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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Friedrich
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einen Plan ausarbeiten«, schlug Kalle mit glänzenden Augen vor. »Ich habe da sehr viel Übung und außerdem –«
    Kalle konnte den Satz nicht beenden, denn wir hörten ein Geräusch, das uns sozusagen das Blut in den Adern gefrieren ließ: Die Haustür wurde aufgeschlossen.
    Ein paar Sekunden später stand Frau Schulte-Stratmann in der Tür zu ihrem Wohnzimmer und bedachte uns mit einem Blick, der alles in den Schatten stellte, was ich bisher von ihr gesehen hatte.

 
    7. Kapitel:
     
    Ein gefräßiger Blumenfreund und ein Horror-Sportunterricht
     
    »Was – macht – ihr – hier?«
    Gleichzeitig sprangen wir von unseren Sitzen auf. Dabei wäre Tim beinahe von Radieschens Schoß gerutscht, aber zum Glück fing er ihn noch rechtzeitig auf.
    Herr Schulte-Stratmann lächelte seine Frau verlegen an. »Hallo, Liebling. Schon wieder zurück? Das war aber ein kurzer Einkaufsbummel.«
    »Einkaufsbummel?«, rief Kalle, der Blödmann. »Und was ist mit der Mittwochskonferenz?«
    »Wenn du die Konferenz der Deutschlehrer meinst, an der nehme ich nicht teil. Denn, wie du vielleicht weißt, gehört Deutsch nicht zu meinen Unterrichtsfächern.«
    »Ach ja«, sagte Kalle kleinlaut.
    »Also, noch einmal: Warum seid ihr hier?«
    Ich suchte verzweifelt nach einer Ausrede, aber zum Glück rettete uns Herr Schulte-Stratmann.
    »Die Kinder sind nur gekommen, um sich wegen der Sache mit Onkel Leo zu entschuldigen.«
    Seine Frau sah ihn mit einem mehr als skeptischen Blick an. »Und? Haben sie sich entschuldigt?«
    »Ja, ja! Alles in Ordnung.«
    »Gut. Dann könnt ihr ja wieder gehen.«
    Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.
    »Und was euren Hund betrifft«, sagte Frau Schulte-Stratmann noch, als wir uns an ihr vorbeischlichen, »der frisst gerade die Blumen in meinem Vorgarten. Das finde ich nicht sehr amüsant!«
    »Eh, Mann eh! Ich meine, Entschuldigung, Frau Schulte-Stratmann.«
     
    Noch während Friedhelm unseren Tausendschön aus dem Blumenbeet zog, öffnete sich die Haustür noch einmal und Frau Schulte-Stratmann kam heraus.
    »Übrigens, Karsten, was ich noch sagen wollte.«
    »Ja?«, rief mein Bruder und stand stramm.
    »Wenn du wieder einmal auf Tim aufpassen möchtest, bist du jederzeit willkommen.«
    Auf der Stelle lief Radieschen knallrot an. »Danke, Frau Schulte-Stratmann, aber ich würde lieber –«
    Ich verpasste meinem Bruder einen Ellbogenstoß in seine Rippen.
    »Ich meine, das mache ich gern, Frau Schulte-Stratmann. – Demnächst irgendwann.«
     
    Kaum hatten wir die Siedlung, in der das Häuschen der Schulte-Stratmanns steht, verlassen, rieb Kalle sich seine Hände.
    »Na, das hat doch wunderbar geklappt! Ich bin sehr zufrieden!«
    »Was sagst du da?«, rief Radieschen. »Frau Schulte-Stratmann hat uns bei sich zu Hause erwischt, wie wir mit ihrem Mann über unseren Fall gesprochen haben, sie ist sauer auf uns und das nennst du wunderbar geklappt ?«
    »Erstens weißt du doch gar nicht, ob sie sauer ist, und zweitens weiß sie ja nicht, worüber wir gesprochen haben. Zum Glück mussten wir nicht lügen. Das hat ihr Mann für uns erledigt.«
    »Stimmt«, gab ich ihm recht. »Und damit ist mal wieder bewiesen, dass Erwachsene viel besser lügen können als Kinder.«
    »Hauptsache, er fragt seinen Onkel auch nach diesem Blue-eye Johnny und dem Typen vom Markt«, sagte Kalle.
    »Das klappt aber nur, wenn Frau Schulte-Stratmann ihrem Mann die Ausrede geglaubt hat«, erwiderte Friedhelm.
    »Und das werden wir spätestens morgen früh wissen«, ergänzte ich. »Dann haben wir nämlich Sport bei ihr.«
     
    Auch, wenn ich meinen Freunden und Radieschen gegenüber ziemlich cool getan hatte, war mir doch recht mulmig zumute, als ich mich am nächsten Morgen zum Sport umzog. Ich hatte nämlich nicht unbedingt den Eindruck gehabt, dass Frau Schulte-Stratmann die Ausrede ihres Mannes geglaubt hatte. Möglicherweise hatte sie ihn ja, als wir weg waren, intensiver befragt, wie Kalle es ausdrücken würde. Und möglicherweise hatte er ihr dann die Wahrheit gesagt. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, so wie ich unsere Lehrerin kannte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie sie ihre Wut an uns ausließ und uns möglicherweise vor der ganzen Klasse blamierte.
    Als ich aus dem Umkleideraum kam, waren die Jungs schon damit beschäftigt, Turnmatten durch die Sporthalle zu schleifen. Ein Blick auf Radieschens blasses Gesicht verriet mir, dass er wohl mit ähnlichen Gedanken beschäftigt war wie ich. Mich wunderte

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