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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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war.
    Fraipur trat vor und wich dabei einer Mantissa aus, die von einem Burschen aus Kandos Bande verfolgt wurde. Fraipur musterte Alloran eingehend.
    »Ja, San Fraipur«, sagte Alloran mit leiser, heiserer Stimme. »Ich muß mich unterwürfig bei dir entschuldigen. Ich habe dir unrecht getan. Ich empfinde darüber Scham, denn du warst gegenüber meinem Vater und mir loyal. Dafür habe ich dich behandelt wie ...« Er erschauderte. »Töte mich, San, befreie die Welt von einer großen Schlechtigkeit.«
    Der Strohhalm zuckte wie ein Grashüpfer.
    »Wie kann man dir Taten zur Last legen, die dir von einem anderen aufgezwungen wurden? Arachna hat dich verhext. Nun ist sie tot, und du bist wieder dein eigener Herr.«
    »Ich weiß. Was ich getan habe, quält mich sehr ...«
    »Was Arachna getan hat ...«
    Fasziniert – und abgestoßen – verfolgte Silda die Szene und sagte nichts. Sie wußte, was Fraipur meinte, und erkannte, daß es rechtens war. Nur war nach all diesem Blutvergießen Verständnis schwer aufzubringen ...
    Drak atmete tief ein. Was geschehen war, war geschehen. Er würde sich später mit den Einzelheiten anfreunden. Im Augenblick mußte es ihm darum gehen, diesen verdammten Krieg zu gewinnen und ganz Südwest-Vallia zu säubern. Diese Gelegenheit würde er sich nicht entgehen lassen, nein, bei Vox!

17
     
     
    Im Südwesten Vallias wurde jene Zeit später das Hyr-Kataki-Jikai genannt.
    Die einfachen Leute mochten eben keine Katakis. Die Peitschenschwänzler verdienten sich ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch die Sklaverei in allen ihren Aspekten. Für eine Person, die das Pech hatte, zum Sklaven gemacht zu werden, war die Welt so gut wie zu Ende. In der Sklavensprache wurden Sklavenherren und Aufseher Greeshes genannt – eine Zusammenführung der kregischen Worte ›Kleesh‹ und ›Grak‹. Nannte man einen Mann Kleesh, so fühlte er sich bis ins Mark gekränkt und reagierte vielleicht mit besessenem Zorn. Und wer mit ›Grak‹ zur Arbeit angetrieben wurde, wußte sich in der Gefahr, die Peitsche zu spüren, wenn er nicht spurte. In der Wortschöpfung äußerte sich einiges der hilflosen Gefühle von Sklaven, die sich eben nur mit Worten wehren konnten.
    Die Große Kataki-Jagd wogte durch das Land.
    Der Prinz Majister hätte den Ausbruch nicht verhindern können, selbst wenn er diese Praktizierung des Rechts hätte unterbinden wollen.
    San Fraipur, der wieder seine grüne Kapuzenrobe mit dem goldenen Gurt trug, dazu Rapier und Main-Gauche, blickte ein wenig tiefer. Er wandte sich mit ernsten Worten an Drak, über einem Kelch Wein in einem der Innenräume der Villa, die für Drak hergerichtet worden waren.
    »Die Leute verabscheuen Katakis – viele aber haben keine Einwände gegen den Besitz von Sklaven.«
    »Meine Ansichten dazu sind bekannt.«
    »Es wird nicht einfach sein.«
    Drak trank einen Schluck und fragte bedrückt: »Was ist schon einfach?«
    Silda war bereits am Tag nach den bedrückenden Ereignissen in Vodun Allorans Villa aufgebrochen. Natürlich hatten die Schwestern der Rose sie gerufen. Wie konnte ein Mann, der eines Tages Herrscher sein würde, es zulassen, daß seine Herrscherin ständig auf diese Weise durch die Welt hetzte? Er dachte an seine Mutter und seufzte in dem Bewußtsein, daß sie mit der häufigen Abwesenheit seines Vaters hatte fertigwerden müssen. Königin Lust dagegen ... Nun ja, sie war in großem Prunk eingetroffen.
    Sein Bruder Jaidur hatte sich sehr verändert, seit Drak im Inselkönigreich Hyrklana auf seiner Hochzeit getanzt hatte. Seine Frau, die Königin, war nach Hause gereist, weil ein glückliches Ereignis ins Haus stand. Lildra jagte doch nicht die ganze Zeit in der Welt herum, oder?
    In diesem Augenblick erschien Jaidur wie ein Bühnenteufel und verlangte Wein. Ja, er war nicht mehr der tollkühne, ungezügelte Bursche, der die ganze Welt gehaßt hatte, ohne recht zu wissen, warum. Seit der Versöhnung mit dem Vater und der Inthronisation in Hyrklana hatte er sich gefaßt und eine vernünftige Regierung etabliert. Nun sollte er Familienvater werden – mit großer Wahrscheinlichkeit würden Zwillinge dabei herauskommen. Die Nadelstecherinnen hatten sich schon ziemlich überzeugt geäußert.
    Bald würde sich eine ganz neue Generation bemerkbar machen. Didi, Tochter seiner Schwester Velia und Rog Gafards, war bereits eine erwachsene Frau, so alt wie seine jüngste Schwester Velia. Was mochte der junge Didi von einer Tante halten, die denselben Namen

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