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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gesicht erschienen. »In einer Hinsicht mag er uns doch noch nützlich sein. Anstatt die Tiere zu bewachen, kann er sie füttern – mit seinem eigenen Körper.«
    Das Gefolge und die Funktionäre in Allorans Nähe bekundeten ihre Begeisterung über den Scherz.
    Nun winkte er ein letztesmal und verließ den Balkon, wobei er sich einredete, daß das Jubelgeschrei der Masse durchaus ehrlich klang.
    So wie Alloran andere Menschen benutzte, hatte er keine Verwendung für ein kaputtes Werkzeug und machte sich nichts daraus, es wegzuwerfen.
    Wer ihm diente, war sich dessen bewußt.
    Als er sich in das neu ausgestattete Umkleidezimmer begab, um das schmuckvolle und leicht auszumachende Paradegewand gegen ebenso prächtige, aber weitaus elegantere Abendkleidung einzutauschen, machten seine Dienstboten keine Fehler.
    Gewandet in aufregende Seidenstoffe, übersät mit Edelsteinen, schritt Kov Vodun in den Raum, den er bereits den Bankettsaal nannte.
    Dabei hing der frühere Besitzer der Villa noch hoch über den Wehrbefestigungen der Stadt.
    Speisen und Getränke wurden in ungeheuren Mengen aufgefahren. Das Bankett war für hundert Gäste ausgelegt, von denen nur Naghan der Unförmige und Glenda die Schlanke mehr aßen als der Kov.
    Was das Trinken anging, so war die Zahl derjenigen, die den Kov darin um einiges übertrafen, weitaus höher ...
    Hinterher wurde der übersättigte Alloran in sein privates Ruhezimmer geführt. Er scheuchte eine perlendrapierte Sylvie fort, die sich um ihn kümmern wollte, und trat allein ein. Er befahl: »In einer Bur!« * und ließ die Tür hinter sich schließen.
    Er setzte sich auf den Diwan, streifte die dünnen Schuhe ab, zog die Beine an, legte den Kopf auf ein Seidenkissen und ließ sich in den Schlaf sinken. Wovon er träumte, erinnerte er sich nicht, als die Tür aufging, und ein Lakai nervös sagte: »Eine Bur, mein Herr Kov.«
    Er raffte sich auf. Dienstboten reichten goldene Schalen mit wohlduftendem warmem Wasser und weiche Handtücher. Erfrischt ließ er sich die Schuhe wieder über die Füße schieben. Dann stand er auf, rückte die Gurte für Rapier und Dolch zurecht, die mit goldenen Verschlüssen und Edelsteinen übersät waren, bewegte automatisch das Rapier auf und nieder und verließ zufrieden den Ruheraum.
    In regelmäßigen Abständen standen Posten in den Fluren. Ihre Uniform war ein wenig zu bunt für echte Kämpfer; doch waren sie alle inzwischen reichlich auf die Probe gestellt worden, und Alloran traute ihnen so sehr, wie ein umsichtiger Herrscher seinen Leibwächtern überhaupt trauen kann.
    Massig von Gestalt, so schritt Alloran selbstsicher aus, und die ehrfürchtigen Lakaien folgten ihm in einigem Abstand, wie es sich gehörte.
    Er mußte nicht weit gehen, bis er die Doppeltür erreichte, die mit dunkelgrünem Samt und goldenen Nägeln beschlagen war, umrahmt von einer Borte aus gravierten goldenen Paneelen. Er selbst hatte diese Tür anbringen lassen. Wenn er sich seinen eigenen Palast baute, würde er eine ähnliche Tür bauen und dahinter eine ganze Flucht von Gemächern anordnen lassen – und das alles ebenfalls in angenehmer Nähe.
    In einem Seitenkorridor, der mit blauem Marmor ausgekleidet war, hielten Kampfmädchen Wache. Alloran warf ihnen nur einen einzigen Blick zu, ehe er die schwer beringte Rechte hob und dreimal gemessen auf den goldenen Beschlag klopfte. Ein Mädchen verließ den blau ausgekleideten Korridor und schaute sich jede Jikai-Vuvushi genau an. Obwohl sie ferne Küchengerüche wahrnahm, rümpfte Lyss die Einsame nicht die Nase. An dieser Stelle und in diesem Augenblick hätte das mißverstanden werden können – was ein sehr teurer Irrtum gewesen wäre. Energisch bewegte sie sich von einem Mädchen zum nächsten, dabei schaute sie den Korridor entlang. Seitlich von ihr stehend, klopfte Kov Vodun an die rätselhafte grüne Tür.
    Lyss die Einsame hätte zu gern gewußt, was sich hinter der vielfach geschmückten Tür befand.
    Zu gern, o ja!
    Wenn Alloran seine tägliche Routine weiterhin beibehielt, würde er auch morgen um diese Zeit an die Tür klopfen. Das war der Grund, warum Lyss die Mädchen der Garde ausgerechnet jetzt inspizierte.
    Allorans derzeitige Flamme, Chemsi die Blonde, lebte in einer vornehmen Wohnung im Obergeschoß des Westflügels der Villa. Lyss war überzeugt, daß hinter der grünen Tür nicht etwa eine Frau auf Alloran wartete und jeden Abend von ihm besucht wurde.
    Chuktar Gilda Failsham war zwar Mitglied des

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