365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
mir kurz über die Augenlider.
“Was verdienst du denn an so einem Abend?” Ich lache auf, sicher auch etwas zynisch.
“Willst du mich jetzt bezahlen, damit wir was zusammen machen können? Das klingt ein wenig doppeldeutig, Markus.”
“Wie viel?”, fragt er nur erneut.
“Du hast wohl nie gelernt, dass du nicht alles haben kannst, was du willst, oder?”
“Nein, das habe ich nicht.” und er sieht mich mit einem Blick an, der mich ein wenig erschauern lässt. Und plötzlich fühle ich mich alles andere als sicher in seinem Wagen. Eine Ahnung von dem, was ihm wohl durch den Kopf geht, weht durch meinen Verstand.
“Markus?”
“Ja?”, fragt er ganz ruhig und biegt an einer Kreuzung ab und streicht dabei ganz sanft über sein Lenkrad. Das mir dies auffällt lässt mich aber auch selbst an meinen Gedanken zweifeln.
“Was willst du wirklich? Ganz ehrlich. Du willst nicht mit mir in einen Club, um Frauen aufzureißen oder ähnliches.” Und während ich das frage, denke ich an die Seiten im Internet, die ich dennoch verschämt besuche. Im Gegenteil zu dem, was ich heute Nachmittag behauptet habe. Seiten, von denen ich niemals jemandem erzählen würde.
“Jetzt weiß ich nicht, was du meinst, Sebastian. Kannst du das genauer erklären?” Er wirkt wirklich nachdenklich. Oh je, habe ich mich damit verraten? Ich beiße mir auf die Unterlippe, unschlüssig, was ich jetzt noch darauf antworten kann, um mich aus der Schlinge zu ziehen.
“Erinnerst du dich nicht mehr, was du wissen wolltest?”, fragt er erheitert nach. Ich erkenne, dass es nicht mehr weit bis zu meiner Straße ist.
“Schon okay … kannst du mich bitte einfach raus lassen? Ich laufe den Rest.” Es ist mir sehr peinlich hier zu sitzen und ich will auch nicht, dass er meine Scham erkennt.
“Das ist doch albern, die paar Meter”, sagt er und folgt meiner Bitte nicht. Wir schweigen beide, ich sehe aus dem Fenster und hoffe, dass die restliche Strecke endlich geschafft ist.
Er biegt in meine Straße ein und kurz darauf hält er an. Ich greife meine Tasche im Fußraum, sage:
“Danke. Bis dann.” und will gerade aussteigen, da greift er fest nach meiner Hand.
“Du musst nur fragen, Sebastian. Ich nehme dich nicht auf den Arm … ich mag dich, sehr sogar.” Ich schlucke schwer und fühle mich plötzlich sehr verboten. Ich will mich aus seiner Hand winden und gehen, doch er packt sie nur fester.
“Jetzt frag schon! Du willst es doch, das sehe ich dir doch an.” Ich betrachte ihn kurz nachdenklich.
“Wie stellst du dir das vor? ‘Einfach fragen’? Wie soll ich denn …” Da zieht er mich zu sich und ich weiß nicht genau warum, aber ich kann mich seiner Nähe nicht verwehren. Er zieht mich komplett zurück in den Wagen, beugt sich in meine Richtung und küsst mich. Küsst mich einfach auf den Mund. Seine weichen, warmen Lippen, sein Duft. Oh Gott, bitte mach, dass das niemals aufhört. Doch gleichzeitig ist da das Gefühl, etwas Falsches zu tun. Etwas, das ich nicht tun sollte… oder darf.
“Frag mich…”, sagt er wieder, aber bedeutend sanfter. Ich rieche den Rotwein in seinem Atem, das Aftershave an seinem Hals. Er hielt erst die Augen geschlossen, doch sieht mich jetzt wieder an. Nur einige Zentimeter trennen unsere Gesichter.
“Ich kann nicht …”, hauche ich. Er ergründet meine Mimik, mein Winden.
“Willst du vielleicht gar nicht, dass ich dir die Frage überlasse? Willst du am Ende, dass ich es einfach tue?” Ich spüre, wie mein Gesicht ganz heißt wird und sicher rot anläuft.
“Ja, das willst du.” Er zerrt mich wieder an sich. Drückt seine Lippen grob auf meine, seine Zunge in meinem Mund spüre ich deutlich, dass der Stoff meiner Hose merklich anfängt zu spannen.
“Mach die Tür wieder zu!”, sagt er plötzlich grob und wie aus einem Reflex tue ich es direkt.
“Wir fahren zu mir. In meiner Wohnung muss ich nicht auf eine Frage von dir warten …” Dann sieht er mich an und mit ganz warmer Stimme fügt er an:
“Und du kannst dich einfach fallen lassen.” Mich fallen lassen? Einfach so und nicht an Folgen denken? Kann ich das? Ich antworte nicht, sondern akzeptiere nur, dass er den Wagen wieder startet und weiterfährt. Fest krampfen sich meine Hände in meine Tasche. Was tue ich hier nur?
Keine fünf Minuten später fahren wir in die Tiefgarage seiner teuren Wohnanlage. Nicht wirklich purer Luxus, aber aus meiner Sicht und als Student auf jeden Fall unerschwinglich. Wie reich muss da
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