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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Fuß auf den anderen.
    »Wenn sie ihn nicht umgebracht haben und es kein Selbstmord war, dann war es ein Unfall.«
    »Auch kein Unfall, Yoshi.«
    Der Mann machte eine Bewegung mit umgedrehter Handfläche und gespreizten Fingern. »Du willst mir einreden, jemand hätte Leotes ermordet? Du hast das schon einmal angedeutet, Tuong.«
    Inzwischen ahnte ich, daß Mishuro erraten hatte, wer sich hinter dem Gesicht seines neuen Leibwächters Chaadur verbarg. Er war vor mir stehengeblieben, damit ich das Gespräch mithören konnte. Ich begriff, daß Leotes' Strafe von einhundert Lebensperioden nicht reduziert werden konnte, wenn er Selbstmord begangen hatte. Sofort kamen mir mehrere Möglichkeiten in den Sinn, wie man Dikaster bei ihrer Überwachung der Urteile betrügen konnte.
    Aber ich sollte erfahren, daß jede dieser Methoden längst erprobt und verworfen worden war.
    Yoshi rieb sich die rosige Nase. »Also, Hargon ist dem Mann auf den Fersen.« Er lächelte. »Der kommt nicht weit.«
    Ich kam zu folgendem Schluß: Sollte die dicke Frau diesen Yoshi in ihrer Gewalt haben, dann wurde Yoshi von Hargon bestochen. Aus Bemerkungen, die ich mitgehört hatte, Ansichten, die mir zu Ohren gekommen waren, aus meiner Kenntnis der menschlichen Natur, aus intuitiven Überlegungen heraus begann ich ein Grundmuster herauszulesen. Ich ahnte, wie die Dinge hier vermutlich ablaufen würden. Was ich noch nicht wußte – und das war im Grunde das wichtigste, bei Zair! –, war die Rolle der Herren der Sterne bei dieser Sache.
    Diese Einzelheit mußten Mevancy und ich schleunigst herausfinden.

18
     
     
    Hier und jetzt brauchte ich dringend Zeit, mich ein wenig hinzusetzen, die Situation zu durchdenken und zu einem Entschluß zu kommen, was als nächstes zu tun sei. Solche Ruhe war mir aber nicht vergönnt, denn statt dessen wurde mir – bei Makki-Grodnos pustelübersäter Ballonnase! – ein heftiger, blutiger Waffengang aufgezwungen.
    Ich hatte gerade den alten Nath die Knolle abgelöst, der seinen Namen einem riesigen Auswuchs am Hals verdankte. Er arbeitete seit vielen Perioden als Wächter für Mishuro, denn die Person eines Suchers mochte zwar unantastbar sein, doch galt das nicht für seine Besitztümer. Diebe hätten in der Villa reiche Beute machen können. Das Tor, dessen Wache wir uns teilten, schützte die Rückseite des Anwesens mit einer Backsteinmauer, überrankt von einer hübschen hellgelben Blume, die später im Jahr eine süße Frucht tragen würde, wohlschmeckende Rispas, und zu gegebener Zeit paßten die Wächter auf die Früchte ebenso auf wie auf das Haus.
    In der schmalen Gasse, die unser Anwesen vom nächsten trennte, lungerte ein Bursche mit faltigem Gesicht herum. Er trug den gewöhnlichen braunen Mantel, beiläufig über die Schulter geworfen, und seine linke Faust ruhte auf dem Griff seines Schwertes. Als er näher kam, schnaubte ich durch die Nase. Ich hatte das Parfüm der Blumen genossen; der Bursche dahinten aber verbreitete einen Gestank, den ich nicht unterzubringen vermochte.
    »Hai, Dom«, sagte er mürrisch, »wir wollen dir nichts Böses, also tritt zur Seite.«
    Ich sparte mir eine Antwort. Zwei weitere ungepflegte Kerle schlenderten herbei. Einer trug eine Strangdja.
    »Nun mach schon, du Shint!« forderte der erste. »Du kannst uns sagen, wo die Hexe steckt. Wir haben nicht den ganzen Tag lang Zeit.«
    Wieder antwortete ich nicht.
    »Der Dikaster scheint Taubstumme zu beschäftigen«, bemerkte einer der Neuankömmlinge. »Da sind seine Geheimnisse gut geschützt.«
    »Nein, Lefty«, sagte der erste. »Dieser Rast will mich nur beleidigen.«
    Der Mann mit der Strangdja brummte: »Streckt den Cramph nieder, damit wir weiterkommen!«
    Er hieb mit der gefährlichen Waffe nach meinen Rippen, offensichtlich in der Absicht, mich mit einem einzigen Hieb zu töten.
    Ich trat zur Seite – überaus schnell, wie Sie sich denken können, bei Krun!
    Ich sprang einen Schritt vor, und der Speer bohrte sich ihm zwischen die Rippen.
    Die beiden anderen brüllten wutentbrannt los und zogen ihre Schwerter. Der erste bekam den zurückgezogenen Speer zu schmecken, kaum daß seine Klinge aus der Scheide war. Lefty wollte es ganz schlau anstellen.
    Er umkreiste mich und ließ seinen Lynxter aufblitzen und wollte ihn mit einem Rückhandschlag zum Einsatz bringen. Ich fing die Klinge mit dem Speer ab und drehte mich herum, woraufhin Lefty die volle Wucht des Speerschaftes am Kopf zu spüren bekam. Ich hatte ihn

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