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2x Professor Manstein

2x Professor Manstein

Titel: 2x Professor Manstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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und Empfangsgerät, sowie einen Lautsprecher, der in die Wand des Vorplatzes eingelassen war! In der Wohnung befand sich niemand. Nach unseren Erkundigungen ist der Besitzer vor etwa acht Wochen nach Ägypten in Winterurlaub gefahren. Einer der Hausbewohner glaubt zu wissen, daß er die Wohnung für die Dauer seines Urlaubs einem Freund zur Verfügung gestellt habe. Von dem Freund war jedoch nichts zu sehen! Solange Sie sich im Vorplatz befanden, war außer Ihnen bestimmt niemand in der Wohnung. Sie sprachen mit Ihrem Gesprächspartner über Ultrakurzwelle!“
    Manstein kratzte sich am Kopf.
    „Haben Sie schon von dem Mann erfahren, den ich niedergeschlagen habe?“
    „Ja! Ich kam gerade vorbei, als das Unfallkommando ihn abholte! Er ist tot!“
    Manstein wurde blaß. „Das ist doch unmöglich!“ flüsterte er fassungslos.
    Grewes zuckte mit den Schultern.
    „Man sollte es beinahe meinen! Aber hier scheinen wir es mit einer ganz besonderen Art von Leuten zu tun zu haben! Außerdem – was wollen Sie? Sie haben in beiden Fallen in Notwehr gehandelt!“
    „Das ist es nicht, Inspektor! Verstehen Sie nicht, daß es mich bedrückt, daß ich innerhalb von kurzer Zeit zwei Menschen getötet haben soll?“
    „Wer spricht hier von Menschen?“ fragte Grewes. „Für mich handelt es sich um eine ganz besondere Sorte von Geschöpfen! Sie erinnern sich an meine Theorie von den Marsmenschen?“
    Diesmal erwiderte Manstein nichts. Auf dem Rückweg von der Luitpoldstraße hatte er Gelegenheit genug gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß um ihn herum mehr als absonderliche Dinge vorgingen.
    Er ging zu dem kleinen Schränkchen, das in der Ecke seines Arbeitszimmers stand, und brachte eine Flasche zum Vorschein.
    „Ich will nicht unbescheiden sein, Professor!“ sagte Inspektor Grewes. „Aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir auch einen einschenken wollten!“
    Sie tranken schweigend, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    „Was wird nun?“ fragte Professor Manstein, nachdem er das Glas abgesetzt hatte. Grewes hatte ein ausgezeichnetes Gehör für Stimmen – und es entging ihm nicht, daß er noch selten eine hoffnungslosere gehört hatte als die von Professor Manstein im Augenblick.
    „Lassen Sie den Kopf nicht hängen, Professor! Sie mögen mich zwar für einen Idioten halten; aber ich bin keiner!“
    Dabei grinste er fröhlich. Während er zur Tür ging, fügte er noch hinzu:
    „Ich denke, eine kleine Spur habe ich schon gefunden! Wenn ich mehr darüber weiß, gebe ich Ihnen Bescheid!“
     
    *                     *
    *
     
    Manstein war inzwischen die Erkenntnis gekommen, daß sein Übergang von einem Raum in den anderen nur dadurch möglich geworden war, daß die beiden Räume sich in einem dreidimensionalen Teilbereich überschnitten.
    Im Bereich dieser Überschneidung hatte auch der Bahnsteig gelegen, auf dem er an jenem Sonnabend das erste in der Reihe der unerklärlichen Erlebnisse hatte. In der Weiterentwicklung dieser Theorie kam er sogar zu dem Schluß, daß keine Durchschneidung in einem Bereich, sondern eine Berührung in einem singulären Punkt stattgefunden haben mußte.
    Er machte sich daran, aus der verbesserten Reifferscheidt-Gleichung die Wahrscheinlichkeit einer solchen Berührung auszurechnen. Gegen Mittag des nächsten Tages hatte er das Ergebnis in der Hand. Der Zahlenwert war selbst für die Begriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung so gering, daß Manstein ihn ohne weiteres Bedenken gleich Null setzen konnte.
    Das bedeutete: Es gab so gut wie keine Möglichkeit, daß von den zahllosen Teilräumen des fünfdimensionalen Überraumes sich zwei in einem einzelnen Punkte berührten. Die Chancen für eine einfache Überschneidung waren schon verschwindend gering – aber die Chance einer singulären Berührung war noch um sechs Zehnerpotenzen geringer.
    An dieser Stelle kam Manstein, nachdem er in den vergangenen Tagen Zeit gehabt hatte, sich in seine revolutionären Ideen hineinzuleben, ein Verdacht. Die Berührung hatte ohne Zweifel stattgefunden, andererseits gab es keine Möglichkeit, daß sie rein zufällig zustande gekommen sein könnte. Es blieb ihm also nur noch die Annahme, daß sie auf gelenkte Art erreicht worden war.
    Das hieß nichts anderes, als daß irgend jemand in diesem Raum über die Mittel verfügen mußte, die Theorie des fünfdimensionalen Raumes in die Praxis umzusetzen und mit den vierdimensionalen Teilräumen mehr oder weniger so zu

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