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44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens

Titel: 44 - Waldröschen 03 - Der Fürst des Felsens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Gefallen tun. Sie wollen ihn kennenlernen?“
    „Ja; es ist dies durchaus notwendig.“
    „Gut. Ich verkehre in Kreisen, in denen auch er zuweilen anwesend ist. Übrigens bin ich überzeugt, daß er ein Schurke ist. Er wollte mich kürzlich – ah, da fällt mir ja gleich ein – Sie suchten den Aufenthalt des Pedro Arbellez?“
    „Ja; ich sagte dies bereits vorhin.“
    „Nun, da kann ich Ihnen Auskunft geben. Er ist jetzt der Besitzer der Hacienda del Erina im Norden des Landes. Cortejo wollte mich betrügen. Ich sollte diese Hacienda von ihm kaufen, obgleich sie Eigentum dieses Arbellez ist.“
    „So bin ich vielleicht gezwungen, diese Hacienda aufzusuchen.“
    „Aber Herr Sternau, warum geben gerade Sie sich so große Mühe in der Sache?“
    „Ich bitte, daran zu denken, daß Contezza Rosa de Rodriganda jetzt meine Gattin ist. Mariano ist ihr Bruder, folglich mein Schwager!“
    „Weiß er das?“
    „Nein. Ich habe es vorgezogen, ihm dies noch zu verschweigen. Auch Miß Amy und meinen Begleiter Helmers bat ich, nicht davon zu sprechen. Er soll es erst erfahren, sobald wir vor sicheren Tatsachen stehen. Auf welche Weise kann man wohl ohne Auffälligkeit erfahren, wo das Erbbegräbnis der Rodriganda sich befindet?“
    „Danach will ich mich erkundigen, mein Lieber. Eine Frage meinerseits wird kein Befremden erregen.“
    „Ich danke Ihnen, Mylord, und bitte, möglichst schnell dabei zu verfahren, denn –“
    Sternau wurde unterbrochen, denn die Tür öffnete sich, und Mariano trat herein. Als er einen Fremden erblickte, wollte er wieder zurücktreten, aber Sternau erhob sich schnell und winkte ihm, herbeizukommen.
    „Treten Sie näher, mein Freund“, sagte er. „Sie stören uns nicht.“
    Er wandte sich darauf zu dem Lord und erklärte ihm:
    „Dieser Herr ist mein Freund Mariano.“ Und sich zu dem letzteren wendend, sagte er: „Und hier sehen Sie Lord Lindsay, den Vater der Dame, die zu begleiten wir die Ehre und das Vergnügen hatten.“
    Als Mariano den Namen des Vaters seiner Geliebten hörte, errötete er, aber er kämpfte die in ihm aufsteigende Verlegenheit schnell nieder und verbeugte sich mit edlem Anstand vor dem Lord.
    „Soeben haben wir von Ihnen gesprochen“, sagte dieser aufrichtig. „Ich wünschte Sie infolgedessen zu sehen, und Ihr Erscheinen erspart es mir, mich bei Ihnen melden zu lassen. Sie sind während der Rückreise meiner Tochter ein treuer Beschützer gewesen. Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank entgegen.“ Er reichte dem jungen Mann die Hand. Dieser ergriff sie und erwiderte:
    „O, Mylord, mein Schutz hätte Miß Amy wohl von keiner Gefahr befreien können. Ich bin Patient, und als solcher war es mir unmöglich, der tapfere Ritter einer Dame zu sein.“
    Sein müdes Auge hatte sich belebt, und über seine bleichen Züge flog eine leichte Röte. Man sah es ihm an, welch ein schöner Mann er in den Tagen seiner Kraft und Gesundheit gewesen sein mußte. Hatten die Auseinandersetzungen Sternaus dazu beigetragen, die Bedenken des Lords abzuschwächen, so war es jetzt das leidende Aussehen Marianos, welches das Mitgefühl des Engländers erweckte. Er behielt die abgemagerte Hand des Armen in der seinigen und sagte mild und freundlich:
    „Sie bedürfen sehr dringend der Pflege und Erholung. Werden Sie diese hier im Hotel bei fremden Leuten finden?“
    „Ich hoffe es, Mylord.“
    „Ja, Sie hoffen es, aber diese Hoffnung wird eine vergebliche sein. Ein mexikanisches Gasthaus ist kein Aufenthalt für einen Kranken. Ich bitte Sie daher, mit meiner Wohnung vorlieb zu nehmen.“
    Mariano blickte schnell auf. Es leuchtete ein Blitz des Glückes aus seinen Augen.
    „Mylord“, erwiderte er, „ich bin ein armer, ausgestoßener Mann; ich darf es nicht wagen, von Ihrer Güte Gebrauch zu machen.“
    „Tun Sie das immerhin, mein Freund. Herr Sternau hat mir von Ihrem Schicksal einiges mitgeteilt, und das veranlaßt mich gerade erst recht, Ihnen zu beweisen, daß Sie zwar arm, aber doch nicht ausgestoßen sind. Wollen Sie?“
    Mariano blickte überlegend nach Sternau hin. Dann sagte er:
    „Ich möchte mich nicht gern von meinem Freund trennen, Mylord.“
    Der Engländer antwortete mit einem Lächeln:
    „Was das betrifft, so versteht es sich ja von selbst, daß Herr Sternau mit Ihnen kommt. Auch Herr Helmers, der bei Ihnen ist, wird sich vielleicht bereit finden lassen, das Hotel mit meiner Wohnung zu vertauschen. Nicht?“
    Diese Frage war an Sternau gerichtet. Dieser trat erfreut

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