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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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erfahren. Setze dich zu uns. Dieser Monsieur, der ein Marchese d'Acrozza ist, wird dafür sorgen, daß wir nicht dürsten.“
    „Ja“, meinte Alfonzo mit einem verbindlichen Lächeln. „Sie erlauben, daß ich dies tue.“
    Gerard nickte stumm. Er konnte noch nicht klug werden. Dieser Marchese tat allerdings nicht so, als ob er wisse, wer ihn beraubt habe.
    „Haben Sie Wein?“ fragte Alfonzo den Wirt.
    „Nein“, sagte dieser. „Bei mir trinkt man Absinth oder ein Glas Bier aus dem Elsaß. Aber wenn dem Herrn Marchese der Wein lieber ist, so werde ich welchen besorgen!“
    Der Wirt hatte allerdings Wein im Keller, verleugnete es aber, um ihn teurer anzubringen.
    „Wird dies nicht zu schwierig sein?“ fragte Alfonzo.
    „Nein. Wir haben eine Weinstube in der Nähe, die wohl noch offen ist. Welche Sorte wünschen Sie, mein Herr?“
    „Was gibt es?“
    „Am liebsten trinkt man dort einen roten Roussillon.“
    „Nun gut, so lassen Sie ein Dutzend holen. Was wir nicht trinken, wird trotzdem nicht verderben. Hier sind fünfzig Franken.“
    Alfonzo zog die Börse und entnahm ihr die angegebene Summe.
    Gerard Mason erstaunte. Woher hatte dieser Mann das Geld? Hatte er zwei Börsen eingesteckt gehabt? Der Wirt gab das Geld seinem Türsteher, der dabei einen heimlichen Wink bekam, was er zu tun habe. Der Mensch begab sich nun in den eigenen Keller und setzte in einen Korb zwölf Flaschen eines Rotweines, den Etienne Lecouvert gewöhnlich für achtzig Centimes verkaufte.
    Unterdessen hatten sich die Gäste an einen der Tische gesetzt, und auch der Wirt nahm bei ihnen Platz.
    „Also du suchtest mich?“ fragte Gerard die Geliebte, den es drängte, so bald wie möglich Klarheit zu erhalten.
    „Ja“, erwiderte sie. „Dieser Grundbesitzer möchte mit dir über ein Geschäft sprechen. Willst du dir hundert Franken verdienen, Schatz?“
    Gerard zeigte lachend seine weißen Zähne.
    „Oh, tausend, wenn es sein kann“, sagte er.
    „Einstweilen nur hundert. Dieser Herr wird sie dir zahlen. Übrigens gibt er mir bereits fünfzig Franken dafür, daß ich ihn zu dir gebracht habe.“
    Mignon blickte Alfonzo dabei schalkhaft, aber erwartungsvoll an, so daß dieser schnell in die Tasche griff.
    „Ah, Mademoiselle, ich hatte das fast vergessen“, sagte er. „Hier, nehmen Sie.“
    Er legte ihr die Summe auf den Tisch.
    „Ich danke Ihnen“, entgegnete sie. „Ein prompter Zahler wird auch gut bedient. Sie werden sich auf Gerard l'Allemand verlassen können.“
    „Das sage ich selbst auch“, meinte der Schmied. „Aber darf ich erfahren, um was es sich handelt? Es naht bald die Stunde, in der die Stammgäste kommen, und dann sind wir nicht mehr ungestört.“
    „Die Sache ist nämlich die, daß dieser Herr garottiert worden ist“, sagte Mignon. „Vor vielleicht einer Stunde geschah es in der Ruhe de la Poterie.“
    „Das ist ja dort, wo du wohnst, Mignon!“
    „Allerdings. Es ist sogar gerade vor unserer Tür geschehen.“
    „Nicht möglich!“
    Gerard spielte den Erstaunten sehr gut. Der Wirt zog die Brauen zusammen und warf ihm einen unbemerkten Blick zu, der gar nicht sprechender sein konnte.
    „Nicht möglich, sondern sogar wirklich“, fuhr Mignon fort. „Er lag ohne Leben vor der Tür, und wir haben ihn nach meinem Zimmer geschafft.“
    „Welche Barmherzigkeit!“ meinte der Wirt ironisch.
    „Und man hat ihn unbarmherzig bestohlen.“
    „Das muß man anzeigen!“
    Da wandte sich Gerard an Alfonzo:
    „Aber, mein Herr, wie kam es, daß man Sie überfiel?“
    „Es war kein Mensch auf der Straße“, antwortete der Gefragte, „und ich bin hier fremd. Ich hatte keine Ahnung, daß mir Gefahr drohen könnte.“
    „Des Nachts muß jeder vorsichtig sein, das müssen Sie sich merken. Sie wurden plötzlich überfallen?“
    „Nein. Es kam ein Passant hinter mir her, ich hörte ihn kommen, also eigentlich plötzlich ist es nicht geschehen.“
    „So waren Sie sehr unvorsichtig. Des Nachts blickt man sich um, wenn man von jemandem verfolgt wird. Was geschah weiter?“
    „Ich ging zur Seite, um ihn vorüberzulassen, aber er faßte mich bei der Gurgel und drückte sie so zusammen, daß ich den Atem und die Besinnung verlor.“
    „Alle Teufel!“ sagte der Wirt. „Das ist ein kräftiger, resoluter Kerl gewesen.“
    „Ja, Kraft hatte er“, nickte Alfonzo und schloß dann seinen Bericht. „Als ich erwachte, befand ich mich in dem Zimmer dieser Demoiselle und bemerkte, daß ich beraubt worden bin.“
    „Was hat

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