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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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zu finden. Das heißt, der Computer war es, denn Matt hatte die automatische Steuerung aktiviert. Er konnte die anfliegenden Mondmeteoriten in Echtsicht wahrnehmen, je nach Größe mal früher, mal später, da sie ebenfalls vom reflektierten Erdlicht aufgehellt wurden und wie aschgraue Geschosse wirkten. Irgendwie erinnerten sie ihn an einen Schwarm Raketen, da sie in gleich bleibendem Abstand und mit gleich wie ein kompakter Verband anzufliegen schienen. Aber das war natürlich eine optische Täuschung.
    Während kleinere Steinbrocken im Schutzschild verglühten und dabei jedes Mal grell aufblitzten, schaffte es der Computer problemlos, den größeren Trümmern auszuweichen. Manche dieser Meteroiten zischten allerdings so nahe am Shuttle vorbei, dass die grauen Schatten für permanente Adrenalinausstöße bei Matt sorgten.
    »Shit!«, schrie er, als urplötzlich ein etwa zehn Meter durchmessendes Trümmerteil direkt vor dem Schiff auftauchte! Rasant wurde der um seine eigene Achse wirbelnde Stein größer. Als Matt den Arm vors Gesicht zu reißen versuchte, rumste es auch schon. Mit brachialer Gewalt krachte der Meteorit in den Schutzschild!
    Das Shuttle wurde durchgerüttelt, die Energiekonverter summten wie ein zorniger Bienenschwarm. Metall kreischte und schien sich zu verbiegen, während eine Serie greller Leuchterscheinungen vor dem Cockpit aufflackerte.
    Gleichzeitig wurde Matt nach vorne geschleudert und prallte mit dem Brustkorb auf die Steuervorrichtung. Der Schlag trieb ihm für einen Moment die Luft aus den Lungen und ließ ihn rote Sterne sehen, während Takeo irgendwelche Schaltungen vornahm. Das frontale Leuchten ebbte ab, das Shuttle schüttelte sich noch einmal, dann flog es ruhig weiter.
    »Was war denn das?«, fragte Matt stöhnend.
    »Bist du verletzt?«
    »Nein, geht schon wieder. Ich werd’s überleben.« Matt rieb sich vorsichtig über die Brust.
    »Der Computer hatte den Brocken wohl als nicht gefährlich eingestuft und ihn deshalb ignoriert«, erläuterte Takeo. »Das Ergebnis ist grenzwertig. Viel größer hätte er nicht sein dürfen, sonst wäre das Schiff ernsthaft beschädigt worden.«
    »Kannst du die Berechnungsgrundlagen des Computers ändern?«, fragte Matt. »So etwas will ich kein zweites Mal erleben.«
    »Ist schon geschehen. Er wird uns in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten mehr machen.«
    Tatsächlich verliefen die nächsten Minuten reibungslos – wenn man die kleineren Splitter ignorierte, die sich im Schutzschild aufrieben. Matt begann aufzuatmen.
    »Gleich müssten das Riesenteil und die AKINA im Radarbereich auftauchen, wenn meine Berechnungen stimmen«, kündigte Miki Takeo an. Tatsächlich erfasste das Radar nur eine Minute später ein Objekt, das es im Gegensatz zu den anderen hellblau markierte.
    »Das ist die AKINA«, murmelte Matt und spürte eine fiebrige Erregung in sich aufsteigen. Die sich noch steigerte, als sich hinter dem hellblauen Punkt ein noch größerer ins Bild schob und auf den Mittelpunkt zu wanderte.
    »Mann, das ist ja wirklich ein Kavenzmann«, flüsterte Matt fast andächtig. »Täusche ich mich oder ist das Schiff tatsächlich ziemlich nahe an dem Killerbrocken dran?«
    »Du täuschst dich nicht. Der Abstand zwischen den beiden Objekten beträgt gerade mal... 10.368 Kilometer. Und er verringert sich stetig.«
    Matt zog die Stirn kraus. »Das verstehe ich nicht. Die AKINA müsste doch nur etwas mehr Schub geben, um dem Trümmer zu entkommen. Es sei denn...« Er verstummte, als er die Konsequenz seiner Beobachtung erkannte.
    »Es sei denn«, führte Miki Takeo den Satz fort, »es ist niemand mehr an Bord, der dieses Manöver durchführen kann.«
    »Oder der Antrieb ist ausgefallen«, fügte Matt hinzu.
    »Das hoffe ich nicht. Es würde bedeuten, dass unsere Mission scheitern müsste.«
    Matt wusste, was er meinte. Sie würden nach dem Andocken selbst versuchen müssen, das Schiff auf direkten Kollisionskurs mit dem Bruchstück zu bringen. Um den Antrieb zu reparieren, blieb keine Zeit mehr.
    »Zehntausend Kilometer...«, flüsterte Matt. »Schaffen wir das überhaupt noch?«
    »Es wird knapp. Aber uns bleibt keine Option.«
    Matt grinste schräg. »Na also. ›Die Hoffnung stirbt zuletzt‹ auf Androidisch.«
    Einige Zeit später schälten sich die AKINA und der über fünfhundert Kilometer durchmessende Mondmeteorit aus der Schwärze des Weltraums. Durch die Cockpitscheiben nahm Matt Letzteren als stabil fliegendes graues Schemen von doppelter

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