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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ersten Schiffes, der BRADBURY, gedacht, Grundsteinlegungen und weitere Meilensteine in der Entwicklung der marsianischen Zivilisation.
    Am wichtigsten war natürlich der Feiertag zu Ehren des Gründers John Carter, der damals sein Leben gegeben hatte, um den Mars für die Menschen zu retten. Diese Feierlichkeit wollte Maya keinesfalls versäumen, denn ihr Vater hatte dem Helden zu Ehren denselben Namen getragen – und für seine Überzeugungen ebenfalls mit dem Leben bezahlt. Damit wollte sie gleichzeitig auch ihre Mutter ein letztes Mal ehren.
    Es war eine wunderbare Feier. An diesem Tag war das Volk tatsächlich eine Gemeinschaft, denn ohne John Carters Opfer wären sie alle nicht hier.
    Ganz Elysium war geschmückt und voller Musik, an jeder Straßenecke gab es Stände mit erlesenen Genüssen. Die Menschen hatten sich herausgeputzt und flanierten durch die Straßen. Viele Theater zeigten Live-Vorführungen über die damaligen Geschehnisse, von humorvoll bis tragisch, und riesige Holoschirme zeigten Dokumentationen und Spielfilme.
    Ein Tag ohne Sorgen, ein Tag der Einheit. Als sich die Präsidentin der etwa vier Meter über dem Boden schwebenden Bühne auf Elysiums größtem Platz näherte und ihr Konterfei in Großaufnahme auf alle Schirme übertragen wurde, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
    An der Seite des Podiums stand Leto Jolar Angelis mit den beiden Kindern und einigen Verwandten aus beiden Häusern, Chandra begleitete die Präsidentin in seitlichem Abstand, links und rechts zum Rednerpult waren Berater und sonstige bedeutende Personen auf besonderer Einladung aufgereiht.
    Mit strahlendem Lächeln und leuchtenden Augen stellte sich Maya Joy Tsuyoshi an die Mikrofone und hob die Arme, woraufhin tosender Beifall ausbrach. Sämtliche Sender übertrugen diesen Auftritt live zu allen heimischen Empfangsgeräten. Selbst Waldleute waren gekommen.
    Mit weithin schallender Stimme begann Maya ihre Rede, immer wieder unterbrochen von Beifallsrufen und Applaus. Die Sonne strahlte auf sie herab und überzog ihre ätherische Gestalt mit einem rötlichen Schein.
    Unruhe kam auf, als die Waldleute anfingen, mit Zwischenrufen zu stören und sich nach vorn zu drängen. Neronus Gingkosons Leute rückten sofort vor und schirmten die Bühne ab, um niemanden hinter die Absperrung zu lassen.
    Jemand schrie ganz besonders laut, und Maya unterbrach ihre Rede, um nach dem Störenfried zu sehen.
    Die folgenden Worte konnte jeder verstehen, weil die Mikrofone noch an waren und Maya nicht weit genug davon entfernt, während sie sich leicht von der Bühne hinab zu dem Mann beugte, der mehrere Meter unter ihr etwas schrie. »Blattschwinge? Was...«
    Der Rest ging in einer gewaltigen Explosion, in Blut und Chaos unter.
    »Neronus!«, brüllte Leto über das Getöse und das Durcheinander hinweg. »Bringen Sie sofort die Kinder nach Hause und schützen Sie sie!«
    Der kahlköpfige Sicherheitschef kämpfte sich zu ihm durch. Die zum Teil zerstörte Bühne war abgestürzt, und noch war nicht klar, wie viele Opfer es gegeben hatte.
    In der Menge brach Panik aus, auch dort gab es Verletzte, die von herumfliegenden Teilen oder der Druckwelle der Explosion getroffen worden waren. Ranjen Angelis und Samari Bright, Gingkosons Stellvertreter, organisierten medizinische Hilfe und forderten weitere Truppen an, um das Gelände abzusichern.
    Wer von den anwesenden Sicherheitsleuten noch handlungsfähig war, versuchte die Lage unter Kontrolle zu bringen, was nicht einfach war. Die Leute in den ersten Reihen wollten fort, die weiter hinten wollten erfahren, was geschehen war.
    Neronus packte die Kinder des Präsidentenpaares, die rußgeschwärzt und verstört waren, aber auf den ersten Blick unverletzt. Er winkte zwei seiner Leute und sie verschwanden im Getümmel.
    Leto kämpfte sich auf die Beine, strauchelte und stieß einen Fluch aus. Seine Beinprothese saß nicht mehr richtig, aber darauf konnte er jetzt nicht achten. Während er sich Richtung Rednerpodest, von dem nichts mehr übrig war, durchschlug, brüllte er Befehle in seinen PAC und gab gleichzeitig mehrere Codes ein, die einen Notfallplan aktivierten.
    »Leto!« Eine kleine blasse Gestalt taumelte auf ihn zu.
    »Chandra!« Er fing sie auf, als sie ihm entgegen fiel, und hielt ihre Schultern. Blut war auf ihrer Kleidung, ob ihr eigenes oder fremdes, war nicht erkennbar. Im Gesicht blutete sie von einem Schnitt. »Wo ist Maya? Was ist mit ihr?«
    Chandra schüttelte den Kopf, dann brach sie

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