365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
die Füße und streckt sich. „Eng da drinnen“, setzt er hinzu.
„Verdammt, du bist doch dieses Ding, das Männlein mit Weiblein verbandelt“, sage ich entsetzt, „Ich hab von dir gelesen.“
Anmerkung:
Wer den Kühlschrankdrachen nicht kennt: Er ist eine Art Partnervermittler für Heteros. Bisher zumindest.
„Tu if daf?“ Der Drache zwinkert mir zu, legt die Pfoten auf den Rücken und wandert durch die Küche, dabei inspiziert er alles. „Fauftall“, murmelt er halblaut.
„Johannes“, rufe ich laut, „Komm bitte mal.“
Dieser Wolfgang fährt herum und glotzt zur Tür.
„Johannef?“, haucht er erstaunt.
„Ja, mein Freund. Was dagegen?“, frage ich trotzig.
„Weia! Falfer Kühlfrank! Daf ift mir nof nie paffiert.“ Der Drache schnaubt, zwei grüne Rauchwölkchen entweichen seinen Nüstern.
„Was ist denn das für ein Ding?“, fragt Johannes, als er nackt im Türrahmen erscheint.
„If bin Folfgang von Hengftenberg“, erklärt der Drache und wirft sich in die Brust, „If bin kein DING.“
„Tschuldige“, murmelt mein Freund und Stille breitet sich aus.
„Alfo“, sagt Wolfgang nach einer Weile, „Du da fteckft deinen Pifi dem da in den Popo?“ Bei diesen Worten zeigt er erst auf mich, dann auf Johannes.
„Nö, das ist andersher…“ Mein Freund fängt meinen eisigen Blick auf und verstummt.
„Alfo, Afdufeiffe“, spricht mich der Drache an und stemmt vorwurfsvoll die Pfoten in die Seiten, „Waf foll if hier?“
Ich zucke mit den Schultern.
„Dann will if furück in den Kühlfrank“, jault Wolfgang und hat schon die Tür in der Hand, da habe ich ihn gepackt und unter meinen Arm gestopft.
„Nichts da“, fauche ich den kleinen Gesell an, „Da ist kein Platz für dich.“
„Was machen wir mit dem Ding?“ Johannes betrachtet den Drachen und zieht die Augenbrauen hoch.
„In den Müll werfen“, knurre ich.
„Nift in den Müll, bitte“, kommt es von Wolfgang, „if bin total harmlof. Ehrlif.“
„Tu das Ding ins Bad“, schlägt Johannes vor, kratzt sich die Eier und verschwindet zurück ins Schlafzimmer.
War ja klar. Immer muss ich mich um alles kümmern. Ich bringe Wolfgang ins Bad und setze ihn dort ab. Der Kleine klettert sofort in die Badewanne und gähnt ausgiebig.
„Haft du einen Flafanfug und eine Decke für mif?“, fragt er mit Hundeblick.
„Also, ne Decke hab ich schon, aber einen Pyjama wohl eher nicht“, brumme ich und mache mich auf die Suche.
Nachdem ich dem Drachen eine Wolldecke gebracht habe, scheint dieser zufrieden und schließt die Augen, schmatzt ein paar Mal und beginnt zu schnarchen. Allerliebst! Ich mach die Tür zum Bad zu, damit das Sägen gedämpft wird.
Auf dem Weg ins Schlafzimmer besorge ich endlich das Bier und stelle dabei fest, dass sämtliche sauren Gurken und auch ein paar Magermilchjoghurts verschwunden sind und schüttle verwundert den Kopf. Das essen Drachen? Wenigstens hat er die Biervorräte nicht angetastet.
Als ich ins Schlafzimmer komme, erwartet mich Johannes schon mit einer stahlharten Erektion. Ich seufze im Stillen und stell die Flaschen auf den Nachtschrank.
„Du erwartest jetzt sicher, dass ich dir einen blase, richtig?“
Johannes grinst breit und nickt.
„Könnten wir nicht … Ich meine, vielleicht möchte ich auch mal …“, beginne ich, traue mich dann aber nicht weiter.
„Was denn?“ Mein Freund legt den Kopf schief und streicht neckend mit dem Finger über die Beule in meinem Slip.
„Ach nichts.“
Ich streife die Wäsche ab und begebe mich aufs Bett. Gerade will ich mich über den riesigen Samtlolli hermachen, als …
„If hab Durft“, klagt Wolfgang von der Tür her.
Die Störung kommt so unerwartet, dass ich einen Moment wie erstarrt bin. Der Drache räuspert sich, blinzelt und legt dann die Pfoten vor seine Augen.
„If bin gerade blind geworden“, jammert er.
„Verdammt“, zischt Johannes und der Lolli gerät außer Form.
Irgendwie erheitert mich die Situation. Mein Freund, der sich sonst so selbstbewusst gibt, verliert die Fassung und die Lust. Ich kichere, während ich mich vom Bett schiebe und zur Tür laufe.
Nachdem ich Wolfgang mit einem Kakao ruhiggestellt habe, kehre ich zum Bett zurück. Johannes hat die Decke bis zum Kinn gezogen und sich umgedreht, womit klar ist, dass heute nichts mehr läuft.
Ich lege mich neben ihn und fühle mich gleichzeitig meilenweit entfernt. Wir sind jetzt seit drei Wochen liiert. Was zuerst nur ein einmaliger
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