Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
40 Stunden

40 Stunden

Titel: 40 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lange
Vom Netzwerk:
berauschendes Gefühl gewesen, die Nacht durchgemacht zu haben.
    Die Wirkung der Cocktails, die Jenny getrunken hatte, ließ nun langsam nach, aber noch immer fühlte sie sich leicht und wunderbar, und sie wusste, dass das an Dennis’ Gegenwart lag. Sie hätte im Leben keinen Tropfen Alkohol mehr gebraucht, wenn er nur bei ihr bleiben würde.
    Jetzt am frühen Morgen wurde es merklich kühler, und Jenny war froh darüber. Sie kuschelte sich an Dennis und tat, als fröstele sie.
    » Frierst du?« Er blickte ihr in die Augen.
    » Ein bisschen«, log sie. In Wahrheit war ihr bei diesem Blick eher heiß als kalt.
    Er nahm seine Jacke, legte sie ihr um die Schultern, dann zog er sie enger an sich. Genau das hatte sie beabsichtigt. Sie unterdrückte ein zufriedenes Grinsen.
    » Wohin gehen wir jetzt?«, fragte sie.
    Er antwortete nicht, sondern steuerte auf einen der vielen Parks zu, die es hier in der Stadt gab. Vor einer Bank, die von einer Reihe hoher Büsche geschützt wurde, hielt er an.
    » Setzen wir uns einfach«, schlug er vor. Täuschte sie sich, oder klang seine Stimme plötzlich rauer?
    Ihr Herz schlug einen Salto.
    Sie setzten sich, und Jenny ließ sich wieder an Dennis’ Brust ziehen. Er roch nach einem ziemlich teuren Aftershave, das hatte sie schon früher am Abend bemerkt, aber jetzt machte sie dieser Geruch regelrecht schwindelig.
    » Hm!« Genießerisch sog sie seinen Duft ein und schloss die Augen. » Du riechst so gut!«
    Er lachte leise. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie.
    Sie glaubte sich im siebten Himmel.
    Etwas Hartes bohrte sich schmerzhaft in Jennys Oberschenkel. Für einen süßen, atemlosen Moment glaubte sie, dass es Dennis’ Erektion war, doch dann erkannte sie, dass eines der beiden Knicklichter, die sie vorhin im Club von ihrem Hals abgemacht und in die Tasche ihrer Jeans gesteckt hatte, zwischen sie geraten war. Mit einem verlegenen Kichern rückte sie ein Stück ab.
    » Was hast du?« Stirnrunzelnd musterte Dennis sie.
    » Nichts. Nur das hier!« Sie nestelte die beiden Lichter aus der Tasche. Das eine war tatsächlich viel schwerer als das andere, dachte sie beiläufig und spürte ein leichtes Unbehagen bei dieser Entdeckung. Aber eigentlich war das jetzt wirklich komplett unwichtig! Sie hielt Dennis die Lichter unter die Nase.
    » Die haben mich gepiekt.« Sie kicherte, und Übermut sprudelte wie Sekt durch ihre Adern. » Und ich dachte schon, du freust dich so, mich zu sehen!«, zitierte sie einen Spruch, den sie aus irgendeiner blöden Fernsehserie hatte.
    Verblüfft wegen dieser anzüglichen Worte sah Dennis sie an. Dann lachte er auf. » Tue ich vielleicht auch«, neckte er. Er nahm Jenny die Knicklichter ab. Mit einem davon fuhr er ihr am Unterkiefer entlang, dann den Hals hinunter und in den Ausschnitt ihrer Bluse.
    Sie schauderte. Alles an ihr fühlte sich auf einmal wachsweich an, und als Dennis die Knicklichter beiseitelegte und endlich begann, sich unter ihre Klamotten zu tasten, schloss sie die Augen und genoss den Moment.

26. Kapitel
    Das Telefonat mit dem Anrufer hatte in Faris Reserven mobilisiert. Plötzlich war er wieder im Spiel, und der Wunsch, dem Mistkerl endlich das Handwerk zu legen, flammte mit neuer Intensität in ihm auf. Ein Kribbeln rann durch seine Adern, wie er es seit Stunden nicht mehr erlebt hatte, und er wusste, dass das Adrenalin zurück war.
    » Ich muss los«, sagte er zu Ira.
    Sie saß noch immer am Küchentisch. Die Fingerspitzen ihrer linken Hand ruhten auf dem Rand ihres Kaffeebechers, und ihr Blick wanderte forschend in Faris’ Gesicht umher.
    » Ja«, meinte sie schließlich. » Ich glaube, jetzt kommst du klar.«
    Er lauschte in sich hinein. Möglich, dass es das letzte Aufbäumen vor dem endgültigen Zusammenbruch war, das ihm Kraft gab, aber er war fest entschlossen, es zu nutzen, um diese Sache endlich zu beenden. Er würde den Bombenleger fassen, und wenn es das Letzte war, was er tat!
    Ira schien etwas in seinen Augen zu entdecken, das ihr nicht gefiel, denn sie schauderte. Rasch senkte sie den Blick auf ihre Hand. » Geh!«, bat sie. » Ich finde den Weg allein raus.«
    Er zögerte, hatte das Gefühl, dass er wegen der vergangenen Nacht irgendetwas sagen musste. Doch er hatte keine Ahnung, was. Die Befangenheit, die er beim Gedanken an Iras nackte Haut unter seinen Händen spürte, machte ihn schwindelig.
    » Danke«, murmelte er.
    Sie lächelte. Es sah traurig aus. » Gern geschehen.«
    Er fuhr mit seinem eigenen

Weitere Kostenlose Bücher