2932 - Landleben mit Todesfolgen
Feuer, bis dann – eine gefühlte Ewigkeit später – endlich die Feuerwehr auftauchte und uns unterstützte.
Nachdem das Feuer endgültig gelöscht worden war, hatte sich die halbe Nachbarschaft in der Nähe des Hauses versammelt und schaute dem Treiben fast wortlos zu. Die Garage war größtenteils abgebrannt, das Haus zum Glück verschont worden. Chambers saß der Schock noch tief in den Knochen.
»Oh Mann, gut, dass es vorbei ist«, sagte er zu mir. »Das hätte weitaus schlimmer enden können. Stell dir vor, du wärst nicht wach geworden und das Feuer hätte auf das Haus übergegriffen und wir wären erstickt oder verbrannt worden. Puh, da haben wir echt Glück gehabt.«
»Ja, sieht so aus«, sagte ich und machte mir meine Gedanken.
Dabei kam ich zu einem Schluss: Das Feuer war gelegt worden! Jemand versuchte, Chambers und mich loszuwerden. Doch das hatte nicht funktioniert.
Dachte ich. Zumindest so lange, bis Sheriff Saunders auf der Bildfläche auftauchte!
***
Es dämmerte bereits, als der Sheriff mit seinem Wagen ankam. Zwei seiner Deputys waren bereits vor Ort. Die Leute von der Feuerwehr räumten ihre Sachen ein und machten sich daran abzurücken.
Sheriff Saunders stieg aus seinem Wagen, schaute sich um und musterte mich kurz. Es schien ihn nicht zu überraschen, dass er mich hier sah, hier, beim Haus von Chambers’ Tante, wo es gerade gebrannt hatte. Ich war mir ziemlich sicher, dass er bereits wusste oder zumindest ahnte, dass ich etwas mit Chambers zu tun hatte.
Er ignorierte mich und ging zuerst zu jemandem von der Feuerwehr, mit dem er ein ausführliches Gespräch hatte. Dann gingen die beiden zur Garage und schauten sich dort um. Ich konnte nicht sehen, was genau sie dort machten, und hatte mich selbst noch nicht in der Garage umgeschaut. Meines Wissens befand sich dort nur Chambers’ Ford Explorer, der jetzt wohl völlig hin war.
Als der Sheriff wieder auftauchte, ging er zu Chambers und baute sich vor ihm auf. »Das ist ja eine schöne Bescherung. Und Sie waren in dem Haus, als es gebrannt hat?«
»Ja, war ich«, antwortete Chambers.
»Und das ist Ihr Wagen in der Garage?«, fragte der Sheriff weiter.
Chambers nickte.
»Waren Sie allein in dem Haus?«, war die nächste Frage des Sheriffs.
Chambers schaute zu mir hinüber, und bevor er antwortete, ging ich zu den beiden und sagte: »Nein, ich habe auch dort übernachtet.«
Der Sheriff musterte mich argwöhnisch. »Ah, Mister Cotton. Ich hatte Sie doch gebeten, die Stadt zu verlassen. Es scheint so, als würden Sie Ärger magisch anziehen.«
»Ich glaube nicht, dass das Feuer etwas mit mir zu tun hatte«, sagte ich. »Ebenso wenig, dass es natürlichen Ursprungs war. Haben Sie Spuren von Brandstiftung entdeckt?«
»Sie kommen sich ja sehr schlau vor«, meinte der Sheriff und wurde ganz ernst. »Ich verhafte Sie, alle beide. Leisten Sie bitte keinen Widerstand, oder ich werde Gebrauch von der Waffe machen.«
Seine Deputys kamen näher und schienen bereit zu sein, das ebenfalls zu tun.
»Und warum, wenn ich fragen darf?«, wollte ich wissen.
»Das werden Sie noch früh genug erfahren«, sagte der Sheriff.
»Hey, das können Sie nicht machen, ich habe nichts verbrochen«, protestierte Chambers, als ihm ein Deputy Handschellen anlegte. »Jerry, was soll das?«
Ich überlegte, ob ich es auf einen Kampf ankommen lassen sollte, entschied mich aber dagegen. Zum einen war ich nicht bewaffnet und der Sheriff und seine zwei Männer schon. Falls sie im Verlauf eines Kampfes auf mich schießen würden, wären sie damit sogar im Recht. Also ließ ich mich zusammen mit Chambers abführen.
Wir wurden hinten in den Wagen des Sheriffs gesetzt und dann zu seinem Büro gefahren, wo man uns Fingerabdrücke abnahm und in eine Zelle sperrte. Auf unsere wiederholt gestellte Frage, warum wir verhaftet worden waren, gab uns niemand eine Antwort. Auch der Anruf, der uns bei einer offiziellen Verhaftung zustand, wurde nicht erlaubt.
»Was haben die vor, was läuft hier?«, fragte mich Chambers nervös, als wir gemeinsam in der Zelle saßen und warteten.
»Keine Ahnung«, sagte ich. »Aber irgendetwas sicher. Der Sheriff hat uns bestimmt nicht einfach so festgenommen, er hat sicher einen Plan.«
»Ob er will, dass wir fliehen, um uns dann auf der Flucht zu erschießen?«, fragte Chambers.
»Darauf deutet aktuell noch nichts hin«, versuchte ich ihn zu beruhigen, wobei ich das dem Sheriff durchaus zutraute.
Wir warteten gut eine Stunde, ohne dass
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