Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
Furcht, dass er ihr weh tun könnte, sondern dass er sie beherrschen könnte. Sie hatte nie mit dem Feuer gespielt, nie tiefe Leidenschaften in einem Mann geweckt, aber bei Michael hatte sie das schwindelerregende Gefühl, genau das zu können.
    Sie sah jetzt, dass auch er die Augen geschlossen hatte. Seine Hand glitt von den Hüften zu ihrer Taille hinauf, dann umfasste er ihre Brust. Sie hielt den Atem an. Sie trug noch ihr Top und den BH, aber ihre Nerven lagen so bloß, dass es ihr so v orkam, als hätte er ihre nackte Haut berührt. Er fuhr mit den Händen höher, betastete ihre Schultern, ihren Hals und ihren Kiefer. Da machte er die Augen auf.
    Und hielt inne.
    Sie wusste nicht, warum. Allein mit dem brennenden Verlangen, das in seinem Blic k lag, hätte er Eisberge zum Schmelzen bringen können. Doch abrupt löste er sich von ihr und hätte nicht betroffener oder entsetzter dreinschauen können, hätte sie ihn mit einer Waffe bedroht.
    „Simone..." Er schluckte schwer. Seine Stimme klang heiser und rau. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, aber es tut mir leid. Ehrlich leid."
    „Das macht doch nichts", sagte sie und redete sich ein, das wäre nicht gelogen. Jeden Moment musste dieses dumme Gefühl, dass sie zu ihm gehörte, von ihr weichen. Arme und Beine würden sich wieder normal anfühlen, und sie würde nicht mehr länger glauben, dass ihr etwas Wunderbares widerfahren war.

„Nein, das darfst du nicht sagen. Du hast das Recht, wütend auf mich zu sein." Er hatte wie selbstverständlich die förmliche Anre de fallenlassen.
    „Nein, ich... nein." Sie war nicht wütend. Sie hätte nicht sagen können, was sie wirklich empfand. Sie war verwirrt, verlegen, unsicher. Von einem Moment zum anderen hatte Michael sich verwandelt. Der faszinierende Liebhaber wurde zum nüchternen Geschäftsmann, beherrscht, logisch denkend und absolut vernünftig. Sie wollte, sie würde sich erleichtert fühlen.
    „Es war... ein Ausrutscher. Es wird nicht wieder vorkommen, ich schwöre es. Außer ein paar Küssen ist nichts passiert. Nichts."
    Sie nickte heftig.
    „Ich hatte nur nicht erwartet, wie viel wir gemeinsam haben und wie leicht es ist, mich mit dir zu unterhalten. Ich habe mich noch nie mit jemandem so gut verstanden wie mit dir, und schon gar nicht mit einer Frau, jedenfalls nicht so rasch und... ach, verflixt, trete ich dir zu nahe, wenn ich gestehe, dass ich mich zu dir hinge zogen fühle?"
    Sie schüttelte den Kopf. Dass er sich zu ihr hingezogen fühlte wie sie zu ihm, machte nichts. Besser, sie sprachen es offen aus. Schließlich lag es einzig und allein an den Hormonen. An der Chemie. Der Anziehungskraft. Nichts Besonderes. „Ich will nicht, dass du glaubst, es hätte sich jetzt zwischen uns etwas verändert. Wir wollen ja ehrlich zueinander sein, nicht wahr? Du willst keine Bindung. Ich auch nicht. Wir werden uns eine Zeitlang sehen, und ich möchte nicht, dass du dich in meiner Gegenwart gehemmt fühlst. Ich möchte nicht, dass du befürchten musst, ich könnte dir zu nah kommen..."
    „Davor habe ich keine Angst."
    Er fasste ihr unters Kinn un d schaute ihr prüfend ins Gesicht. „Wirklich nicht?"
    Sie schloss die Augen und schüttelte wieder den Kopf.
    Simone war nervös. So leicht, wie sie gedacht hatte, war das Problem doch nicht zu bewältigen.
    Während sie die Schachtel mit den Tagebüchern vom Dachboden nach unten trug, hörte sie das Telefon. Es klingelte nur einmal, denn Michael nahm gleich den Hörer ab. Am Nachmittag wollte die Maklerin mit ein paar Interessenten zur Besichtigung kommen, aber im Moment saß Michael wohl am Computer, hatte sein Fax eingeschaltet und arbeitete.
    Er arbeitete zuviel. Obwohl sie jeden Abend in ihre Pension zurückfuhr, war sie inzwischen oft genug mit ihm zusammengewesen, um einiges über ihn zu wissen. Er hatte zwei Söhne, Zwillinge, die er vergötterte. Er verstand sich gut mit seinen beiden Brüdern. Seine Ex-Frau hieß Carla, und dass seine Ehe gescheitert war, be lastete ihn schwer.
    Für Simone war Carla eine dumme Gans. Zu der Schlussfolgerung war sie unweigerlich gekommen. Michael war konservativ in seiner Anschauung , schätzte Werte wie Integrität, Ehre und Ehrlichkeit. Er besaß Sinn für Humor und sah gut aus. Eine Frau mit Verstand würde so einen Mann nicht verlassen. Simone hätte ihn an Carlas Stelle eingesperrt, damit keine andere Frau ihn auch nur zu Gesicht bekäme.
    Ihre Nervosität stieg. Sie hatte sich geschworen, keinen

Weitere Kostenlose Bücher