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365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Celine Blue , Nia White , Rigor Mortis , Natalie Elter , u.v.a.m. siehe Liste unten
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das Zeug von den Regalen zu schubsen. Margarineschachtel, Wurstdose, alles kullert auf den Fußboden.
    „Hilf mir, fnell“, ächzt Wolfgang.
    Da ich eh nichts anderes vorhatte, helfe ich ihm und rette die Biervorräte vor seinen zitternden Klauen. Nun ist der Kasten leer und der Drache wuchtet sich hinein, verrenkt sich wie der Schlangenmensch in ‚Oceans eleven‘, bis er ganz hineinpasst.
    „Maf die Tür fu, fnell“, befiehlt er so barsch, dass ich reagiere und den Kühlschrank schließe.
    „Warte! Gib mir nof die Gurken und daf Fokofeugf“, kommt es gedämpft aus dem Schrank.
    Ich greife nach den zwei Gläsern und reiche sie durch die halbgeöffnete Tür. Keine Ahnung, wie Wolfgang das Zeug in der Lage vernaschen will, doch ich denke in diesem Moment nicht. Die Tür fällt zu und ich stehe inmitten der ganzen Lebensmittel und lausche. Aus dem Schrank ertönt lautes Schmatzen. Okay, also geht’s dem kleinen Kerl gut.
     
    Ich weiß nicht, wie lange ich schon so dastehe, als das Tappen von bestrumpften Füssen auf den Dielen des Flurs an mein Ohr dringt. Johannes verschwollenes Gesicht erscheint im Türrahmen, er lächelt verlegen.
    „Marius – es tut mir so leid“, flüstert er und bleibt, an das Holz gelehnt, stehen.
    „Was? Was tut dir leid?“ Ich wage einen winzigen Schritt auf ihn zu.
    „Das mit dir. Dass ich dir nicht vertraut habe, dir wehgetan und – alles einfach.“ Johannes guckt auf den Boden und ich sehe, dass seine Brust heftig bebt.
    Ich bin genauso aufgewühlt und die Hoffnung treibt mich noch näher zu ihm.
    „Was hat Wolfgang mit dir gemacht?“, frage ich leise.
    „Auf den Pott gesetzt. Mit der Nase darauf gestoßen, dass du mich vermisst, weil du mich … Ist das wahr? Du magst mich?“ Unsicher hebt er den Blick und sieht mir ins Gesicht. Ein Muskel in seiner Wange zuckt.
    „Hast du das nicht gemerkt? Ich bin total verliebt in dich“, wispere ich und es ist plötzlich gar nicht so schlimm, das zu sagen.
    Es erleichtert mich sogar und Johannes beginnt zu strahlen. Einen Moment grinsen wir uns dümmlich an, dann fällt er mir um den Hals. Ein tiefer, wilder Kuss, gefolgt von tausend kleinen, die Johannes auf meinem Gesicht verteilt.
    „Ich dachte – ich wusste doch nicht – ich hatte solche Angst, dass ich nur – einer deiner vielen Lover – ein Zeitvertreib bin“, flüstert er dabei schniefend.
    „Spinner“, murmele ich und umschlinge ihn überglücklich mit beiden Armen.
    „Du siehst so toll aus und ich bin ein dicker Trampel …“, sagt Johannes und lehnt seine Stirn an meine.
    Was für ein Idiot! Mein Liebster ist zwar kräftiger als ich, aber alles fest und überall Muskeln. Ich liebe sein braunes, struppiges Haar und die schokobraunen Augen, die noch dunkler werden, wenn er erregt ist. Ich liebe jede einzelne seiner Sommersprossen und würde ihn am liebsten auffressen, so sehr gefällt er mir.
    „Soll das jetzt heißen, dass du mich auch …?“, frage ich vorsichtig nach.
    „Oh ja, und wie“, stöhnt Johannes und wieder werden meine Lippen verschlugen.
    Er ist wie ausgewechselt. Fort ist der coole Typ und ein feuriger Kerl ist an seine Stelle getreten. Erst, als ich mit der Ferse gegen eine Milchtüte stoße, wird mir wieder bewusst, dass der arme Drache inzwischen erfroren sein muss.
    „Jo, warte mal kurz“, wispere ich und drücke meinem Schatz noch einen Kuss auf die Nase, bevor ich mich dem Kühlschrank zuwende.
    Ich lege ein Ohr an die Tür, dann reiße ich sie auf. Gähnende Leere, bis auf zwei Gläser, die umgekippt auf dem untersten Regalboden liegen. Ich untersuche die Wände und finde nichts, was auf einen doppelten Boden hindeutet. Verdammt, der Drache ist weg.
    „Was ist?“, fragt Johannes und tritt neben mich.
    „Wolfgang – er hat sich vor dir hier drin versteckt“, sage ich mit unsicherer Stimme, da mich der Verlust des kleinen Kerls schmerzt.
    „Meinst du? Zu mir hat er gesagt, ich solle langsam bis zwanzig zählen und dann zu dir gehen“, murmelt Johannes nachdenklich.
     
    Er hilft mir, die Lebensmittel und Regale, die Wolfgang noch vor wenigen Minuten aus dem Kühlschrank gerissen hatte, wieder einzuräumen. Danach stehen wir noch einem Moment Hand in Hand vor dem weißen Ungetüm, eine Gedenkminute für einen Drachen abhaltend, den es gar nicht geben kann.
     
    Johannes seufzt, drückt meine Finger und flüstert mir ins Ohr: „Ich bin müde. Gehen wir ins Bett?“
    Er wartet meine Antwort nicht ab, zieht mich einfach mit und

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