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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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muss gehen", sagte sie.
    Sie musste nirgen dwo hingehen, aber Michael hatte das Gefühl, sie würde sich weigern zu bleiben, wenn er das so plump sagte. Deshalb meinte er nur wie nebenbei: „Schade, ich hatte gehofft, du würdest hier schlafen. Ich leide an Schlaflosigkeit. Chronisch, echt schlimm. Es würde mir helfen, wenn du hier bliebst."
    „Ach so." Sie überlegte. „Das ist etwas anderes", sagte sie dann und war scheinbar einverstanden.
    Er berichtete ihr sofort ausführlich über seine Schlaflosigkeit, während er ihre Sachen auf einen Stuhl legte, die Tür abschloss und das Licht in der Halle ausschaltete. Dabei hielt er die ganze Zeit ihre Hand, als hätte er Angst, sie könnte es sich anders überlegen und doch noch in die Pension fahren. Zusammen gingen sie die Treppe hinauf. Eben noch war ihre Hand warm gewesen, jetzt wurde sie kalt und feucht vor Aufregung. Ihre Fingerspitzen zitterten leicht, und sie schaute sich nervös um, wich aber seinem Blick aus.
    „Michael... ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Sicher bist du jetzt auch so durcheinander wie ich."
    „Ich bin eher wütend."
    „Wütend?"
    „Wütend auf mich. Nicht auf dich. Nie in meinem Leben habe ich es versäumt, eine Frau zu schützen. Verdammt, ich hatte Verhütungsmittel im Haus. Nicht weil ich mit irgend etwas gerechnet hätte, ehrlich, Simone, aber unser Dad hat uns so erzogen. Es ist unverantwortlich und unentschuldbar für einen Mann, wenn er es versäumt, eine Frau zu schützen."
    Sie musste schlucken. „So unverantwortlich habe ich auch noch nie gehandelt. Nicht ein einziges Mal. Aber im Moment ist es bei mir die sicherste Zeit. Wir haben uns beide hinreißen lassen, Michael. Es ist genauso meine Schuld wie deine."
    „Meiner Ansicht nach nicht. Du machst dir vielleicht weniger Sorgen, weil es ein sicherer Zeitpunkt war, aber ich gehe ungern ein Risiko ein. Wenn du schwanger bist, dann sagst du es mir. Es wäre unser Problem, nicht nur deins. Ja?"
    „Ja."
    Sie ging ins Bad und machte die Tür hinter sich zu. Er blieb davor stehen, hörte das Wasser laufen und stellte sich vor, wie sie seine Zahnpasta, seine Bürste und sein Handtuch benutzte. Und dann stellte er sich vor, wie sie mit einem Baby aussähe. Seinem Baby. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, als sie herauskam, hatte sie denselben Gedanken gehabt. Und eigentlich hätte sie jetzt verstört sein müssen - eine unvorhergesehene Schwangerschaft erschreckte wohl jeden -, doch sie schaute ihn nur liebevoll prüfend an. So hatte keine Frau ihn je angesehen, nicht einmal Carla, als sie noch frisch verliebt waren.
    Wieder griff er sofort nach ihrer Hand, als wollte er es verhindern, dass sie im letzten Moment doch noch ging.
    Jetzt erst schien ihr aufzufallen, dass sie die ganze Zeit nackt herumliefen. „Ich war mal schlanker. Mittlerweile bin ich etwas aus der Form geraten..."
    „Mir gefällt deine Form." Er sagte es sachlich nüchtern. Wusste er doch, wie unwohl sie sich bei Komplimenten fühlte. Er führte sie in sein Schlafzimmer. Dort erst ließ er ihre Hand los, um die Fenstervorhänge zuzuziehen. Dann trat er ans Bett und schlug die Bettdecke zurück.
    „Meine Hüften sind zu breit."
    „Deine Hüften sind gerade richtig."

„Meine Schenkel... da setzte ich immer zuerst an."
    „Die sind auch in Ordnung."
    „Michael... ich bin ein bisschen nervös."
    „Das hätte ich nie gemerkt", versicherte er ihr.
    „Ich hätte nie gedacht, dass das pa ssieren würde. Dass wir zusam menkommen, dass wir uns lieben. Ich weiß, du möchtest kein Verhältnis. Ich will nicht, dass du dich jetzt irgendwie verpflichtet fühlst. Wir sind schließlich beide erwachsen, und keiner von uns ist auch nur annähernd romantisch veranlagt..."
    „Das weiß ich", bestätigte er ihr, und weil er langsam die Geduld verlor, verschloss er ihr den Mund mit einem Kuss.
    Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie auch schon unter ihm auf dem großen Bett. Gemischte Gefühle bewegten ihn in diesem Moment. Ob er jemals aus ihr klug wurde? Er hatte sehr wohl ge spürt, wie nervös sie war, hatte herausgehört, wie sachlich sie alles zu sehen versuchte. Sie hatte von Anfang an betont, sie wäre realistisch, was er nicht bezweifelte, denn sie war immer ehrlich zu ihm gewesen. Und das, was vorhin auf der Veranda mit ihr passiert war, war dann wohl nur seiner Phantasie entsprungen.
    Aber passierte wieder, und sein unromantischer Zynismus schwand dahin. Sie flüsterte seinen Namen, erregte ihn

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