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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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aufdringliche Person auf sie zu. Simone warf Michael zwar einen verwunderten Blick zu, als er einfach nach ihrer Hand griff und sie mit sich zu der Gruppe zog, sagte aber nichts.
    Mr. Suisami drückte Simone kräftig die Hand und verneigte sich höflich. Mrs. Suisami und ihre Küken nickten artig. „Nett", sagte Mrs. Suisami. Michael schaute Simone an, als wollte er sagen: Siehst du?
    Er war sicher, mit ihr zusammen würde die Besichtigung besser verlaufen. Und er sollte recht behalten. Als sie die Treppe zu den Schlafzimmern hinaufgingen, hatte sich der Jüngste der Familie -ein stiller Junge namens Harry - an Simones Seite gestohlen. Si mone brauchte das Haus nicht zu kennen. Sie hatte eine natürliche, herzliche Art, verstand sich auf Anhieb mit der Frau und brachte sogar die Kinder im Nu zum Reden. Ein einziger peinlicher Moment entstand, als sie die Tür zum großen Schlafzimmer öffnete.
    Sie war sichtlich schockiert. Wie von selbst suchte sie Michaels Blick. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. O je, er hatte gar nicht daran gedacht, dass sie den Raum j a noch nicht kannte. „Sag Mrs. Suisami, ich habe den Raum nicht so einrichten lassen, ja?" Er wollte das sofort klarstellen.
    Aber die schüchterne Frau war bereits hineingegangen und ließ ihr entzücktes „Nett, nett!" hören.
    Simone konnte sich ein Lachen kaum verbeißen. Michael nicht minder. Offenbar war Mrs. Suisami, was ihr Privatleben betraf, nicht so zurückhaltend. Die eindeutig erotisch anregende Inneneinrichtung störte sie wohl nicht. Simones errötete Wangen verrie ten da jedoch etwas anderes.
    „Ich fasse es nicht", murmelte sie.
    „Das erste Mal, als ich hier reinkam, ist es mir genauso ergangen."
    „Lieber Himmel, das ist ja wie... ein altmodisches Junggesellenlager. Eine einzige Lasterhöhle. Die reinste Filmkulisse."
    „Du solltest mal versuchen, darin zu schlafen." Ihr empörter Blick begegnete seinem. Er räusperte sich. „Das war natürlich nur so dahergesagt."
    „Schon gut. Ich habe es auch nicht als Einladung verstanden. Es ist bloß ein bisschen peinlich, sich vorzustellen, dass unsere Großel tern hier geschlafen haben, oder?"
    „Ja, so ist es", gab er zu. Klein-Harry zog an ihrer Hand, so dass es ihm erspart blieb, mehr dazu zu sagen.
    Natürlich hatte Michael auch daran denken müssen, dass sein Großvater diesen Raum benutzt hatte. Gleichzeitig hatte er sich Sorgen gemacht, wie Simone wohl reagieren würde, wenn sie das pompöse Bett sähe, in dem Benjamin ihre Großmutter verführt hatte. Aber in den letzten beiden Nächten war er von Träumen aufgewacht, die mit Benjamin nichts zu tun hatten. Da war er der Verführer gewesen. Simone hatte ein schlichtes, kurzes, weißrosa Nachthemd getragen, bloße Beine und ein ungeschminktes Gesicht gehabt. Doch all das Biedere und Schlichte war mit einem Schlag von ihr abgefallen, als er das Licht ausgemacht hatte. Für ihn hatte sie sich verwandelt, so wie sie sich am Strand bei seinem Kuss in eine sinnliche, hemmungslos wilde Geliebte verwandelt hatte.
    In seinen Träumen hatte er eine äußerst romantische Umgebung erlebt, Champagner bei Mondlicht, Musik und Kerzenschein. Sie hatte sich ihm wollüstig und willig geschenkt. Und er war natürlich der beste Liebhaber gewesen, den sie je gehabt hatte, der einzige Mann, der sie verstand und stark genug war, ihre Wünsche zu erfüllen.
    „Nett." Mrs. Suisami wandte sich lächelnd an ihn. „Nett."
    „Ja", pflichtete Michael ihr bei. „Wirklich nett." Er hörte den ironischen Unterton in seiner Stimme und ermahnte sich. Ein anständiger Mann würde eine solche Phantasie gleich wieder vergessen. Was er von Frauen verstand, war amtlich vermerkt. Er hatte keinerlei Ahnung davon, was Frauen sich wünschten oder wonach sie sich sehnten, am wenigsten, was Simone

sich wünschte. Und der Himmel allein wusste, woher dieser romantische Unsinn kam. Sie würde ihn auslachen, wenn er ihr von seinen Träumen erzählte. Sie war ungeheuer praktisch veranlagt, hatte es zumindest immer wieder betont.
    So wie er. Aber auch wenn er von Frauen nichts verstand, so verstand er sich doch auf Geschäfte. Obwohl er nicht damit ge rechnet hatte, dass der erste Käufer gleich anbeißen würde, entging ihm nicht, wie sehr der Familie Suisami das Haus gefiel. Als er die kleine Gruppe wieder nach unten begleitete, traf er Paula und Mr. Suisami bereits bei einem ernsten Verkaufsgespräch an.
    Paula, die schon ihre Verkaufsprovision witterte, überschlug sich

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