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3,6 Millionen Schritte Himmel & Hölle - Pilgerreise auf dem Jakobsweg (German Edition)

3,6 Millionen Schritte Himmel & Hölle - Pilgerreise auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: 3,6 Millionen Schritte Himmel & Hölle - Pilgerreise auf dem Jakobsweg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kamps
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Paulo Coelho.
     
    Sein erstes Buch, ’Auf dem Jakobsweg’ habe ich übrigens auch im Gepäck. Eigentlich wollte ich ja heute weitergehen, aber ich schone lieber noch meinen verstauchten Daumen und Annette ist auch noch bis nachmittags da. Und dann ist sie weg und ich bin plötzlich wieder alleine. Abends schau ich mir das zweite Halbfinale in der Bar “De la Marie” an.
     
    G estern habe ich noch als einziger Deutscher in einer kleinen französischen Bar das erste Halbfinale zusammen mit einer Amerikanerin angeschaut und heute teile ich mir den Tisch mit einem niederländischen Fernfahrer. Spanien gewinnt gegen Russland ohne Bildausfall (hätte ruhig umgekehrt sein können).
     
    Ich bin also zu Fuß von Deutschland nach Spanien unterwegs und am Sonntag spielen diese beiden Länder um den EM-Titel. Vor dem Spiel telefoniere ich mit Peter, meinem Bruder, und es tut gut, seine Stimme zu hören. Bekomme langsam etwas Sehnsucht nach meinen Freunden und meiner Familie.
     
     
     
    Fazit des Tages: Schön, diese Momente, in denen einfach alles stimmt!
     

Freitag, 27. Juni, 46. Tag:
     
     
     
Aumont Aubrac - Nasbinals, 26,5 km
     
     
     
    Heute geht’s dann doch mal weiter, aber natürlich wird’s wieder 11:00 Uhr, bevor ich aus der “Stadt” raus bin. Ich habe ca. drei Kilogramm Proviant dabei, weil man erst wieder in Nasbinals einkaufen kann. Ich gehe ein ziemlich hohes Tempo an, weil ich es eigentlich bis Aubrac schaffen möchte, was dann aber doch zu viel ist für heute.
     
    Wie schon in den letzten zehn Tagen verwöhnt Petrus auch heute wieder diesen Abschnitt Frankreichs mit traumhaftem Wanderwetter, da gibt’s nichts zu meckern! Gäbe es Noten für das Wetter und wäre ich ein Lehrer, der eigentlich ständig etwas auszusetzen hat, müsste ich heute eine 1+ geben. Dieselbe Note hätte auch der Weg heute verdient, der nochmal schöner wird als die letzte Etappe!
     
    Obwohl ich alleine unterwegs bin, bin ich mal wieder hin und weg vom Camino! Da vergisst man schnell mal das Alleinsein und zwischendurch ist es ja auch mal ganz gut, wieder für sich zu sein.
     
     
     
    Fazit des Tages: Die Entscheidungen die wir treffen, nicht die Chancen, die wir nutzen, bestimmen unser Schicksal!
     

Samstag, 28. Juli, 47. Tag:
     
     
     
Nasbinals - Saint Chely d’Aubrac, 17 km
     
     
     
    Ich gebe auf! Ich finde keine Worte mehr für die berauschende Schönheit dieser Landschaft! Vielleicht nicht nur, aber sicher auch deshalb, setzt der Chemin de Saint Jacques momentan eine Welle von Glücksgefühlen in mir frei! Sicher tragen auch die tollen Begegnungen in letzter Zeit und meine immer besser werdende körperliche Fitness dazu bei.
     
    Schade, dass ich i n der Schweiz und bis Le Puy einfach zuviel mit meinen körperlichen Schmerzen und meiner Einsamkeit zu kämpfen hatte, sonst hätte ich den Jakobsweg sicher auch auf den ersten 800 Kilometern mehr genießen können. Ich bin einfach super drauf und seit Le Puy gefällt mir der Jakobsweg mehr und mehr!
     
    Von einem Höhenweg durch das wunderwunderschöne Aubrac gehe ich sogar freiwillig einen etwa sechs Kilometer langen Umweg inklusive Steigung über zwei Hügel bis auf 1.400 Meter, weil ich vermute, dass die Aussicht von dort noch schöner sein könnte. So ist es dann auch. Bei einem traumhaften und stürmischen 360°-Panorama habe ich wieder mal eine Gänsehaut und Tränen in den Augen! Ich bin wohl wirklich näher am Wasser gebaut auf diesem Weg.
     
    Später treffe ich die drei jungen Franzosen wieder, denen ich schon zuvor begegnet bin, nehme ihre Einladung, mit ihnen zu rasten, gerne an und laufe das letzte Stück mit ihnen zusammen.
     
    In St. Chely trennen sich aber vorerst unsere Wege, weil sie jede Nacht draußen schlafen und ich mich, obwohl es mich reizen würde, mit ihnen unter freiem Himmel zu übernachten, für die Gite entscheide und damit für die Begegnung mit Madame “Ich gehe gerne anderen Pilgern auf die Nerven!”
     
     
     
    Fazit des Tages: Frankreich ist so schön, so wunderschön! Du hattest ja so Recht, Mary Ellen!
     

Sonntag, 29. Juni, 48. Tag:
     
     
     
Saint Chely d’Aubrac - Espalion, 22 km
     
     
     
    Als ich an diesem Morgen herunterkomme, um erst mal entspannt für mein Frühstück einkaufen zu gehen, unterhält oder, besser gesagt, nervt Madame “Ich gehe gerne anderen Pilgern auf die Nerven!” mit ihrer eher Geschrei gleichkommenden Stimme bereits die gesamte anwesende Pilgerschar.  Ich wundere mich nicht nur,

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