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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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ausgepackt werden. Ich versuche nicht zu viel zu lächeln, wenn er mit mir spricht, was bei seiner Art der Aussprache nicht ganz einfach ist. Er erinnert mich an eine Mischung aus den Fußballern Raul und Ballack; wie kann das gut gehen?
    Fabian und Maya verschwinden sofort in einem der Zimmer, und ich höre nur noch Lachen und Gekichere. Elke nimmt sich meiner an, während Alejandro sich verabschiedet. Er wohnt nicht hier, hilft nur, wenn er gebraucht wird.
    In der Küche schiebt mich Elke auf einen Stuhl; sie besteht darauf mich zu duzen, und schöpft eine Art Eintopf auf meinen Teller.
    „Du musst am Verhungern sein.“
    „Ziemlich.“
    Eine Dose Cola folgt dem Teller, dann setzt sie sich zu mir und lächelt. Sie ist ohne Zweifel Mayas Mutter, die beiden haben zu viel gemeinsam, um das abzustreiten. Ihre Locken sind nicht ganz so ungezähmt wie Mayas', und das Leben hat deutliche Spuren in Form von Falten in ihrem Gesicht hinterlassen – aber ja! sie sieht wirklich aus wie ihre Tochter.
    „Fabian hat sich die ganze Zeit auf Maya gefreut, die beiden haben sich viel zu lange nicht mehr gesehen.“
    Sie nickt in Richtung Flur, als wolle sie Mayas Abwesenheit erklären, aber das ist für mich okay. Maya hat sich das verdient und ich kann sowieso nur noch ans Essen denken. Ich schiebe Löffel um Löffel in den Mund und spüre, wie die Müdigkeit meine Beine hochkriecht. Bald werde ich mich ihr ergeben müssen, will aber nicht hier auf dem Stuhl einschlafen. Ich trinke hastig etwas Cola und versuche so gut es geht, einen ansehnlichen Eindruck zu hinterlassen.
    „Und du hast Maya also in der Galerie kennengelernt?“
    Fast verschlucke ich mich. Ich habe keine Ahnung, was Maya ihrer Mutter erzählt hat und was ich nun sagen soll, um ihre kleine Lüge nicht auffliegen zu lassen. Meine Antwort ist eine Mischung aus Nicken und Schulterzucken, dabei achte ich darauf, den Mund wieder schnell zu füllen. Mit vollem Mund spricht man schließlich nicht.
    „Sie sagte, ihr hättet euch bei der Arbeit kennengelernt.“
    „Das stimmt.“
    Da muss ich nicht mal lügen, nur trifft es „Galerie“ nicht so genau, aber ich spiele mit.
    „Das ist schön. Was machst du beruflich?“
    „Ich bin Webdesigner.“
    Fehler! Ich war Webdesigner, denn nachdem ich auch dieses Projekt nicht in dem vorgegebenen Zeitrahmen fertiggestellt habe, bin ich diesen Job wohl auch los.
    „Schön. Zwei kreative Köpfe.“
    Sie scheint mich zu mögen, was mich wundert. Mütter meiner Partnerinnen mögen mich üblicherweise nicht. Das ist ein Gesetz, so wie: „Engländer können keine Elfmeter schießen“. Manche Dinge sind ungeschriebene Gesetze. Sie haben sich einfach im Leben zu oft bewiesen.
    „Du schläfst im Zimmer bei Maya, das Bett dürfte groß genug sein. Ich schlafe dann bei Fabian.“
    „Ich kann auch auf der Couch schlafen, das ist kein Problem.“
    Wieso ich das sage, weiß ich selbst nicht. Will ich einen guten Eindruck hinterlassen?
    „Leider ist das ein Problem. Wir haben keine Couch. Unser Budget ist etwas ... eingeengt.“
    So wie sie es sagt, lässt sie keinen Zweifel daran, dass es ihr peinlich ist. Das muss es nicht, denn ich kenne ja die Situation.
    Mayas Lachen tönt aus dem Nebenzimmer zu uns, dann wird die Tür aufgeschoben und Fabian steht in der Küche. Er sieht zu mir, sieht zu Elke, wieder zu mir, dann auf meinen Teller.
    „Ich will auch!“
    „Oh Schatz, wir haben nichts mehr. Ich habe für die beiden was aufgehoben. Maya muss etwas essen.“
    „Er kann meine Portion haben, ich bin satt. Wirklich.“
    Ich bin nicht satt, aber ich fühle mich in dieser Situation unwohl. Es stehen drei Stühle um den Tisch. Es gibt nicht genug Betten. Es ist wie eine taubstumme Version von: „Du gehörst hier nicht her“. Niemand spricht es aus, aber es ist überdeutlich im ganzen Raum zu sehen.
    Fabian nimmt mein Angebot an, als ich den Platz räume und er sich über meinen Teller hermacht. Zuerst wird allerdings nach dem Pfefferstreuer gegriffen und versucht, auf Teufel komm raus den halben Inhalt auf den Teller zu entleeren. Ich empfinde den Eintopf bereits als ausreichend scharf, aber Fabian würzt eifrig nach. Ohne auch nur einen Löffel probiert zu haben.
    Maya bemerkt meinen verwunderten Gesichtsausdruck und winkt mich in den Flur. Wir verlassen die Küche zusammen und lassen Fabian und Elke in der Küche mit dem überwürzten Eintopf zurück.
    „Jetzt hast du ihn ja mal kennengelernt.“
    Sie lächelt.
    „Netter

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