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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen Kostenlos Bücher Online Lesen
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jemand zu uns kam. Chambers machte die Ungewissheit dessen, was geschehen würde, sehr zu schaffen. Er hatte im Umgang mit Ermittlungsbehörden weniger Erfahrung als ich und es war einiges an Überzeugungskraft meinerseits nötig, ihn dazu zu bringen, sich zusammenzureißen.
    Mir war klar, was der Sheriff vorhatte: Er wollte uns schmoren lassen, damit wir gefügiger wurden. Diese Technik hatte ich selbst schon oft angewendet, und manchmal funktionierte sie. Völlig schleierhaft allerdings war mir, was er geplant hatte. Ob er uns die Brandstiftung anhängen wollte? Zusammen mit geplantem Versicherungsbetrug war das immerhin eine Straftat, für die wir einige Zeit im Gefängnis landen und ihm somit keine Probleme mehr bereiten würden. Aber irgendetwas sagte mir, dass mehr dahintersteckte.
    Zu denken gab mir auch die Tatsache, dass er uns nicht die Gelegenheit gegeben hatte, einen Anruf zu tätigen. Damit hatte er gegen das Gesetz verstoßen. Das war für uns rein rechtlich betrachtet von Vorteil, zeigte allerdings auch, dass er es mit dem Gesetz nicht so genau nahm.
    »Ich glaube, da kommt jemand«, sagte Chambers und sprang auf.
    Er hatte recht. Einer der Deputys kam in den Zellentrakt. Er hatte eine Kanne dabei und zwei Tassen. »Hier, was zu trinken.«
    Sein Ton war nicht sehr freundlich. Chambers nahm die Tassen entgegen und der Deputy füllte sie mit Kaffee. Die Kanne gab er Chambers nicht.
    »Ich würde gerne erfahren, warum wir hier festgehalten werden«, sagte ich.
    Der Deputy schaute mich argwöhnisch an und antwortete eher mürrisch: »Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    »Kann ich denn dann den Anruf tätigen, der mir zusteht?«, fragte ich weiter.
    »Zu gegebener Zeit«, kam die Antwort.
    Dann verschwand der Deputy wieder.
    »Unfreundlicher Zeitgenosse«, meinte Chambers. »Immerhin hat er uns was zu trinken gebracht.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Immerhin«
    »Inzwischen sollten sie unsere Handys gefunden und analysiert haben«, sagte ich. »Sie sollten also wissen, wer ich bin. Vielleicht verschafft uns das einen Vorteil. Wenn wir Glück haben, rufen sie jemanden von meinen Kontakten beim FBI an, der es melden wird, wenn nicht ich es bin, der von meinem Handy anruft.«
    »Hoffentlich«, meinte Chambers.
    ***
    Wir mussten zwei weitere Stunden warten, in denen unsere Geduld auf die Probe gestellt wurde. Dann endlich erschien der Sheriff mit einem Deputy. Letztgenannter stellte sich an die Wand und legte seine Hand auf die Waffe, die er im Holster behielt. Der Sheriff öffnete die Zellentür und deutete auf Chambers. »Sie, kommen Sie mit!«
    Chambers setzte sich in Bewegung und verließ die Zelle, woraufhin der Sheriff die Zellentür schloss.
    »Los, vorwärts!«, sagte er und alle drei verließen den Raum.
    Ich war allein. Das bereitete mir keine Sorgen. Aber das, was sie mit Chambers machten, schon. Was hatten sie vor? Ich wartete auf ihre Rückkehr, aber es dauerte wieder fast zwei Stunden, bis Chambers zurückgebracht wurde.
    Er sah ziemlich fertig aus. Nicht, dass ihm körperlich zugesetzt worden war, aber man hatte ihm sicherlich emotional gedroht, das konnte ich sehen. Und jetzt war ich an der Reihe.
    »Mister Cotton, kommen Sie mit!«, sagte der Sheriff in herrischem Befehlston.
    Ich leistete ohne Protest Folge. Als Chambers etwas sagen wollte, unterband der Sheriff das sofort.
    Zusammen mit dem Sheriff und einem Deputy verließ ich den Zellentrakt und wurde in ein Verhörzimmer geführt. Der Raum war denen, die wir beim FBI Field Office hatten, nicht unähnlich. Ein Tisch, zwei Stühle, und in der Wand befand sich eine Kamera, wobei ich nicht sehen konnte, ob sie eingeschaltet war oder nicht.
    »So, Mister Cotton, da wären wir«, sagte Sheriff Saunders.
    »Ja, da wären wir«, erwiderte ich nur.
    »Sie können sich sicherlich denken, warum wir hier sind, nicht wahr?«, fragte der Sheriff.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht.«
    Er holte das Bild eines Mannes hervor und zeigte es mir. »Hier, dieser Mann, wie war gleich sein Name …«
    Ich musterte das Foto und sagte wahrheitsgemäß: »Keine Ahnung, wer ist das?«
    Der Sheriff verzog das Gesicht. »Das ist Hugh Davenport, ein angesehener Mann, Mitglied des Stadtrats. Nun, dämmert es Ihnen allmählich?«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte ich.
    Er zeigte mir ein weiteres Foto, diesmal von einer verkohlten Leiche. »Und was ist hiermit? Erkennen Sie das?«
    »Nein, keine Ahnung, wer das ist«, erwiderte ich.
    »Das ist

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