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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition)
Autoren: Adriana Popescu
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irgendwie passend für den Augenblick. Ich kaufe Enten, sie Süßigkeiten. Übertreibe ich hier vielleicht? Ich will ihr nicht das Gefühl geben, sie wäre kleiner als ich. Oder als wäre ich so ein fantastischer Typ, der sich alles leisten kann, um sie zu beeindrucken. Das kann ich nämlich nicht. Es ist eine klare Ausnahme. Ich habe mir einen Vorschuss für mein aktuelles Projekt auszahlen lassen mit dem Versprechen, ich würde das Projekt dafür zwei Wochen früher präsentieren. Wie ich das schaffen soll, weiß ich selbst nicht. Aber wenn ich Maya anschaue, wie ihre großen Augen mich ansehen, fast ein bisschen bewundernd, dann weiß ich: es ist all die Mühe wert.
    „Das musst du nicht machen. Eine Pizza ist auch okay.“
    Das habe ich doch alles schon mal erklärt, oder nicht? Ich will das alles. Ich will, dass es teuer ist! Ich will es nun mal so.
    „Maya, trinkst du Wein?“
    „Nur roten.“
    Sie ist verwirrt, aber ich bleibe hartnäckig, ziehe sie mit mir weiter zu den Weinregalen. Hier stehen so viele Flaschen, einige haben einen Namen auf dem Etikett, den ich noch nie gehört habe und bestimmt auch falsch ausspreche. Aber ich verlasse mich auf mein Glück.
    „Cola tut es auch.“
    Wieder ein Versuch, mich günstig zu halten. Ich ignoriere ihren Einwand erneut und greife nach einem Rotwein im mittleren Preisbereich. Der sollte es tun, ein goldenes Etikett, es sieht zumindest schick aus.
    „Wir haben einen Gewinner.“
    Wieso ich plötzlich diesen Adrenalinschub in mir spüre und so tue, als könnte ich Bäume ausreißen und fliegen – ich weiß es einfach nicht. Aber bestimmt sind meine Wangen ganz rot vor Aufregung. Maya nimmt mein Gesicht in ihre Hände. Mein Gehirn setzt aus.
    „Jonas. Wirklich. Ich würde auch nur eine Pizza mit dir essen. Du musst das nicht machen.“
    Mir fallen ganz viele kluge Sprüche ein, die mich wie einen coolen Typen erscheinen lassen. Meine Lippen öffnen sich, aber ich kriege kein Wort raus. All die klugen Worte in meinem Kopf, die langsam die Kehle hockriechen und es sich auf meiner Zunge gemütlich machen, wollen nicht über meine Lippen. So stehe ich da, leicht geöffnete Lippen, starrer Blick.
    Es liegt an ihr. Ihre Berührung lähmt mich.
    „Du bist süß, weißt du das?“
    Wieder will ich etwas sagen, komme aber nicht dazu. Es sind ihre Hände, ihr Lächeln, die mich nicht klar denken lassen. Mein Kopf bewegt sich irgendwie, es ist eine Mischung aus Kopfschütteln, Nicken und Schulterzucken. Dann dreht sie sich wieder weg, nimmt eine andere Flasche in die Hand und zeigt sie mir.
    „Ich glaube ich mag diesen hier. Okay?“
    Er ist billiger als meine Wahl, aber vielleicht übertreibe ich wirklich etwas. Ich gebe nach. Auch dieser Wein ist okay.
    Sie geht langsam vor mir her, sieht sich suchend in den Regalen um, fischt hier und da etwas Knabbergebäck heraus, wartet mein Einverständnis ab und legt die Packung dann in den Korb.
    Ich folge ihr wie ein Hund an der Leine. Warum, weiß ich selbst nicht so genau, aber ich fühle mich von ihr so angezogen, ich kann nicht anders. Sie ist wie eine dieser verrückten Drogen, die dich total nach oben katapultieren und an deren Nachwirkungen du nicht einmal denken willst, weil alleine das schon unbeschreibliche Schmerzen bedeutet.
    Wir bleiben vor einem Regal stehen, sie schnappt sich eine Packung Pflaster.
    „Ich habe mir vorhin wehgetan. Ich bin total ungeschickt. Ich zahle das selbst, keine Sorge.“
    Als ob ich ihre Pflaster nicht auch zahlen würde. Mein Blick geht über die anderen Angebote in diesem Gang. Ich stelle überrascht fest, ich habe Kondome mit Erdbeergeschmack direkt auf Augenhöhe.
    Maya lacht laut los, mir ist es extrem unangenehm. Ich habe sie nicht zu diesen Regalen geführt, ich bin ihr gefolgt. Jetzt stehen wir hier, die Kondome wie eine Leuchtreklame über meinem Kopf.
    Maya bemerkt, dass ich diesmal nicht lache.
    „Willst du welche kaufen?“
    Eine große Dürre macht sich in meinem Hals breit. Ich versuche, meine Lippen zu befeuchten, meine Sprache (die ich seit der Weinabteilung verloren habe) wiederzufinden.
    „Jonas, ich werde nicht mit dir schlafen.“
    Sie spricht leise und langsam, aber ich merke sehr wohl, sie ist aufgeregt. Leider nicht in einer positiven Weise. Ihre Augen sehen jetzt dunkler aus, sie ist wütend.
    „Das ist mein voller Ernst. Ich werde nicht mit dir schlafen, schlag dir das aus dem Kopf.“
    Nicken, Fuchs, du musst nicken. Ich habe doch gar nicht angenommen, sie
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