2940 - Todesfalle Field Office
es so enden muss, dann ist das auch in Ordnung. Ich werde ein paar von Ihren Leuten mitnehmen.«
»Nehmen Sie bitte Vernunft an«, redete ich eindringlich auf ihn ein. »Wenn Sie sich ergeben, werden Sie festgenommen und erhalten einen fairen Prozess. Ansonsten werden wir Sie und Ihre Leute mit Gewalt aus dem Gebäude holen – was Ihnen weniger gefallen wird. Also bitte, lenken Sie ein und ergeben Sie sich, ohne Widerstand zu leisten!«
»Nur über meine Leiche!«, fauchte Ramirez zornig und beendete das Gespräch.
»Und?«, fragte Phil.
»Er will es auf die harte Tour«, sagte ich. »Glaubt, dass wir ihm die Sache mit dem Anschlag anhängen wollen, und meint, wir hätten sein Lagerhaus in die Luft gesprengt und er wäre unschuldig.«
»Wirklich?«, erwiderte Phil. »Aber er ist nicht bereit herauszukommen und die Sache zu klären, oder?«
»Nein, ist er nicht«, antwortete ich und wandte mich an den Einsatzleiter des SWAT-Teams. »Sie werden nicht freiwillig herauskommen. Setzen Sie Tränengas ein und räuchern Sie sie aus. Aber ich will Ramirez, wenn möglich, lebend. Er hat uns noch einiges zu erklären.«
»Habe ich doch gesagt, die Burschen verstehen nur die Sprache der Gewalt«, sagte Denver und gab seinen Leuten den Einsatzbefehl.
Es wurden gut ein halbes Dutzend Granaten mit Tränengas in das Gebäude geschossen. Dann warteten wir in Ruhe ab. Es war – wie sich herausstellen sollte – die Ruhe vor dem Sturm.
»Lange halten die es da drin nicht mehr aus«, meinte Phil. »Das Gas müsste inzwischen alle Räume erreicht haben.«
Ohne Vorwarnung wurde eine der Türen des Gebäudes aufgerissen und die vier bewaffneten Männer sprangen heraus und eröffneten wild das Feuer – ohne genau zu zielen. Man sah ihnen an, dass sie mit den Folgen des Tränengases zu kämpfen hatten und nicht sahen, wohin sie schossen. Dennoch brachten sie uns in Gefahr. Und unsere Männer taten, was sie gelernt hatten: Sie erwiderten das Feuer!
Die vier Gangster brachen nacheinander zusammen.
»Feuer einstellen!«, rief ich und hoffte, dass Ramirez noch am Leben war.
Die vier Gangster lagen auf dem Boden, regten sich nur noch leicht. Mit vorgehaltener Waffe lief ich auf sie zu, Phil folgte direkt hinter mir.
Ich schob die Pistolen, die auf dem Boden neben ihnen lagen, zur Seite und ging zu Ramirez, aus dessen Wunden im Bauchbereich Blut strömte. Vielleicht konnte man ihn retten.
»Wir brauchen einen Arzt, schnell!«, rief ich, kniete nieder und schaute mir seine Wunden an.
Er war mehrmals getroffen worden. Seine Atmung war flach.
Ich blickte in seine Augen und er lächelte.
»Das war es dann wohl«, sagte er mit schwacher Stimme.
Dann verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht und das Leben aus seinen Augen. Sein Brustkorb bewegte sich nicht mehr, keine Atmung, kein Puls. Er war tot.
»Verdammt! Dieser Idiot!«, fluchte ich.
»Das war’s dann wohl«, meinte Phil, sicherte seine Waffe und steckte sie ein.
»Sieht so aus«, sagte ich und stand auf.
Der mutmaßliche Attentäter, der für den Tod von zwei FBI-Agents verantwortlich war, hatte selbst den Tod gefunden.
***
Ramirez war tot! Der Mann, der es gewagt hatte, das FBI New York anzugreifen, war zur Strecke gebracht worden, und das nicht einmal achtundvierzig Stunden nach der Tat. Zumindest war es das, was in den Medien berichtet wurde und was innerhalb der Behörde die Runde machte.
»Das war gute Arbeit«, lobte Mr High Phil und mich, als wir in seinem provisorischen Büro saßen. »Morgen wird die Beerdigung von Dan und Theodore stattfinden. Dann werden wir diesen Männern die letzte Ehre erweisen.«
»Ich denke, es bleibt noch einiges zu tun, Sir«, sagte ich. »Viele Fragen sind bisher noch unbeantwortet geblieben – unter anderem der Verbleib der restlichen drei Stinger-Raketen, die sich wahrscheinlich im Besitz von Ramirez befunden haben. Und dann wäre da noch seine Aussage, dass er nichts mit dem Anschlag zu tun hatte.«
»Glauben Sie, dass er die Wahrheit gesagt hat?«, fragte Mr High.
»Ich bin mir nicht sicher«, antwortete ich. »Dafür weiß ich zu wenig über ihn und seinen Charakter. Es besteht aber auf jeden Fall die Möglichkeit, dass er nicht gelogen hat.«
»Oder es war der verzweifelte Versuch, sein Leben zu retten«, meinte Phil.
»Möglich«, sagte ich. »Aber wie gesagt, da bin ich mir nicht sicher.«
Mr High schaute mich an. »Mir wäre es auch lieber, wenn wir ihn lebend gekriegt hätten und er uns die offenen Fragen
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