365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
und reicht mir den Becher. Sein Blick ist gesenkt und huscht nur kurz zu meinem Gesicht. Ich sehe, wie er an seiner Unterlippe kaut und warte. Schließlich läuft ein Ruck durch den Handwerker, er strafft sich und holt hörbar Luft.
„Ich – steh nicht auf Frauen“, sagt er mit leicht belegter Stimme.
Nun sieht er so aus, als warte er auf einen Bombeneinschlag, fehlt nur noch, dass er die Arme schützend über den Kopf hält. Ich muss grinsen, zum einen wegen des Anblicks, zum anderen, weil mein Schwarm in meiner Liga spielt.
„Ich auch nicht.“ Ich zwinkere ihm vertraulich zu und drehe mich zur Tür. Jack gibt keinen Mucks von sich und ich beschließe, dass der arme Kerl das erst mal verdauen muss.
Bis zum frühen Nachmittag höre ich kaum Geräusche von hinten. Nur gelegentlich rennt Jack mit gesenktem Kopf und hochgezogenen Schultern durchs Café, um Material oder Werkzeug zu holen. Er muss inzwischen zum Fliesenleger mutiert sein, denn er schleppt Karton um Karton mit Kacheln an mir vorbei. Bei einem dieser Gänge treffen sich unsere Blicke und ich entdecke Interesse. Mein Herz springt plötzlich wie verrückt und jubelt. Ich habe eine Chance!
Diese kann ich heute allerdings nicht wahrnehmen, denn dank des Sommerwetters brummt der Laden wie verrückt. Gegen späten Nachmittag kommt Jack erneut vorbei. Das T-Shirt hat er sich um den Hals geschlungen und der Oberkörper ist nur noch durch den Latz verdeckt. Sabberalarm!
„Ich komme erst Freitag wieder, wenn die Bodenfliesen durchgetrocknet sind“, erklärt er mir und sein Blick schweift über mich, wenn auch unter halbgeschlossenen Lidern.
„Freitag? So lange dauert das?“, rufe ich entsetzt aus.
„Ja, aber damit sind wir im Zeitplan“, klärt Jack mich auf und lächelt schief.
Zwei endlos lange Tage. Der Umbau ist plötzlich unwichtig, nur noch Jack geistert mir durch den Kopf. In meinen Träumen zieht er die Latzhose herunter und ich sinke auf die Knie, um Erdbeereis von seinem steifen Schwanz zu lecken. Wow! An dieser Stelle explodiere ich immer und glaube sogar, die Erdbeeren auf der Zunge zu spüren, vermischt mit Jacks Sahne.
Endlich ist Freitag und ich glotze immer wieder zum Eingang, während ich im hinteren Teil des Cafés Gläser spüle. Ja, ich arbeite richtig mit, mime nicht nur den Chef, denn schließlich ist es mein Laden und ich liebe ihn. Gegen neun erscheint endlich Jack, mit Anton im Schlepptau. Sie ziehen drei große Kartons auf einem Wägelchen hinter sich her, sicher die neuen Keramikelemente. Ich lächle erfreut, doch auch frustriert, da ich nicht erwartet habe, dass dieser Anton mit von der Partie sein würde. Meine Pläne schwimmen hektisch winkend den Bach herunter.
„Morgen“, grüßt Anton fröhlich und auch Jack murmelt ein ‚Moin‘.
„Morgen die Herren. Ein Cappuccino gefällig? Geht aufs Haus“, antworte ich gespielt freundlich, knirsche jedoch innerlich mit den Zähnen.
„Gerne.“ Wieder ist es Anton, der antwortet.
Die beiden verschwinden in Richtung Baustelle und ich wende mich dem Kaffeeautomaten zu, um die versprochenen Getränke zuzubereiten.
Gegen Mittag erscheint Anton und reibt sich mit einem T-Shirt den Schweiß aus dem Nacken. Auch er ist mit nacktem Oberkörper ein echter Hingucker, doch unter die Haut geht er mir nicht, nicht so sehr wie Jack.
„Dann bis nächste Woche“, ruft er fröhlich und mein Herz frohlockt.
Also kann ich meinen Plan doch noch umsetzen. Mir wird mulmig bei dem Gedanken, alles auf eine Karte zu setzen, zugleich spüre ich schiere Vorfreude. Ich kann nur hoffen, das Interesse in Jacks Blick richtig gedeutet zu haben.
Es ist fünfzehn Uhr und das Geschäft relativ flau. Meine Aushilfe ist gerade eingetroffen und somit habe ich Zeit, endlich den sexy Handwerker zu verführen. Ich schaufle eine Kugel Erdbeereis in einen Pappbecher, greife nach einem Löffel und wende mich strahlend an Franjo.
„Wie sehe ich aus?“, frage ich und meine Mundwinkel wackeln dabei.
„Wie mein Chef auf Freiersfüßen“, erwidert er lachend.
„Ja. Nein. Ich meine – sitzt meine Frisur und so?“, fahre ich Franjo ungeduldig an.
Der hebt begütigend die Hände und mustert mich ernst. Er nickt.
„Wie immer fantastisch, Donnatello. Wenn ich nicht wüsste, dass du überhaupt nicht auf mich stehst, würde ich dir einen Antrag machen.“
„Spinner“, murmele ich und lass den breit grinsenden Idioten stehen.
In der Toilette pralle ich erstaunt zurück, denn die
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