4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Gegend unheimlich«, jammerte dann auch noch Radieschen.
Kalle war davon wenig beeindruckt. »Ich habe euch doch gleich gesagt, dass der Typ verdächtig ist.«
Eigentlich ziehe ich meinen Bruder ja öfter damit auf, dass er so ängstlich ist, aber dieses Mal war ich seiner Meinung. Wir waren Johnny und den beiden Hunden in ein altes Industriegebiet gefolgt. Mitten zwischen den hässlichen Lagerhallen und altmodischen Werkstätten stand eine halb verfallene Fabrik, die schon vor vielen Jahren geschlossen worden war. Die verrußten Gebäude waren verwahrlost und durch die vielen zerbrochenen Fenster heulte der Wind.
»Lasst uns wieder zurückgehen«, sagte ich schließlich. »Mir wird das auch zu unheimlich.«
»Eh, Mann eh! Aber vorher hole ich Tausendschön!«
Kalle blieb stehen. »Nicht jetzt, wo es spannend wird.«
Tatsächlich war Blue-eye Johnny vor dem Tor eines noch nicht ganz so verfallenen Gebäudes stehen geblieben und kramte in seiner Hosentasche.
»Verstecken!«, raunte Kalle uns zu.
Mit einem Satz hatten wir uns hinter einem Haufen Bauschutt in Sicherheit gebracht und lugten vorsichtig darüber hinweg.
Blue-eye Johnny hatte inzwischen gefunden, was er gesucht hatte. Ein großer Schlüsselbund klimperte in seiner Hand. Mit einem der Schlüssel daran öffnete er das Vorhängeschloss, das das Tor sicherte. Kurz darauf war er in dem Gebäude verschwunden. Zu unserer, vor allem aber zu Friedhelms Erleichterung, folgten Tausendschön und Rufus ihm nicht. Sie vergnügten sich vor dem Gebäude, indem sie alles ausgiebig beschnüffelten und an jeder Ecke ihr Beinchen hoben.
»Jetzt reicht es! Ich hole Tausendschön!«
Bevor wir es verhindern konnten, war Friedhelm aufgesprungen und rannte auf die Hundefreunde zu. Dabei lief er immer noch gebückt, was allerdings wenig Sinn hatte. Er war von allen Seiten aus zu sehen.
»Eh, Mann eh! Tausendschön! Was ist denn los mit dir? Hast du gar keinen Hunger?«
Unser Hund sah zwar in seine Richtung, lief dann aber in entgegengesetzter Richtung zu Rufus, der kurz vorher hinter einer Mauer verschwunden war.
Friedhelm ließ sich davon nicht entmutigen. Er rannte seinem kleinen Liebling hinterher und war kurz darauf auch nicht mehr zu sehen.
Radieschen schaute mich an. »Was machen wir denn jetzt? Sollen wir ihm nach?«
»Und ob«, antwortete ich. »Wir sollten weg sein, bevor Johnny wieder auftaucht. Ich habe keine Lust, ihm erklären zu müssen, was wir hier suchen.«
Ich stand auf, aber Kalle riss mich im gleichen Augenblick wieder herunter.
»Was ist denn mit dir los? Spinnst du?«
»Wir müssen versteckt bleiben. Da kommt ein Auto. Ich habe es ganz deutlich gehört.«
»Ja und? Was haben wir damit zu tun?«
Kalle brauchte mir diese Frage nicht zu beantworten, denn in dem Augenblick bog das Auto um die Ecke. Aber es war nicht irgendein Auto.
»Der Angeberschlitten!«, schrie Radieschen auf und hielt sich gleich die Hand vor den Mund.
Es war tatsächlich das Auto, das uns fast überfahren hätte und das wir zweimal in der Nähe des Hundeübungsplatzes gesehen hatten. Aber nicht nur das jagte mir einen Riesenschrecken ein. Das Auto hielt genau vor dem Gebäude, in dem Blue-eye Johnny verschwunden war. Die Fahrertür öffnete sich und ein Mann stieg aus, den ich sofort erkannte.
»Das darf nicht wahr sein! Das ist tatsächlich der Typ, der auf dem Markt die Designerklamotten verkauft!«
»Und ausgerechnet der mit den dicken Muskeln«, ergänzte Kalle.
Und als ob das noch nicht genug wäre, ertönte in dem Augenblick Friedhelms Stimme hinter der Mauer: »Tausendschön! Wo bist du?«
6. Kapitel:
Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei
Der Typ vom Markt sah sich verwirrt um und kratzte sich am Kopf. Dann machte er einen Schritt auf die Mauer zu. Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen.
Nun sprang Radieschen auf, doch auch ihn hielt Kalle zurück.
»Bist du verrückt? Bleib hier!«
»Und was ist mit Friedhelm?«
»Willst du dich etwa mit dem da anlegen? Außerdem hat er Friedhelm doch noch nicht entdeckt!«
Kalle hatte recht. Gegen den Muskelprotz hätten wir auch zu viert keine Chance gehabt. Trotzdem hielt es mich kaum in meinem Versteck.
Doch dann kam zum Glück die Rettung aus einer ganz anderen Richtung, nämlich aus dem alten Fabrikgebäude. Mit einem grässlichen Quietschen öffnete sich das Tor und Blue-eye Johnny erschien.
»Was ist los? Willst du da Wurzeln schlagen?«
Der Muskelprotz sah verwirrt zwischen
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