365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
schwule Männer. Anfangs haben wir uns nur so getroffen, zum Kaffee trinken und plaudern. Es folgten Besuche in Clubs, bis wir eines Abends betrunken zusammen im Bett gelandet sind. Danach war uns klar, dass wir zusammen gehören.
Verträumt schaue ich übers Meer. Alejandro ist ein Sahneschnittchen erster Klasse! Knapp eins neunzig groß, braune Haut, schwarze Haare, dunkelbraune Augen. Schlank ist er, aber sehnig. Klar definierte Muskeln, aber nicht zu viel, gerade richtig. Man sieht ihm die brasilianische Herkunft an.
Bei dem Gedanken an ihn laufen mir Hitzewellen den Rücken runter. Der Kerl ist eine Granate im Bett. Ein Frauenmagnet, und in der schwulen Szene das Sahnehäubchen unter den Tops.
„Julian!“, höre ich jemanden auf Deutsch über den Strand rufen. Ich drehe mich herum, eine Hand halte ich als Schutz über den Augen. Nachmittags knallt die Sonne richtig herunter. Zuerst erkenne ich nur eine Silhouette, die auf mich zu geschlendert kommt. Nach und nach erkenne ich Alejandro. Ein Grinsen überzieht mein Gesicht. Ich winke, und er beschleunigt seinen Schritt.
„Mensch, Julian, komm aus der Sonne! Was machst du denn?“, ruft er. Dann ist er auch schon bei mir, packt mein Handgelenk und zerrt mich an den Strand. „Wieso? Was ist denn?“, frage ich irritiert und stemme meine Füße in den Sand.
„Julian, hast du vergessen, dass du blond und hellhäutig bist? Und ich wette, du hast dich nicht eingecremt!“, wettert er und zerrt mich einfach weiter. Ich halber Hanswurst hab seiner Kraft nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Ich bin eins zweiundsiebzig klein, und von Muskeln keine Spur.
Beschämt senke ich den Blick, bemerke dabei die Melonenschale. Schulterzuckend werfe ich sie ins Meer. Ist ja kompostierbar.
„Wenn du dich noch einmal ohne Sonnencreme davonschleichst, kette ich dich ans Bett!“, droht mein Freund. „Du bist schon ganz rot im Gesicht!“ Ups, er hat ja Recht. Ich habe weder die Sonnenlotion benutzt noch den Hut aufgesetzt, den er mir extra gekauft hat. Es ist echt doof: Ich werde schnell rot, dann schält sich die Haut wie bei einer Schlange, danach bin ich fast noch blasser als vorher.
Wir sind nur noch wenige hundert Meter vom Hotel entfernt, als die Wirkung meines unvorsichtigen Sonnenbades einsetzt. Mir wird zuerst übel, dann schwindlig. Mit Mühe stolpere ich hinter Alejandro her. Der merkt, dass etwas nicht stimmt. Fluchend zieht er mich in die Arme, hebt mich dann hoch.
Trotz meines schwachen Protests trägt er mich ins Hotel und auf unser Zimmer. Er setzt mich auf dem Bett ab befühlt meine Stirn. „Du glühst ja!“, ruft er entsetzt aus. Mit wenigen Handgriffen hat er mir das Shirt ausgezogen, drückt mich dann in die Kissen zurück. Mir ist so schummrig, dass ich es mit mir machen lasse. Ich bekomme nicht wirklich etwas mit.
„Wie lange warst du in der Sonne, Julian?“ Nur langsam durchdringt seine Stimme den Nebel in meinem Hirn. „Seit du eingeschlafen bist“, krächze ich. Ein entsetztes Keuchen dringt an mein Ohr. „Das sind fast vier Stunden in der prallen Sonne bei 35 Grad! Wievielt hast du heute getrunken?“ Sorge klingt in seiner Stimme mit.
Da mein Magen ausgerechnet jetzt eine Fahrt nach oben antritt, beuge ich mich statt einer Antwort zur Seite und verteile meinen Mageninhalt direkt vor Alejandros Füße. Der springt mit einem Fluch zurück, eilt dann aus dem Zimmer. Na toll, ich kotze mir die Seele aus dem Leib und er haut ab! Schwitzend und zitternd hänge ich halb vom Bett herunter.
„Julian!“ Zwei Hände packen mich und schieben mich wieder auf die Matratze zurück. Ein nasser Waschlappen fährt über mein Gesicht. Oh ja, das tut gut! Mit ist so warm!
Der Lappen verschwindet, dafür wird mir kurz darauf ein neuer aufs Gesicht gelegt. Schritte entfernen sich, dann höre ich Wasser rauschen. Lasch liege ich auf dem Bett, nicht in der Lage, auch nur einen Muskel zu bewegen.
Alejandro kommt zurück, packt mich unter den Achseln, hebt mich hoch. Schwach protestiere ich, will einfach nur liegen bleiben, bis das vermaledeite Zimmer aufhört, sich zu drehen.
Mein Freund achtet nicht auf den Protest, schleift mich ins Bad. „Julian, du musst zuhören! Ich muss dich abkühlen, du hast einen Hitzschlag.“ Ich begreife nicht, was er von mir möchte. Mitsamt meiner Hose hievt er mich in die Badewanne. Das Teil war eine Bedingung meines Liebsten. Er liebt Schaumbäder.
Kalt! Verdammt! Verzweifelt versuche ich, mich an Alejandros Armen
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