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4 Meister-Psychos

4 Meister-Psychos

Titel: 4 Meister-Psychos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Gruhl
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Bester. Es wird nicht lange dauern.«
    »Polizei?« sagte ich. »Ach
nein! Wir sind hier ganz allein. Niemand hört unser Gespräch.«
    Er grinste teuflisch.
    »Wie soll die Polizei
herausfinden, wer wen ermorden wollte? Sie sind der Leiter des Labors. Sie
wissen über Strontium Bescheid. Sie hatten Grund, Vera umzubringen. Sie werden
hereinfallen, nicht ich.«
    Peters lachte laut heraus.
    »Mein Gott, mein Gott! Ich und
Vera umbringen! nenn ich jedes Mädchen umgebracht hätte, das... So ein Narr!
Ich kenne Sie ganz genau, Herr Butterweis! Ich weiß, was in Leuten wie Ihnen
vorgeht! Eher wird das Pielzeug kaputtgemacht, ehe ein anderer es bekommt! Sie
haben Vera ermordet, weil sie von Ihnen fortging und zu mir kam! Und heute
sollte ich an der Reihe sein!«
    »Der schlaue Peters«, sagte
ich. »Die Spitzenintelligenz. Der Erzpsychologe. Ich wollte Vera ermorden? Das
Liebste, was ich auf dieser Welt hatte? So können nur Sie reden, der niemals
jemanden geliebt hat. Nein, Peters. Ich wollte immer nur Ihnen an Ihre dreckige
Gurgel. Haben Sie den Kaffee vergessen, in den ich meine Zigarette fallen ließ?
Wenn der Idiot von Jordan nicht mit seinem Zähler gekommen wäre, lägen Sie
schon an Veras Stelle in einem soliden Pfostensarg. Zu meiner größten Freude,
das können Sie mir glauben.«
    Sein Grinsen blieb. »Fein,
fein! Erzählen Sie weiter!«
    »Aber gern. Dann kam das Fest
bei Vera und das drehbare Tablett. Vera nahm das Glas, das für sie bestimmt
war. Der Teufel paßt eben auf seine Verwandten auf.«
    Unsere Augen bohrten sich
ineinander. Haß sprühte aus ihnen.
    »Ich habe Vera für Sie aus dem
Weg geräumt. Damit Sie weiter herumhuren können, Sie Dreckskerl! Eine Frau ist
für Sie ein Abladeplatz für Ihre Spermien, weiter nichts! Vorhin haben Sie mir
eine rührende Geschichte erzählt, von Liebe und Freude, auf das Kind und
heiraten. Ich weiß von Vera, daß Sie ihr zur Abtreibung geraten haben. Sie
machten ein saures Gesicht, als das Kind unterwegs war, und waren die helle
Freude, als die Fehlgeburt kam. Sie haben nicht im Traum daran gedacht, Vera zu
heiraten. Sie lügen, wenn Sie den Mund aufmachen, und das vorhin war die Krone
Ihrer Leistungen.«
    Peters beugte sich weit vor.
Nicht mehr lange, und ich hatte ihn, wo ich ihn haben wollte.
    »Ich wollte nur Sie töten.
Niemand anders als Sie. Je eher solche Leute wie Sie aus der Welt verschwinden,
um so besser ist es. Sie sind herzlos, treulos, verantwortungslos. Sie lieben
Ihren eigenen Wanst, Sie geschniegelter Lackaffe, und sonst nichts. Dem Chef
kriechen Sie in den Hintern, und auf Ihren Untergebenen trampeln Sie herum.
Ihre Wissenschaft ist einen Dreck wert. Ihre Faulheit pfeifen die Spatzen von
den Dächern. Nach außen spielen Sie den guten Onkel Doktor, und innerlich
bedauern Sie, daß Sie für die Versuche keine Menschen nehmen können, statt der
Ratten.«
    Seine Hände ballten sich zu
Fäusten.
    »Der geniale Peters«, höhnte
ich, »der verhinderte Nobelpreisträger! Der neue Einstein! Bißchen Unordnung
und bißchen Unpünktlichkeit. Der Rest kommt dann schon. Wohl unserem Stand, daß
er noch solche Mitglieder hat. Hippokrates würde seine helle Freude haben.«
    Ich glühte und stand auf.
Zwanzig Zentimeter waren unsere Augen voneinander entfernt.
    »So, mein Herr und Lehrer! Nun
holen Sie die Polizei. Das war unsere letzte Unterredung. Deswegen möchte ich
Ihnen gern noch beibringen, was ich von Ihnen halte.«
    Ich spuckte ihm mitten ins
Gesicht.
    Er holte aus. Ich sah seine
Faust kommen, aber ich wich nicht zurück. Der Schlag traf mich auf die
Oberlippe und warf mich in meinen Stuhl. Salziges Blut strömte in meinen Mund.
    Peters schnellte um den Tisch
herum und stürzte sich auf mich. Sein Gesicht war unkenntlich vor Wut.
    Er riß mich an den Aufschlägen
meiner Jacke hoch. Ich schlug blindlings nach seinem Gesicht.
    Ein zweiter Schlag traf mich
seitlich am Backenknochen. Sein Ring riß mir die Haut auf.
    Gut, dachte ich. Gut. Noch
mehr. Bloß nicht ohnmächtig werden. Peters war viel stärker als ich. Es war nur
eine Zeitfrage, bis er mich am Boden hatte.
    Ich riß meine Brille herunter
und ließ sie fallen. Keine Sekunde zu spät. Der nächste Schlag traf mein linkes
Auge. Sekundenlang war ich blind. Ich stolperte zurück, trat auf meine Brille
und hörte das Glas knirschen.
    Dann tauchte Peters’ Gesicht
vor mir auf. Ich schlug wild zu und traf ihn irgendwo.
    Plötzlich hatte er mich am
Hals. Seine Hände krallten sich um meine Kehle.

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