, ohne dass etwas passiert?«
    »Genau das ist es ja – ich brauche deine Unterstützung«, sagte ich. »Hast du Lust auf einen Abenteuerurlaub im schönen Medway? Ich kann dir einen toten Stadtrat, einen möglicherweise korrupten Bürgermeister und einen äußerst zwielichtigen Sheriff bieten.«
    »Hört sich nach einer Menge Spaß an«, meinte Phil. »Aber was mache ich nur mit all den wohlgeformten Blondinen, die mir gerade jetzt, wo ich ein paar Tage frei habe, das Apartment einrennen?«
    »Vertröste sie«, sagte ich. »Wenn du ihnen erzählst, dass ich in ein paar Tagen auch wieder da bin, werden sie dich bestimmt leben lassen.«
    »Na gut«, meinte Phil. »Dann schieß mal los – was genau läuft da in dieser Kleinstadt?«
    Ich informierte ihn über all das, was sich in den letzten Tagen zugetragen

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