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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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fragte Michael.
    „So wie heute Abend. Es war niemand da, der leichte Nebel umhüllte sie, und Julia trug das weiße, alberne Kleid. Sie haben zu den Liedern der Zeit getanzt ,April in Paris', ,Night and Day'. Aber ihr Lieblingssong war ,Smoke Gets in Your Eyes'. Zuerst ha ben sie nur getanzt zu dem Lied, aber irgendwie..." Die Stimme versagte ihr plötzlich.
    „Zu ihrem Lieblingssong? Wie geht der?" fragte Michael.
    Simone schaute ihn verwundert an. „Michael, den Song kennst du doch. Er ist schon so alt, jeder weiß, wie er geht."
    „Ich nicht. Ehrlich. Wie geht der Text?"
    Sie lächelte. „Ich kann nicht singen."
    „Du musst nicht singen. Sag ihn einfach auf."
    Sie zitierte die erste Strophe. ,,,Sie haben mich gefragt, woher ich weiß, dass unsere Liebe echt ist. Natürlich habe ich gesagt, Gefühle lassen sich nicht leugnen...'" Verlegen hielt sie inne. „Also, ich kenne nicht den ganzen Text auswendig. Eine Zeile lautet: ,alle Verliebten sind blind', aber mehr fällt mir nicht ein. Du kannst dir aber vorstellen, was für ein Song es war, richtig schmalzig und kitschig."
    „Lächerlich romantisch", murmelte Michael.
    „Genau."
    „Kannst du ihn mir vorsummen? Der Text kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, wie die Melodie geht."
    Weil er sie darum bat, summte sie ein paar Töne. Das war nicht schwer. Sie hatte die Melodie den ganzen Tag im Ohr gehabt. Nur verstand sie nicht, warum Michael sich plötzlich von ihrem Wagen löste und zu ihr kam.
    Sie hatte sich ihre Tasche umgehängt. Er schob ihr den Riemen von der Schulter und stellte die Tasche auf die Motorhaube ihres Wagens. Dann winkelte er einen Arm an, den anderen hob er hoch, zweifelsohne die galante Geste eines Mannes, der eine Frau um einen Tanz bittet. Sie dachte schon, das sei ein Scherz. „Michael..."
    „Summ weiter, ja? Ich versuche mir nur vorzustellen, wie es mit den beiden war." Er lachte und schnitt eine Grimasse, um ihr klarzumachen, dass er wusste, was für eine alberne Idee das war. Doch gerade weil er so amüsiert lachte, konnte sie nicht anders, als sich von ihm in die

Arme nehmen und herumschwenken zu lassen. Zuerst erschien es ihr mehr als verrückt, nur auf ihr schiefes Gesumme mit ihm über das taufeuchte Gras zu tanzen. Es war verrückt... aber es machte Spaß. Sie wiegten sich, neigten sich und wirbelten durch den Garten, bis sie plötzlich außer Atem waren. Sein Lächeln wurde schwächer. Ihr Herz begann zu pochen, nicht heftig, aber passend zum Rhythmus eines hoffnungslos romantischen Songs über Liebe, die nicht verleugnet werden konnte. Nebelschwaden zogen vom Strand herüber, und Michael... Michael führte sie tiefer in den Schatten des Hauses, zog sie näher an sich heran.
    Simone war überzeugt, den Unterschied zwischen Phantasie und Realität zu kennen. Er war nicht Benjamin und sie nicht Julia. Doch ihr Herz war von der Geschichte der Liebenden gefangen genommen. Michael war sicher, nichts mit seinem Großvater gemein zu haben. Aber Ben hatte auch nicht mehr an die Liebe geglaubt, genau wie Michael. Vielleicht hätte Ben nie wieder an die Liebe geglaubt, wenn Julia nicht jede Vorsicht außer acht gelassen und seinem Werben nachgegeben hätte. Beide waren verwegen gewesen, obwohl sie Angst gehabt hatten. Und Julia, die zum ersten Mal die wahre Liebe kennen gelernt hatte, hatte es nich t bereut.
    „Simone?"
    Sie schaute zu Michael auf. Es war kein Traum. Sie wusste, wer sie in den Armen hielt. Der Mann, der nicht mehr an die Liebe glaubte, der ihr erklärt hatte, dass er nur Freundschaft wolle. Doch Michaels Blick hatte nichts mit Freundschaft zu tun. Genauso hatte er sie auf dem Dachboden schon angeschaut - so als wäre sie ein Schatz, der ihm nicht gehörte und den er nicht anfassen durfte, den er aber unbedingt haben wollte.
    Sie wiegten sich noch leicht tänzerisch, bis er sich über sie beugte und sie küsste. Das Summen erstarb auf ihren Lippen. Die erste Berührung war zart und sanft, so wie ein Hauch.
    Er küsste sie erneut, jetzt lockend und bittend, während er sie fe ster an sich zog. Heftigere Küsse landeten auf ihrem Kinn und ihrem Hals. Ihr schwindelte. Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Er streichelte ihre Schultern und ihren Rücken.
    Auf einen Kuss folgte der nächste und noch einer. Sie ermahnte sich, dass er sie nicht wirklich begehrte. Sie bildete sich nur ein, dass die Küsse zärtlic h waren, und sah mehr Gefühl in seinem Blick, als vorhanden war.
    Doch dann gaben ihre Knie nach, und

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