2940 - Todesfalle Field Office
meinte Mr High.
»Fragt sich, ob Norman das genauso sieht«, sagte ich. »Sir, wenn er wirklich hinter dem Anschlag steckt, hat er seinen Rachefeldzug möglicherweise noch nicht beendet. Was, wenn auch Sie eines der Ziele sind? Ich meine, er hat Dan in seinem Büro getötet und er hätte um ein Haar auch Sie erwischt, wenn Sie anwesend gewesen wären. Was, wenn er es noch mal versucht?«
»Sie haben recht«, sagte er. »Wir sollten vom Schlimmsten ausgehen.«
»Vielleicht ist er sogar so hinterhältig, es bei der Beerdigung zu versuchen«, warf Phil ein. »Als ehemaliger Seal kennt er sich sicher mit vielen Waffen aus. Er könnte irgendwo einen Sprengsatz installiert haben, mit einem Gewehr auf der Lauer liegen oder sich unter die Gäste mischen.«
»Die Zeremonie beginnt in einer guten halben Stunde«, sagte Mr High. »Ich werde sie verschieben und das Sprengstoffkommando anfordern. Weitere Sicherheitsmaßnahmen werden ebenfalls getroffen. Aber ich werde die Rede zu Ehren der beiden getöteten Agents auf jeden Fall halten.«
»In Ordnung, Sir«, sagte ich, weil mir klar war, dass es keinen Sinn hatte, ihn davon abzuhalten.
»Und ich schicke, wie von Ihnen vorgeschlagen, ein Team zu Normans Haus, um sich dort umzusehen«, fuhr Mr High fort.
Dann beendeten wir das Gespräch.
»Puh, hoffen wir, dass alles glatt geht«, meinte Phil. »Bei einer Beerdigung würde wohl kaum jemand einen Anschlag erwarten.«
»Sorgen wir dafür, dass es nicht so weit kommt«, sagte ich ernst und gab Gas.
***
Als wir den Friedhof erreichten, parkte ich den Jaguar und schaute mich um. Es waren eine Menge Autos vorgefahren. Insgesamt wurden mehrere hundert Gäste erwartet, zusätzlich war auch die Presse zugegen. Für jemanden, der ein Zeichen setzen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bekommen wollte, war dies eine hervorragende Möglichkeit.
Der Friedhof war abgesperrt worden, aber ich war mir sicher, dass Norman eine Möglichkeit finden würde, das Gelände zu betreten, wenn er es wollte.
Wir gingen zu Mr High, der sich in der Kapelle befand, in der er seine Rede halten sollte.
»Es ist für alles gesorgt«, sagte er uns. »Bisher gab es nichts Auffälliges. Hoffen wir, dass es so bleibt und Sie sich irren.«
»In diesem Fall würde es mich freuen«, sagte ich.
Wir blieben in Mr Highs Nähe, quasi als seine persönlichen Bodyguards. Des Weiteren hatte er eine kugelsichere Weste angelegt, die zusätzlichen Schutz bieten sollte.
»Die Kapelle ist sauber, wir haben nichts gefunden«, informierte einer der Männer des Sprengstoffkommandos Mr High.
»Danke, dann können wir gleich loslegen«, sagte er.
Die Haupttür der Kapelle wurde geöffnete und die Gäste traten ein – nicht, ohne vorher durchsucht zu werden. Wir wollten kein Risiko eingehen, auch wenn sich dadurch die Zeremonie weiter verzögerte. Es dauerte knapp zwanzig Minuten, bis alle Platz gefunden hatten und Mr High das Rednerpult betrat. Unweit von ihm standen die beiden Särge, in denen sich die sterblichen Überreste der Agents Dan Mosby und Theodore Mixter befanden.
Er räusperte sich und in der Kapelle wurde es still. Alle Augen richteten sich auf ihn, den Chef des FBI Field Office New York.
»Meine Damen und Herren, der Grund dafür, dass wir uns heute hier zusammengefunden haben, ist ein sehr trauriger«, begann er. »Wir verabschieden uns von zwei Männern, die ihr Leben dafür gegeben haben, dass in unserem Vaterland Recht und Gerechtigkeit nicht nur eine leere Versprechung, sondern gelebte Realität sind. Sie haben sich, wie viele andere auch, der Aufgabe verschrieben, unser Land zu schützen, mit Treue, Tapferkeit und Rechtschaffenheit. Es gehört einiges an Mumm dazu, sich einer solchen Aufgabe zu stellen. Der Job ist, wie wir vorgestern wieder einmal schmerzlich erleben mussten, gefährlich und fordert seinen Tribut. Wir alle, ob Agents im Außendienst oder Mitarbeiter in der Verwaltung, sind uns der Gefahr bewusst. Doch weichen wir nicht und geben nicht auf, sondern fahren fort, unseren Teil der Arbeit zu tun, die unser Land zu dem macht, was es ist.«
Er hielt kurz inne.
Ich sah die betroffenen Gesichter der Frauen und Männer in der Kapelle. Viele von ihnen waren vom FBI, andere vom NYPD und anderen Behörden. Auch die Angehörigen der beiden getöteten Agents waren dabei.
Mr High fuhr fort. »Dan Mosby und Theodore Mixter waren gute Agents, zuverlässige Mitglieder unseres Teams. Ihr plötzlicher Tod hat uns alle getroffen. Und sosehr
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