5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
bei ihr bleiben zu können. Der nächste Kuss sollte eine Verheißung für die folgende Nacht sein.
8. KAPITEL
Erwartungsvoll ließ Bella sich in den Kinositz sinken. Sie wusste, eigentlich sollte sie alle Eindrücke aufsaugen, jedes Detail dieses ganz besonderen Abends in ihrem Gedächtnis abspeichern. Aber sie konnte nur an Sam denken, der neben ihr saß. Sein liebevolles Geschenk hatte sie in ihrer Handtasche verstaut.
Noch immer spürte sie seinen Kuss auf ihren Lippen.
Eigentlich waren Sam und sie beide der Überzeugung, dass gutes Aussehen unwichtig war. Dennoch ließ seine attraktive, hochgewachsene Erscheinung sie nicht kalt. Zu ihrem Erstaunen hatte er bei den Reportern eine Engelsgeduld bewiesen, obwohl sie genau wusste, wie die Aufmerksamkeit der Medien an seinen Nerven zerrte. Aber für sie hatte er durchgehalten.
Doch die größte Überraschung war für sie ihre Reaktion auf eine ganz andere Person gewesen: Ridley. Vorher hatte sie eine solche Angst vor dem Wiedersehen mit ihm gehabt, hatte befürchtet, die alten Wunden würden wieder aufbrechen. Aber dann – nichts. Neben Sam wirkte er ganz klein und unscheinbar. Sam strahlte eine Präsenz und Würde aus, die Ridley nie im Leben erreichen konnte.
Langsam beugte sie sich zu Sam hinüber und flüsterte ihm ins Ohr: „Danke für das wunderschöne Geschenk.“
„Gern geschehen.“ Der Duft seines dezenten Aftershaves ließ ihr Herz schneller schlagen. „Nochmals: frohe Weihnachten.“
„Ich habe auch etwas für dich.“ Am Tag ihres Shoppingtrips nach Paris hatte sie ihm eine kleine antike Messingglocke gekauft, die ihn an sie erinnern sollte.
„Ob es das ist, was ich mir wirklich am sehnlichsten wünsche?“, fragte er. Was er meinte, konnte sie an seinem sündigen Blick ablesen.
Die Zweideutigkeit seiner Worte ließ ihr Herz schneller schlagen. Oh, wie sie ihn begehrte! „Ich glaube, was du meinst, würde nicht unter einen Weihnachtsbaum passen.“
„Kommt drauf an. Ich bin ganz schön gelenkig.“
Sie lachte, und einige Leute blickten sich nach ihnen um. Mit gedämpfter Stimme redete sie weiter: „Warum hast du nach dem Talkshow-Interview nicht auf mich gewartet?“
Das hatte sie ihn schon die ganze Zeit fragen wollen, seit die Limousine sie abgeholt hatte. Aber Dana und Max waren dabei gewesen, deshalb hatte sie das Thema, das ja David betraf, nicht ansprechen wollen.
„Ich bin einem alten Geschäftspartner begegnet, mit dem ich einiges zu bequatschen hatte. Deshalb mussten wir weg.“ Zärtlich strich er ihr eine widerspenstige Locke aus der Stirn. „Du siehst heute Abend übrigens umwerfend aus.“
„Lenk nicht ab.“ Sie wusste nur zu gut, wie er sie mit einer einzigen flüchtigen Berührung aus dem Konzept bringen konnte – so sehr, dass sie nicht mehr in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich weiß, dass du zufällig David begegnet ist. Warum bist du mit ihm weggegangen?“
Sanft streichelte er ihr den Nacken. „Ich weiß schon, das empfindest du wieder als eigenmächtig. Aber reiß mir nicht wieder den Kopf ab wie letztens, als ich die Sache mit Charlotte durchgezogen habe. Das würde hier in der Öffentlichkeit keinen guten Eindruck machen. Und schließlich sind wir gekommen, um der Presse unsere neue Beziehung zu verkaufen.“
Ihr war bewusst, dass er das nur für sie getan hatte – um sie zu schonen und zu beschützen. „Keine Sorge, ich wollte mich dafür bei dir bedanken. Momentan habe ich nämlich wenig Lust darauf, mit ihm zu reden.“ Momentan? Wahrscheinlich nie, verbesserte sie sich insgeheim.
„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Das habe ich gern getan.“
Sein zärtlicher Blick verzauberte sie. Er sah sie an, als ob nichts anderes auf der Welt existierte – nur sie beide. Voller Erregung dachte sie an die Liebesnacht in Frankreich zurück. Die Versuchung, sämtliche Vorsicht zu vergessen und eine Affäre mit ihm zu beginnen, war schier übermächtig.
Warum eigentlich nicht? Neutral betrachtet sprach doch nichts dagegen, sich zu nehmen, was sie so sehr begehrte.
Die Lichter wurden gedimmt und lenkten ihre Aufmerksamkeit auf die Leinwand. Zwar hatte Bella den Rohschnitt gesehen und kannte obendrein natürlich sowieso jede Szene, in der sie selber mitspielte. Trotzdem hatte es etwas Magisches, etwas Einzigartiges, einer Filmpremiere beizuwohnen. Vor allem da sie die Hauptdarstellerin war.
Sam ergriff ihre Hand. Und als sie ihre Finger mit seinen verschränkte, erschauerte sie
Weitere Kostenlose Bücher