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365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Celine Blue , Nia White , Rigor Mortis , Natalie Elter , u.v.a.m. siehe Liste unten
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mich danach in die Arme, was mich etwas entschädigt. Es wird schon alles gut werden.
     
    „If hab geftern durf daf Flüffelloch geguckt“, gesteht mir der Drache am nächsten Morgen beim Frühstück.
    Ich bin eh schon gebeutelt durch den Anblick der Schoko-Gurken Mahlzeit, jetzt haut es mich ganz aus den Socken.
    „Du hast – gespannt?“
    „Feldforfung“, erwidert Wolfgang gelassen und beißt mit sichtlichem Genuss in ein Gürkchen.
    „Feldforschung? Das Liebesleben schwuler Kerle? Ja, spinnst du völlig, oder was?“, fahre ich ihn an.
    „Was’n hier los?“, fragt Johannes, der in diesem Moment die Küche betritt.
    Es ist Samstag, daher müssen wir beide nicht arbeiten. Scheint zu einem Familienfrühstück auszuarten.
    „Morgen Johannef“, sagt der Drache artig.
    „Morgen“, brummt mein Lover und latscht rüber zur Kaffeemaschine.
    „Duhu, Johannef?“ Wolfgang blinzelt und verzieht das Maul zu einem Lächeln. „Wiefo ift der Mariuf bei euf die Frau?“
    Stille. Einzig das Geräusch, das beim Verspeisen schokoummantelter Gurken entsteht, füllt die Luft.
     
    Johannes ist dann wie ein Irrer ausgerastet und hat rumgeschrien. Wolfgang hat nur dumm geguckt und ich den Kopf eingezogen. Was den Drachen unser Sexleben angehen würde? Wieso ich mit diesem Ding überhaupt darüber reden würde? Was mir einfiele? Was dem Drachen einfiele und überhaupt – es gäbe gar keine Drachen. Danach ist Johannes wutschnaubend ins Schlafzimmer getrampelt, hat sich angezogen und die Wohnung grußlos verlassen.
    „Feiffe“, meint Wolfgang und guckt mitleidig zu mir.
    Mir kullert eine einsame Träne über die Wange und mein Herz liegt in tausend Scherben auf dem Boden. Jetzt ist das passiert, was ich immer befürchtet habe.
    „Keine Forge, der kommt wieder“, nuschelt der Drache, der vom Stuhl gehopst ist und eine Pfote auf mein Knie legt.
    „Wie konntest du nur“, schluchze ich.
    „Du haft fo unglücklif aufgefehen“, wehrt sich Wolfgang, umschlingt mein Bein mit seinen Stummelärmchen und legt die Schnauze auf meinen Schenkel.
    Unwillkürlich beginne ich, seinen Kopf zu kraulen, woraufhin ein wohliges Schnurren erklingt.
     
    Eine Woche lang sehe ich Johannes nicht, er meldet sich nicht und ich traue mich auch nicht, bei ihm anzurufen. Wolfgang gibt sich Mühe mit mir und versucht sogar zu kochen, was ich ihm aber nach dem Desaster in der Küche untersage. Es dauert eine Stunde, die angebrannten Eier nebst Schale aus dem Topf zu kratzen, von dem Gestank rede ich lieber nicht.
    „If dafte, daf maft man fo“, winselt der Drache geknickt, „du liebft dof Fpiegeleier.“
    Er sieht so zerknirscht aus, dass ich ihm über das Köpfchen fahre und leise seufze. Was soll ich nur mit ihm machen? Er wächst ständig und geht mir schon bis zum Brustbein. Glück hat er mir bis jetzt jedenfalls nicht gebracht. Ich seufze noch einmal und klopfe Wolfgang aufmunternd auf die Schulter.
    „Ich bestelle uns Pizza.“
    Sofort ziehen sich seine Mundwinkel hoch und er hopst jubelnd durch die Wohnung. Seltsam, ich hab mich tatsächlich an ihn gewöhnt, doch er kann nicht ewig hierbleiben.
     
    Die Pizza wird geliefert und Wolfgang macht sich über seine her wie ein grunzender Eber. Er schnauft und schaufelt mit dem Pfoten riesige Stück in sein Maul, bis er bemerkt, dass ich ihn starr anglotze.
    „Waf ift?“ Er ist irritiert.
    „Schon mal was von Tischmanieren gehört?“, frage ich bissig zurück.
    Der kleine Kerl senkt den Kopf und pickt jetzt nur noch vereinzelt das Zeug aus dem Karton. Ein Sinnbild der Zerknirschung.
    Kaum haben wir aufgegessen, höre ich das vertraute Drehen eines Schlüssels an der Wohnungstür. Sofort werde ich stocksteif und glotze zum Türrahmen, in dem kurz darauf Johannes erscheint. Er mustert erst mich, dann den Drachen mit einem müden Blick und nuschelt: „Wollte meine Sachen abholen.“
    Ich wechsle einen erschrockenen Blick mit Wolfgang. Dieser zwinkert, strafft die Schultern, gleitet vom Stuhl und trippelt Johannes hinterher. Die Tür zum Schlafzimmer fällt zu und ich kann erregte Stimmen hören, aber nicht, was gesagt wird. Ich verknote aufgeregt die Finger und spüre, wie Schweißperlen von meinem Nacken über das Rückgrat rollen. Die Angst davor, dass Johannes wirklich für immer geht, hat mich im Griff.
     
    Nach einer gefühlten Ewigkeit wird die Schlafzimmertür aufgestoßen und der Drache kommt angewetzt, bremst vor dem Kühlschrank ab, reißt dessen Tür auf und beginnt, hektisch

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