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365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli

Titel: 365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster , Sissi Kaipurgay , Celine Blue , Nia White , Rigor Mortis , Natalie Elter , u.v.a.m. siehe Liste unten
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Stöhnen.
    „Nichts passiert“, sagt er nett und dabei lächelt er mich an. Um seine Augen entstehen Fältchen, an den Wangen tiefe Grübchen und auch sein Kinn hat eine Kerbe. Seine graublauen Augen sehen mich, sie nehmen mich wahr, in diesen Sekunden bin ich in seinem Universum existent – ein Teil seines Lebens. Vermutlich sieht er in mir nur einen dummen Jungen, auch wenn ich mit siebenundzwanzig schon lange kein Junge mehr bin, aber fühlen tu ich mich oft noch so. Dass ich fast einen Kopf kleiner bin als er, verstärkt dieses Gefühl, er könne in mir nicht mehr sehen, als einen kleinen Rüpel, einen tollpatschigen Buben, der seinen Körper nicht unter Kontrolle hat. Er wendet sich wieder dem Buch zu, blättert um und ich kann nicht anders, als ihn dabei anglotzen, als hätte ich noch nie in meinem Leben einen lesenden Menschen gesehen. Ich bin mir selbst peinlich – mein Verhalten muss aufdringlich und infantil wirken – als wäre ich ein Dorftölpel der das erste Mal einen Schwarzen sieht, und doch, ich kann nicht anders. Auf eine verdrehte Art will ich, dass er sich von mir gestört fühlt, da es die einzige Form der Anerkennung ist, die ich mir zutraue ihm abzuverlangen.
    'Heute im Zug hat mich so ein Halbaffe die ganze Zeit angeglotzt, als wäre ich eine reife Banane'. Selbst wenn er das am Abend seiner Frau erzählen würde, wäre das für mich ein Gewinn. In seinem Leben sein – egal wie. Plötzlich schlägt er das Buch zu, hebt den Kopf und sieht mich an. Er wird nicht aussteigen – er tut das am selben Bahnhof wie ich – er mustert mich.
    „Gibt es ein Problem?“, fragt er, nachdem er mich mit Blicken durchbohrt hat. Die Frage ist nicht provokativ gestellt, oder genervt – sie ist durch und durch ernst gemeint, als hätte ich wirklich ein Problem. Irgendwie hab ich das wohl auch.
    „Ja“, sage ich, dabei wollte ich 'nein' sagen.
    „Und …“, beginnt er, zuckt mit den Schultern und fährt fort, „Kann ich dabei irgendwie helfen?“
    „Ja“, antworte ich, ohne Plan, ohne Idee, es passiert mit mir und ich bin genauso gespannt, was ich sagen werde, wie er es ist.
    „Und … wie?“, will er wissen. Nichts an ihm ist feindselig oder macht sich über mich lustig. Er ist einfach nur … durch und durch … nett. Mit dieser Art der Aufmerksamkeit schwindet das Gefühl nur ein dummer Junge zu sein, ich werde zum Mann, zu einem verwirrten, ahnungslosen und erregten Mann. Doch mir fehlen die Worte. Was soll ich sagen? Wie soll er mir helfen? Ich schlucke schwer.
    „Vergessen Sie's“, murmle ich, „Ich komm schon alleine klar!“ Wow, das ist ja mal wirklich männlich.
    „Sicher?“, fragt er nach und dabei – es zündet durch meinen gesamten Leib – legt er die Hand auf meine Schulter – warm und schwer. Mit einem erregten Schnauben starre ich auf die Knöchel seiner Finger, blicke dann – mit offenem Mund – zu ihm hoch und lecke langsam über meine Lippen. Mir ist klar, wie das aussieht und wonach es aussieht – und ihm wird es in diesem Moment auch klar. Er hebt die Augenbrauen und nimmt die Hand von mir, als hätte er sich die Finger verbrannt, presst die Lippen aufeinander, blinzelt irritiert, dann erinnert er sich an das Buch in seiner Hand.
    „Sicher“, krächze ich unnötigerweise und ziehe den Kopf ein, rutsche tief in meinen Sitz. Mir ist das alles so peinlich, dass ich am liebsten unsichtbar sein möchte. Müsste ich ihn nicht bitten, mich vorbeizulassen, würde ich weglaufen – aber ich möchte ihn nicht mehr ansprechen, ihn nicht mehr ansehen. Ich fühle mich wie ein Sexstrolch, vergrabe meine Fäuste im Schritt, lehne die Schläfe gegen die Scheibe und versuche mich tot zu stellen. Mein gesamter Körper fällt in eine Lähmung der Schande und in meinem Kopf spielt sich die eben erlebte Szene immer und immer wieder ab, wird immer obszöner. Als hätte ich mir die Kleider vom Leibe gerissen, ihm meine Erektion unter die Nase gehalten, ihm über die Nase geleckt … als hätte ich mich schmierig auf ihn geworfen und ihn gegen seinen Willen begrabscht. Selbst mein Rempler mit dem Ellenbogen bläst sich auf zu einer ekelerregend niederträchtigen Geste eines plumpen Versuchs, ihn anzubaggern.
    Plötzlich spüre ich eine Hand auf einer meiner Fäuste, lange Finger, die sich sanft um sie schließen. Ich zucke hoch und starre ihn an. Sein Blick ist ins Buch gesenkt, als würde er lesen, aber sein Arm – als gehörte er nicht zu ihm, verweilt auf meiner Seite. Er

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