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326 - Schlangenmenschen

326 - Schlangenmenschen

Titel: 326 - Schlangenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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um Wartung und Erhalt der Himmelswacht.«
    »Himmelswacht?« Matt schwang die Beine vorsichtig von der Liegefläche und setzte sie daneben auf dem Boden ab, der aus grau überstrichenem Beton bestand. Er streckte der Kittelträgerin seine Rechte hin, um die Begegnung nachträglich auf ein etwas persönlicheres Niveau zu heben. »Angenehm. Ich bin Commander Matthew Drax, wie sich bestimmt schon wissen.« Er hatte gehofft, durch seinen militärischen Rang zu punkten, aber Inscher Roch ignorierte die dargebotene Hand solange hartnäckig, bis er sie wieder senkte.
    »Ich komme«, sagte sie, »weil der Comm’deur euch zu sprechen wünscht. Wenn ihr mir bitte folgen wollt...«
    ***
    Zur gleichen Zeit, an der Küste
    Der Beutezug hatte sich am Ende doch noch gelohnt. Während ein Teil der Krieger die Waffen in den Booten verstaute, frischte der andere die Wasser- und Essensvorräte auf. Nicht nur die Indios wollten versorgt sein, sondern auch die Schlangen, wozu allerlei Kleingetier nötig war; vorzugsweise lebendig.
    Der Anführer der Gruppe sichtete noch einmal, was sie auf ihrem Streifzug durch fremde Territorien erbeutet hatten. Schließlich entschied er: »Das genügt. Wir haben genug Waffen gegen den Erzfeind errungen – lasst uns nun heimkehren.«
    Von keiner Seite erfolgte Widerspruch. Die Blicke der Indios schienen schon viele Tausend Seemeilen vorauszueilen zu dem Ort, von dem aus sie vor Monden gestartet waren. Eine rund zwanzigtätige Überfahrt lag nun vor ihnen, aber das schreckte niemanden. Nichts schreckte sie.
    Nichts wunderte sie.
    Sie waren ein ganz eigenes Völkchen.
    Und nur bedingt menschlich...
    ***
    Xij wich auch auf dem Weg durch die kahlen, an Bunkeranlagen erinnernde Gänge jeder konkreten Information zu Matts wiederholter Frage nach Miki Takeo aus. Irgendetwas schien passiert zu sein, was es ihr schwer machte, darüber zu reden. Dass dem Androiden etwas Schwerwiegendes widerfahren war, schloss Matt aus; das hätte Xij ihm gewiss gesagt.
    Dass sie sich in keinem Bunker, sondern einem oberirdisch errichteten Gebäude befanden, wurde für Matt erst ersichtlich, als sie an einem Architekturmerkmal vorbeikamen, das zu den absoluten Raritäten zu zählen schien: einem Fenster.
    Matt brauchte ohnehin eine Pause, also blieb er davor stehen, während Inscher Roch dem Fenster keinerlei Beachtung schenkte. Im Gegenteil, korrigierte er sich, schien sie ihren Schritt sogar noch zu beschleunigen, um es nur schnell hinter sich zu lassen.
    Als er ins Freie blickte, erkannte Matt, dass er sich im zweiten oder dritten Stockwerk des zentralen Gebäudes befand, das ihnen schon beim Shuttle-Anflug ins Auge gestochen war. Es umfasste geschätzte sieben Stockwerke und überragte damit die höchsten umliegenden Baumwipfel. Sowohl kleinere Nebengebäude als auch die Umzäunung waren von Matts Aussichtspunkt zu erkennen.
    Anders als bei ihrer Ankunft herrschte draußen heller Tag. Spuren des Überfalls suchte Matthew vergebens. Entweder sie lagen in einem anderen Bereich, oder sie waren bereits beseitigt worden.
    »Was ist mit den Indios?«, fragte er. »Wurden sie vertrieben? Gefangen genommen? Getötet ?«
    Xij war unmittelbar neben ihm stehen geblieben, Inscher Roch erst gute zehn Schritte entfernt, mitten auf einer Gangkreuzung. Sie wirkte ungeduldig. »Comm’deur Serpon...«, setzte sie an.
    Matt stellte auf stur und blickte Xij an, ohne Anstalten zu machen, sich wieder in Bewegung zu setzen.
    »So weit ich es mitbekommen habe, sind sie irgendwann geflüchtet«, gab sie Auskunft. »Ich glaube nicht, dass man sie verfolgt hat.«
    »Auch Miki nicht?«
    Xij biss sich auf die Unterlippe.
    »Ich habe eine Engelsgeduld«, sagte Matt, »aber allmählich bringst du mich auf die Palme. Warum antwortest du mir nicht klar auf meine Frage, was mit Takeo los ist, verdammt?«
    Aus einem unsichtbaren Lautsprecher drang eine kratzige Stimme. Männlich. Schon etwas brüchig, als gehöre sie keinem ganz taufrischen Burschen mehr.
    »Folgt meiner Vertrauten. Wir sprechen über alles. Ich bin neugierig, wer ihr seid, woher ihr kommt, was eure Geschichte ist. Aber ich bin ein alter Mann, lasst mich also nicht unnötig warten. Wer weiß, wie viel Zeit mir noch zum Zuhören bleibt.«
    Wer immer du bist , dachte Matt, eins ist jetzt schon klar: Du verstehst dich darauf, Kontrolle auszuüben und andere zu manipulieren. Von wegen »wie viel Zeit mir noch bleibt«. Ich glaube nicht, dass du auf dem Sterbebett liegst, alter

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