365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
zurück, als er näher rückt.
„Ich hab einen Joint dabei. Magst du mal ziehen?“, fragt er flüsternd.
Mir zieht es die Mundwinkel hoch. Der Riese – in seinem Versuch, nett zu sein – ist rührend.
„Okay, ist das ein Friedensangebot, so wie ein Kalumet?“, frage ich breit grinsend.
Er nickt, was ich dank des inzwischen aufgegangenen Mondes sehen kann.
„Puh, der Stoff dröhnt ganz schön“, meint Arnd, nachdem wir auch noch meinen Joint aufgeraucht haben.
Wir sitzen im Gras nahe dem Wasser und es herrscht eine wunderschöne Stimmung. Ein Uhu schreit und ein paar Glühwürmchen tummeln sich am Ufer. Ich lehne mich zurück und starre hoch zu den Sternen. Arnd tut es mir nach und seufzt leise.
„Das war richtig geil – als du mir …“, wispert er.
Hier klingt jemand ganz so, als wenn er auf eine Wiederholung aus ist. Ich drehe den Kopf und gucke Arnd an. Seine Miene ist verträumt und er lächelt, so dass seine Grübchen erscheinen.
„Heißt das, du möchtest noch mal …?“, frage ich, und ein Kloß bildet sich plötzlich in meiner Kehle.
Arnds Hand tastet nach meiner und drückt sie leicht. Es bedarf keiner Worte mehr, die Antwort lese ich in seinen funkelnden Augen. Ohne Umschweife öffne ich seine Jeans, befreie die pochende Erektion und beuge mich runter. Im Mondlicht betrachte ich das gute Stück diesmal länger und bewundere die Verästelungen der dicken Adern und die glasklare Perle auf der Spitze. Wie geil!
Arnd ächzt, als ich langsam meine Faust über die ganze Länge gleiten lass, keucht, als ich ihn in den Mund nehme und stöhnt, als ich mit der Zunge über das Bändchen flattere. Ich entlocke ihm noch viele schöne Geräusche, bis er sich zuckend in meinen Rachen entleert. Meine Hose ist inzwischen zum Bersten gefüllt und eines ist sicher: Bevor ich zurückkann muss ich selbst Hand anlegen.
„Woah! Du machst das so geil“, murmelt Arnd schwer atmend.
Zu meiner Überraschung zieht er mich hoch, sucht meine Lippen und küsst mir das Gehirn raus. Gleich darauf merke ich, wie sich geschickte Finger an meiner Hose zu schaffen machen. Arnd holt mir doch wirklich einen runter, während sein Mund mich weiter verschlingt! Ich komme so explosiv – okay, kann auch am Joint liegen – dass mir die Schädeldecke wegplatzt.
Danach liegen wir noch eine Weile engumschlungen da. Erst, als es beginnt empfindlich abzukühlen, raffen wir uns hoch und richten schweigend unsere Kleidung.
„Kein Wort zu niemandem“, bitte Arnd, während wir Hand in Hand zurück zum Haus gehen.
Daran halte ich mich das halbe Jahr, das noch bis zum Abschluss vor uns liegt. Die Treffen am Teich werden immer häufiger und irgendwann ist es so weit: Arnd bläst mir einen und wird immer mutiger. Unser Liebesspiel dauert mit jedem Mal länger an und die Trennung fällt uns immer schwerer, wenn es Zeit ist, ins Bett zu gehen.
Nachdem wir beide den Abschluss in der Tasche haben, suchen wir uns eine gemeinsame Studentenbude und können endlich unsere Liebe austoben. Die erste Nacht zusammen in einem Bett, gestaltet sich zu einer Kuschelorgie, an deren Ende mich Arnd das erste Mal nimmt. Damit ist unsere Beziehung besiegelt.
Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende …
ENDE
© by Sissi Kaipurgay
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23. Bahnsteigslalom – Kooky Rooster
Bahnsteigslalom. Beide Fäuste fest um den Riemen der Umhängetasche geballt, schlängle ich mich zwischen den Wartenden hindurch. Ähnlich wie die Abfahrtsläufer im Fernsehen, ramme ich dabei das ein oder andere Hindernis. Allerdings nicht mit Stöcken, und statt einer Fahne treffe ich eine Kohlenstoffeinheit, die zwar nicht biegsam hin und her schwankt, dafür aber in der Lage ist, mir Pöbeleien nachzuschreien und den Mittelfinger zu zeigen. Den Rücken gut eingeseift, glitschen die Unverschämtheiten von mir ab. Sollen sich die Idioten doch bei der Bundesbahn beschweren, die offenbar Bahnsteigbreite und Abfahrtszeiten nicht miteinander in Einklang bringen kann! Mein Ziel ist der hinterste Waggon, oder anders gesagt: Er!
Er – das ist ein fast zwei Meter großer Mann, der auf die vierzig zugeht. Seine Stoppelglatze huldigt seinem musisch ausgeprägten Hinterkopf und in seinen Ohren stecken Stöpsel, von denen ein dünnes, weißes Kabel in einem grauen Kapuzenpulli verschwindet. Seine langen, ebenmäßigen Finger sind lässig um ein offenes Buch geschlungen, in das er seine ganze Aufmerksamkeit versenkt. Um
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